Die Gelbbauchunke ist – mit nur noch drei natürlichen bekannten Vorkommen landesweit – eine der seltensten Amphibienarten Luxemburgs. Obwohl die Art in anderen Ländern der Europäischen Union durchaus noch größere Vorkommen als in Luxemburg aufweist, so steht es auch europaweit nicht gut um sie. Dementsprechend genießt die Gelbbauchunke neben nationalem auch europaweiten Schutz. Im Hinblick auf die Stärkung der landesweiten Population und – zumindest langfristig – die bessere Vernetzung der noch bestehenden Vorkommen, wurde im Jahr 2016 unter der Koordination und Durchführung von SICONA ein Projekt zur Aufzucht und Wiederansiedlung von Gelbbauchunken in die Wege geleitet.

Die ersten Wiederansiedlungen der Art erfolgten hier in Feulen, an einem Standort, in dem speziell für die Gelbbauchunke geeignete Lebensräume durch SICONA geschaffen wurden und bis heute erhalten werden. Insbesondere die weitere Anlage von Kleingewässern sowie die Offenhaltung und ggf. oberflächliche Nachgrabung der bestehenden Gewässer zum Erhalt des Pioniercharakters sind hervorzuheben. Über die Jahre 2016 - 2018 wurden in Feulen 1.037 Tiere ausgesetzt. Mit Hilfe der durch die Bauchzeichnung der Unken möglichen Individualerkennung konnten im Rahmen des jährlichen Monitorings bisher 79 verschiedene Tiere, ein- oder auch mehrmals, nachgewiesen werden. Und das Schöne ist: Die Tiere reproduzieren sich an diesem Standort. Also, ein toller Erfolg, der zeigt wie wichtig Wiederansiedlungen gefährdeter Arten sind.

Die sehr trockenen letzten Jahre bedingten, dass eine erfolgreiche Vermehrung der jungen Unken zuerst im nassen Sommer 2021 nachgewiesen wurde, obwohl auch bereits in vorigen Jahren Balzrufe festgestellt wurden. Damit sich die neu gebildete Population der Gelbbauchunke noch weiter vergrößert hoffen wir, dass die nächsten Jahre wieder regenreicher werden und die Gewässer gut wasserversorgt bleiben. Für eine erfolgreiche Ansiedlung seltener Arten ist daher die wissenschaftliche Begleitung der Artenschutzmaßnahmen bedeutsam.