„Fliegen ist eine völlig andere Welt“

Einen Blick hinter den Stacheldraht und die üblicherweise streng bewachten Eisentore des Luxemburger Flughafens konnten am Wochenende zahlreiche interessierte Bürger aus Luxemburg und der Großregion werfen, war der Findel doch an beiden Tagen im Bereich der „Aviation générale“ jeweils von 10 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Dabei konnten die Besucher verschiedene im Allgemeinen nicht zugängliche Bereiche des Flugplatzes einsehen.

Die Flugschulen sowie die Privat- und Sportpiloten der Flugvereinigungen Avia-Sport und Aero-Sport hatten zu dem beliebten Wochenende der offenen Tür eingeladen und eine Menge „Programm und Unterhaltung“ aufgeboten. Traditionell wird dabei auf spektakuläre Airshows verzichtet und ein eher familiäres Rendezvous zwischen dem Publikum und der einheimischen Fliegerei, zwischen Piloten und Flugbegeisterten angestrebt.

„Für mich ist das Fliegen eine völlig andere Welt und daher auch so faszinierend“, sagt eine junge Dame, die Nase an ihre Kamera gepresst. Sie steht an der Sicherheitsabsperrung neben der Rollbahn und beobachtet begeistert die startenden und landenden Maschinen. Entzückt sieht sie den schweren Transportflugzeugen nach, die mit röhrenden Düsenmotoren langsam über die Stadt Luxemburg gen Himmel starten.

Viele haben an beiden Tagen trotz stark durchwachsenen Wetters einen Abstecher nach Findel gemacht, vor allem Familien mit Kindern. Aber nicht nur für die Jüngsten stehen Flugzeuge in puncto Faszination auf einer Stufe mit Feuerwehr- und Polizeiautos. Die Kleinen spazieren mit den Eltern auf dem riesigen Areal und zeigen aufgeregt in den Himmel, vor allem wenn Privatmaschinen von ihren Rundflügen und Lufttaufen zurückkehren.

Bei den zahlreich ausgestellten Privat- und Vereinsflugzeugen erregte das erst vor wenigen Tagen in Luxemburg immatrikulierte viersitzige Leichtflugzeug Diamond DA40 großes Interesse. Wiederholt mussten die Mitglieder des Aerosport-Verwaltungsrates die herausragenden Eigenschaften sowie die zukunftsweisenden Navigationsinstrumente des von einem 180 PS starken Vier-Zylinder-Motor angetriebenen Schulungsflugzeuges erklären. Viele nahmen die Gelegenheit wahr, im eleganten Cockpit mit Glas-Kabinenhaube probezusitzen. Etwas überrascht waren verschiedene Besucher über ein von der Stiftung „I comme Icare“ ausgestelltes Spezialflugzeug, welches gehbehinderten Personen die Ausbildung zum Piloten ermöglicht.

Flugsimulatoren, Serviceanbieter, gastronomische Betriebe und reichhaltige Informationsmöglichkeiten wurden in dem attraktiven Rahmenprogramm geboten. Rund um die Clublokale von Avia-Sport und Aero-Sport wurden die Vereinsmitglieder und die erfahrenen Piloten nicht müde, immer wieder nach neuen Flugbegeisterten Ausschau zu halten und vor allem jugendlichen Neulingen den Traum vom Fliegen schmackhaft zu machen.(c.k.)