Vierzig gutgelaunte „Anciens“ hatten sich kürzlich zum diesjährigen Ausflug ins nahe Ausland zusammengefunden. In Metz wurde das „Centre Pompidou“, erste Zweigstelle des Pariser Museums für moderne Kunst besucht. Erbaut wurde dieses Museum, das von ferne an ein Zirkuszelt erinnert nach den Plänen des japanischen Architekten Shigeru Ban und Jean de Gastines. Im Innenbereich sind drei um einen Erschließungsturm sternförmig übereinander gestapelte, röhrenartige Galerien,an deren Ende man durch Panoramafenster einen guten Ausblick auf den nahen Stadtkern und die gothische Kathedrale hat.
Weiter ging die Fahrt nach Scy-Chazelles zum Haus von Robert Schuman, dem Vater Europas. In diesem Haus, wo Robert Schuman lebte und arbeitete bot sich dem Besucher interessantes Anschauungsmaterial über Leben und Wirken des großen Europäers. 2007 wurde dem Robert-Schuman-Haus auf Vorschlag des französischen Kultur- und Kommunikationsministeriums das Siegel „Europäisches Kulturerbe“ verliehen.
Robert Schuman, der in Luxemburg/Clausen zur Welt kam und hier seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte ließ sich nach Abschluss weiterer Universitätsstudien 1926 in Scy-Chazelles nieder. Seine Anwaltskanzlei hatte er bereits 1912 in Metz eröffnet. Seine politische Laufbahn begann 1919, endete aber abrupt im September 1940 durch Verhaftung durch die Gestapo. Nach den Zweiten Weltkrieg wurde er erneut in die Nationalversammlung gewählt. In der Regierung bekleidete er mehrer Ministerämter und war u. a. Außenminister Frankreichs von 1948 bis 1953. Nach seinem Ausscheiden aus der französischen Regierung 1955 wurde er zum unermüdlichen Förderer der Europäischen Idee.
(Text und Fotos: Alice Michels-Lenger)
BZ: 1) Gruppenfoto im "Jardin de l'Europe"
2) Haus Robert Schuman in Scy-Chazelles
3) In der Kirche Skt-Quentin (lks) - befindet sich die Grabstätte Robert Schuman's