Mit dem Grevenmacher Trauben- und Weinfest fand am vergangenen Wochenende die Veranstaltung statt, die viele Weinfreunde sich bereits zu Beginn des Jahres rot im Kalender markieren. Und auch bei der 62. Auflage wurden die vielen Besucher, trotz anhaltendem Regens, nicht enttäuscht.
Den Auftakt des 62. Grevenmacher Trauben- und Weinfestes bildete die feierliche Krönung der neuen Weinkönigin Anne Haas. Wie in den Vorjahren ließen sich viele Besucher, darunter zahlreiche Ehrengäste, dieses für die Moselregion wichtige Ereignis nicht entgehen. Daneben hatte das Festkomitee mit der Auswahl des Musik- und Showprogramms wiederum ins Schwarze getroffen. Während die „Harmonie municipale Grevenmacher“ für die musikalische Umrahmung sorgte, stellten die „Cojellico's Jangen“ ihr Können unter Beweis. Bei dem deutschen Künstler TJ-Wheels drehte sich dann alles um Rollschuhe, Balancieren und Jonglieren. Spätestens als die Gruppe „Dance Fever“ Hits der 70er- und 80er-Jahre, wie „I wanna dance with somebody“, „It's raining men“ oder „Conga“ präsentierte, kochte die Stimmung.
Kurz vor 23 Uhr kam aber der lang ersehnte Moment: Während die Grevenmacher Stadtmusik „Kättche, Kättchen“ spielte, traten die amtierende Weinkönigin Alexandra, ihre Nachfolgerin Anne sowie die vier Prinzessinnen auf die Bühne. Bereits im Vorfeld hatte Léon Gloden, Präsident des „Comité des fêtes“, sich bei Alexandra für deren Einsatz im In- und Ausland bedankt.
In ihrer Abschiedsansprache blickte diese zurück auf ihre Amtszeit – zwölf Monate, in denen sie viele unvergessliche Momente erlebt habe. Große Komplimente gab es für die Luxemburger Winzer, die hervorragende Qualitätsweine produzierten. In Richtung Muriel Schu betonte sie: „Wir sind stolz dich als neue Prinzessin im Luxemburger Weinadel begrüßen zu können.“ Anschließend übergab sie ihrer Nachfolgerin, der 20-jährigen Anne Haas, unter den Klängen von „One Moment in Time“ die Krone.
Als neue Weinkönigin erklärte sie in ihrer Rede, dass das „kleine Luxemburg“ sich im internationalen Vergleich in puncto Wein nicht zu verstecken brauche. Allein die vielen Medaillen, mit denen die Moselweine ausgezeichnet würden, zeugten von der Qualität. Glückwünsche gab es für gleich drei Geburtstagskinder: der Crémant, der seit 20 Jahren auf dem Markt ist, sowie die beiden Genossenschaftskellereien Vinsmoselle und Bernard Massard, die in diesem Jahr ihr 90. Jubiläum feiern.
Was die Werbung für den Wein, die Region und das Land angehe, wisse sie, was zu tun sei, betonte Anne Haas weiter. Abschließend bedankte sie sich beim Festvorstand, der „keine Mühen scheut, um dieses Wochenende unvergesslich zu machen“. Nach einem ruhigen Samstagmorgen ging das Programm ab 15 Uhr bei Temperaturen um 30 Grad Celsius mit zahlreichen Konzerten in den Straßen der Moselmetropole weiter. Sowohl die Showband-Parade als auch das Feuerwerk unter dem Motto „Wine Spirits“ lockten unzählige Besucher an.
Wenig Einsehen mit den Weinfreunden hatte Wettergott Petrus allerdings gestern. Obwohl es teilweise mehr oder weniger heftig regnete, tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Dennoch ließen sich wiederum tausende Besucher den traditionellen Umzug mit 42 Festwagen, Folkloregruppen und Musikvereinen nicht entgehen.
Bei den Festwagen war der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Die Themen reichten dabei von „Den Dschinni aus der Wäifläsch“, „Sou lang net d'Box um Stuffelüster häenkt“ über die „Flucht an d'Karibik“ bis hin zu den „Wäschfraen am Kundel“. Natürlich durfte auch der „Miseler Wäin“ nicht fehlen. Den Abschluss des Korsos bildete Weinkönigin Anne mit ihren Prinzessinnen Lynn Mantz, Claire Sertznig, Renée Thommes und Muriel Schu.
Feuchtfröhlich ging es dann auch nach dem Umzug bis in die frühen Morgenstunden weiter. Und alle, die dem Ende des Grevenmacher Trauben- und Weinfestes wehmütig entgegen sahen, können sich bereits jetzt die 63. Auflage am zweiten Septemberwochenende 2012 vormerken. (nas)