Stellungnahme von natur&ëmwelt - Kantonalsektion Grevenmacher


In den zurückliegenden Monaten hat sich die Kantonalsektion natur&ëmwelt Gréiwemaacher intensiv mit verschiedenen, teils kontrovers diskutierten Themen auseinandergesetzt.


Die hier verfasste Resolution ist das Ergebnis einer diskussionsoffenen Debatte mit den unterschiedlichen „Parteien“ und beinhaltet unsere Position zu diesen Themenbereichen. Sie wurde vom Sektionsvorstand und den anwesenden Mitglieder:innen auf der diesjährigen General-versammlung der Sektion angenommen.


Die drei Dossiers behandeln folgende Themen:


• die geplante Windkraftanlage bei Lellig


• die Renaturierung der Syr bei Wecker


• die Beweidung durch Wasserbüffel im „Menster Brill“


Zum ersten Punkt:


Hier wurden wir mit einer lokalen besorgten Haltung zum geplanten Windrad zwischen Lellig und Berbourg konfrontiert. Ein verschwundener Horst des Schwarzstorches im „Lelljer Bësch“ heizte die Diskussion zusätzlich an und gab Anlass zu so manchen Spekulationen. Wir wissen nicht, wer sich hinter dieser hinterhältigen und feigen Tat „versteckt“, welche wir auf das Schärfste verurteilen.


Was das geplante Windrad betrifft, so sind wir nach Begutachtung des Standortes und kontroversen Gesprächen zur Schlussfolgerung gekommen, dass – unter Vorbehalt der Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen zum Natur- und Umweltschutz – wir uns einer ablehnenden Haltung nicht anschließen können. Dabei ist uns bewusst, dass es bisher keine Energiequelle gibt, die zu 100 Prozent nachhaltig und schadensfrei ist. Jedoch sehen wir moderne und mit naturschutz-sensibler Technologie ausgestatte Windräder als einen wichtigen Teil einer von fossilen Brennstoffen weniger abhängigen Energie-Zukunft.


Zu Punkt zwei:


Hier gibt es eine einzelne oppositionelle Haltung zur geplanten Renaturierung der Syr auf einem Streckenabschnitt bei Wecker. Es stehen verschiedene Vorwürfe im Raum wie die vermeidbare Absenkung des Wasserlaufs, Abholzungen, schlechte Planung usw., welche wir allerdings nicht abschließend beurteilen können.


Im Allgemeinen sind wir prinzipiell und absolut für die Renaturierung der Fließgewässer, welche praktisch allesamt in einem schlechten ökologischen Zustand sind und somit unter anderem gegen die von der EU geltenden Regelungen verstoßen. Renaturierungen sollten selbstverständlich so durchgeführt werden, dass sie der anwesenden Flora und Fauna so wenig wie möglich zusetzen. Auch wenn die hier in der Kritik stehende Renaturierung bereits vollendet ist, suchen wir den Austausch mit dem Wasserwirtschaftsamt (AGE), um uns über die erwähnten Kritikpunkte auszutauschen.


Zu Punkt drei:


Hierbei handelt es sich um eine mögliche Beeinträchtigung der Wasserqualität der Syr, bedingt durch das Schlammbaden der hier weidenden Wasserbüffel. Das Problem wurde bei beim Wasserwirtschaftsamt erkannt und es bieten sich verschiedene „technische“ Lösungen an, um den Tieren den direkten Zugang zur Syr abzuschneiden. Wir begrüßen die bisher umgesetzten Maßnahmen wie das Anbringen eines Zaunes entlang des Fließgewässers und den Bau einer Verbindungsbrücke zwischen den verschiedenen Parzellen. Durch die konsequente und dauerhafte Abweidung dieser Randzonen wird eine Verbuschung verhindert. Solch offene Flächen sind der Lebensraum zahlreicher, auch seltener Bodenbrüter. Von daher finden wir die Beweidung grundsätzlich sinnvoll und begrüßen alle Vorschläge, welche zu einer konstruktiven Lösung beitragen können. Es gilt auch in diesem Dossier, sowohl den Natur- als auch den Wasserschutz voranzutreiben, ohne dass einer von beiden Bereichen den Kürzeren zieht.

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