Mit einem feierlichen Gottesdienst, einem Empfang im Pfarrhaus sowie einer Blumenniederlegung auf dem amerikanischen Friedhof hielt die Vereinsentente Hamm am gestrigen fünften Fastensonntag die Erinnerung an die gefallenen amerikanischen Soldaten wach.
Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Gesangverein die Initiative ergriffen, eine Feier für die amerikanischen Befreier zu organisieren. Diese Zeremonie ist zur Tradition geworden und jährt sich zum 66. Mal. Die Einwohner aus Hamm wollen somit die Erinnerung an die amerikanischen Alliierten aufrecht erhalten. Pfarrer Adolphus Iroegbu hob im feierlichen Gottesdienst, der von der „Chorale Sainte-Cécile La Hammoise“ gesanglich gestaltet wurde, hervor, dass es sich um eine besondere Friedensfeier handele.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrhaus wies Entente-Präsident Martin Lammar darauf hin, dass aufgrund des fehlenden amerikanischen Budgets, die Feier in Frage gestellt war und erst kurzfristig möglich wurde, da die Budgetfrist verlängert worden war. „Die Opfer der Befreier sollen nicht umsonst gewesen sein“, so Martin Lammar, der den Aufruf an die jüngere Generation machte, dieses Gedenken aufrecht zu erhalten. Die Soldaten seien damals Diplomaten für die Freiheit gewesen.
Als Vertreter der amerikanischen Botschaft hob Arnold Campell Werte wie Freiheit, Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden hervor, die unbedingt zu wahren seien. Lydie Polfer, Vizepräsidentin der Abgeordnetenkammer, sprach von einer beispielhaften Feier des Dankes an das amerikanische Volk. Stadträtin Claudine Als unterstrich, dass viele überlebende Soldaten seelische Narben davontrugen, die es ebenso zu würdigen gelte.
Während der Gedenkzeremonie auf dem amerikanischen Militärfriedhof, legten die Feuerwehrleute in Erinnerung an die gefallenen Soldaten Blumengebinde nieder, dies seitens der „American Luxembourg Society“, der Abgeordnetenkammer, der Einwohner aus Hamm, der Ceba, der Patton-Stadt Ettelbrück, der Vereinsentente, der „Association luxembourgeoise des mutilés de guerre et invalides“ sowie der „US Veteran Friends Luxemburg“. Die musikalische Gestaltung dieser Gedenkfeierlichkeiten hatte die lokale Musikgesellschaft übernommen, die abschließend die amerikanische und die luxemburgische Nationalhymne spielte.
Auf dem Militärfriedhof in Hamm ruhen insgesamt 5 076 amerikanische Soldaten. Der Großteil verstarb bei der am 16. Dezember 1944 beginnenden Ardennenoffensive, in der General Patton Hitlers letztes Aufbäumen niederschlug. 101 Gräber tragen keinen Namen, da sie nicht bekannt sind. General George S. Patton Junior kam im Dezember 1945 bei einem Autounfall zwischen Mannheim und Heidelberg ums Leben. Auch er liegt in Hamm begraben.
Text und Fotos: Carlo Gira