„Flamma“ kritisiert Organisationsmangel im Krematorium in Hamm

In unmissverständlichen Worten wurden in der diesjährigen Generalversammlung des im Jahre 1906 gegründeten Einäscherungsvereins „Flamma“ die Organisationsmängel und die Koordinierung der Zeremonien im Krematorium in Hamm beschrieben. Angesichts der zahlreichen negativen Kritiken verwiesen Präsident Aloyse Schmitz und Sekretär Eugène Schmit in ihren Ansprachen auf die Tatsache, dass die ‚Flamma‘ nicht Eigentümer besagter Anlage ist, die eine öffentliche interkommunale Einrichtung sei.

Der „Flamma“-Verwaltungsrat habe allerdings mehrmals beim zuständigen Syndikatspräsidenten des SICEC ohne Erfolg vorgesprochen. Bemängelt wurden vor allem die fehlenden oder zu späten Informationen über Datum und Uhrzeit der Trauerzeremonien, wobei von Unzulänglichkeit, Bequemlichkeit und politischer Unentschlossenheit gesprochen wurde.

In einer Resolution wurden die Verantwortlichen des SICEC dann auch aufgerufen, die Personal-Effektive zu erhöhen, um in Zukunft einen unangemessenen Empfang der trauernden Familien vor den Einäscherungen zu vermeiden. Auch wünscht man sich eine zeitliche Anpassung der Zeremonien, die zurzeit nur zwischen 10 und 14 Uhr stattfinden können, über 16 Uhr hinaus sowie eine Öffnung des Krematoriums am Freitag und Samstag, wie dies in ganz Europa der Fall sei.

Die im Syndikat noch nicht vertretenen Gemeinden wurden eingeladen, angesichts der steigenden Zahl der Feuerbestattungen dem SICEC beizutreten, um ihre Solidarität zu beweisen und die Einäscherungskosten ihrer Einwohner zu senken.


53 Prozent entscheiden sich für die Einäscherung

In einem historischen Rückblick hatte Präsident Aloyse Schmitz den nicht einfachen Weg der Einäscherung als Bestattungsweise skizziert und auf die beachtliche Entwicklung der Flamma mit zurzeit 14 224 Mitgliedern hingewiesen. Die per Gesetz festgelegte Gleichstellung der Einäscherung mit der traditionellen Erdbestattung habe einen Mentalitätswandel in der Gesellschaft verursacht, so der Präsident. Laut Statistik entscheiden sich derzeit 53 Prozent der Bürger für diese Art der Bestattung.

Gemäß Verwaltungsbericht wurden im vergangenen Jahr 346 Mitglieder durch den Verein eingeäschert. Aloyse Schmitz erinnerte an die zu beachtenden Vorschriften und vor allem an den Anspruch an ein vom Verwaltungsrat bestimmtes Bestattungsunternehmen, das sich um alle Formalitäten kümmert.

Der Verwaltungsrat 2013 setzt sich zusammen aus Präsident Aloyse Schmitz, Vizepräsident und Sekretär Eugène Schmit, Kassierer Georges Feyerstein sowie Alain Fickinger, Armand Drews, Edouard Kutten, Fernand Levy, Jean Regenwetter, Jean Schiltz und Marc Seyler. In den Vorstand kooptiert wurde Maggy Nickels. Im kommenden Jahr will der Vorstand mit einem neugestalteten Internetportal und mit mehreren Sensibilisierungsaktionen über Einäscherung und Streuung der Asche in kommunalen „Jardins du Souvenir“ aufklären.

Bei der freien Aussprache wurde seitens der Mitglieder ein externes Audit gewünscht, das Aufschluss über die seit Jahren scheinbar unlösbaren und wenig zufriedenstellenden Organisationsprobleme im Hammer Krematorium geben könne.

Präsident Aloyse Schmitz betonte, dass ein solches Vorgehen einzig und allein im Aufgabenbereich des interkommunalen Verwaltungsrates des SICEC liege. (c.k.)



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