Ein Seniorenhaus zum Wohlfühlen

Von der „Maison Marie Consolatrice“, die Anfang der Achtziger in Heisdorf gebaut wurde, sind heute nur noch die Grundmauern übrig. Weil in der Folgezeit vieles im Haus nicht mehr den gesetzlichen Normen entsprach, musste es renoviert werden. Mit Einwilligung des Familienministeriums wurde das Gebäude außerdem um zwölf Zimmer erweitert. Gestern wurde die „Maison Marie Consolatrice“ zusammen mit der Zentralküche im Beisein von Familienministerin Marie-Josée Jacobs, vieler Ehrengäste und Bewohner, offiziell eingeweiht.

Wer in seinen gewohnten vier Wänden nicht mehr betreut werden kann, verlegt seinen Wohnort in eine Senioreneinrichtung. Wenn Zukunftsvorrat und Lebensraum schrumpfen, ist es wichtig, dass die Menschen sich dort, wo sie ihren Lebensabend – also ihre meiste Zeit – verbringen, wohlfühlen.

Eine Wohlfühleinrichtung für ältere Menschen zu schaffen, das war das Anliegen der Trägergesellschaft Maredoc („Maisons de retraite des Soeurs de la Doctrine Chrétienne“), die 1993 gegründet wurde und heute drei Häuser in Heisdorf betreibt: das Schloss, die „Maison Marie Consolatrice“ und die „Maison Regina Pacis“.

Verantwortlich für Ausbau und Renovierung ist das Architektenbüro Patrick Gutières. Drei Jahre dauerten die Arbeiten. Wegen der Staub- und Lärmbelästigung, und um mit den Arbeiten schnell voranzukommen, wurde beschlossen, die Bewohner 2007 in andere Häuser, auch in die des Tricentenaire, zu verlegen.

Jedes Zimmer hat Balkon und Internetanschluss

Nicht alle wollten in diesem Sommer zurück ins Haus ziehen. Doch die, die den Umzug wagten, fanden ein modernes Haus vor, mit lichtdurchfluteten Räumen, moderner Innenausstattung und hellen Möbeln. Alle Zimmer verfügen über einen Balkon, Internetanschluss, einen Kühlschrank und einen Tresor.

Tages-Highlight in Senioreneinrichtungen sind nicht selten die gemeinsamen Mahlzeiten. „Wenn einem auch sonst nicht mehr viel bleibt“, witzelte Familienministerin Marie-Josée Jacobs gestern Nachmittag in ihrer Ansprache, „dann soll wenigstens das Essen gut sein“.

Die Zentralküche ist seit 2006 in Betrieb, wurde aber erst gestern eingeweiht, „weil wir wegen der Baustelle noch nicht feiern konnten“, erklärte Schwester Monique Hoffmann, Präsidentin des Maredoc-Verwaltungsrates.

Betreiber der Zentralküche ist die eigens zu diesem Zweck gegründete Gesellschaft Tridoc (Tricentenaire und Maredoc). Tridoc beliefert nicht nur die Einrichtungen beider Träger mit erstklassigen Menüs, sondern macht auch Partyservice.

Umbau und Ausbau kosteten insgesamt 8,5 Millionen Euro, die Zentralküche schlägt mit 5,7 Millionen Euro zu Buche. Der Staat übernimmt insgesamt 8,6 Millionen Euro.

Keine Gebäudeeinweihung ohne Segensgebet. Dieses sprachen Pfarrer Georges Hoffmann und Abbé Jos Felten, selbst ein zufriedener Bewohner einer Maredoc-Einrichtung.(VON MICHÈLE GANTENBEIN-FOTOS:ANOUK ANTONY)