Einblick in die zukünftige „Maison de l’histoire et du souvenir“

Erste „Porte ouverte“ im Hellinger Anwesen kannte unverhofften Publikumszulauf

Am vergangenen Wochenende (19.September) luden die „Union luxembourgeoise pour l'histoire et le patrimoine“ und die „Fondation Aloyse Linster“ zur Besichtigung der zukünftigen „Maison de l’histoire et du souvenir“ nach Hellingen ein.

Mehr als 700 Besucher wurden gezählt

Bereits am Samstagnachmittag erschienen zahlreiche Neugierige, um sich über den Fortgang des Projektes an diesem geschichtsträchtigen Ort zu erkundigen. Alles in allem wurden annähernd 700 Besucher am gesamten Wochenende gezählt.

Der Sonntag wurde mit einem feierlichen Gottesdienst eingeläutet, zelebriert von Pfarrer Edmond Ries, im Garten des Anwesens Linster. Dabei waren alle Bänke bis auf den letzten Platz besetzt. Pfarrer Ries fand dann auch die passenden Worte, als er in seiner Ansprache meinte, so oder so ähnlich, müsse man sich wohl das Paradies vorstellen. Durch Schenkung des Anwesens der Familie Linster entstand die „Fondation Aloyse Linster“. Vor kurzem wurde das Anwesen Linster durch die Regierung als „Monument national“ klassiert. Wie die zukünftige „Maison nationale de l’histoire et du souvenir“ aussehen soll, wurde den Besuchern anhand von Plänen eingehend erläutert und bildlich dargestellt.

In Aberhunderten von Arbeitsstunden durch Freiwillige der beiden Vereinigungen, Mitarbeiter der Gemeinde Hellingen und verschiedene staatliche Instanzen wurde bereits viel Vorarbeit für dieses ambitiöse Projekt gewährleistet. Die Verwirklichung wird allerdings noch zusätzliche finanzielle Mittel und vor allem Zeit in Anspruch nehmen.

Auf besonders großes Interesse stieß die Ausstellung eines Teils der von Aloyse Linster gesammelten historischen und prähistorischen Fundstücke. Insgesamt zählt die Sammlung des 2003 verstorbenen Hobby-Archäologen etwa 40 000 Artefakte, die zurzeit von Mitarbeitern des kunsthistorischen und des naturhistorischen Museums ausgewertet werden.

Versteck im Krieg

In der Scheune wurde den Besuchern gezeigt, wie elf „Letzbuerger Jongen“ im Zweiten Weltkrieg während Monaten vor der Gestapo von der Familie Linster in ihrem Anwesen versteckt werden konnten. Auf anschauliche Art und Weise war das Bunkerleben originalgetreu, gemäß einer nach Kriegsende erstellten Zeichnung, nachgebaut worden.

Vorstandsmitglieder der beiden Vereinigungen gaben Erklärungen zu allem Gezeigten. Die Besucher waren voll des Lobes für die Initiative und beglückwünschten die Initiatoren des Hellinger Projektes.

Der örtliche Pfarrverband sorgte für das leibliche Wohl der Besucher, wobei der gesamte Erlös der „Fondation Aloyse Linster“ zugute kam. (C.)