Erzbischof stand Pontifikalamt zur Einweihung der renovierten Pfarrkirche vor

Einen erhabenen Feiertag erlebte gestern die Sankt-Brixius-Pfarrei Hemstal, als Erzbischof Jean-Claude Hollerich dem Pontifikalamt bei Gelegenheit der Einweihung des gediegen restaurierten Gotteshauses vorstand, in dem besonders die herrlichen Malereien im Chorraum ins Auge stechen.

Der Oberhirte der katholischen Kirche in Luxemburg sprach von einem würdigen Haus Gottes, das selbstverständlich auch Haus der Menschen sei.

Empfangen worden war der Erzbischof von Luxemburg von Pfarrer Carlo Morbach, vom Präsidenten Roby Lenertz und den Mitgliedern des Kirchenrates sowie von Bürgermeister Camille Kohn und den Mitgliedern des Schöffen- und Gemeinderates. Blumen gab es aus Kinderhand, nämlich von Jennifer Schanen. Auch die Ministerinnen Octavie Modert und Françoise Hetto-Gaasch, die Ostdeputierte Marie-Josée Frank, die Nachbarbürgermeister Henri Frank und Nicolas Soisson, die Messdiener sowie die Feuerwehrleute der Gemeinde Bech waren mit dabei, als die Mitglieder der Musikgesellschaft Bech-Berburg mit einem Ständchen zu Ehren des hohen Gastes aufwarteten.

In seiner Begrüßung ging Kirchenratspräsident Roby Lenertz kurz auf das Wesen und Werden der bereits sehr alten Pfarrei Hemstal ein, in der das heutige Gotteshaus 1855 erbaut wurde. Der Redner wies auf die gelungene Restaurierung hin, die in einer konstruktiven „Tripartite“ von Kirchenrat, Gemeinde und Kulturministerium beschlossen und durchgezogen wurde, und dankte allen an der Restaurierung Beteiligten, auch für ihre Verbundenheit mit der Pfarrkirche.

Den Kindern unter der Leitung von Pastoralhelferin Josiane Mirkes war es vorbehalten, mit dem Lied „Hilf uns lernen, Mensch zu sein, miteinander, füreinander“, in den Gottesdienst einzustimmen. Begleitet wurden sie von Professor Tom Osborne, Religionslehrerin Tanja Konsbruck und Anna Oeltges.

Gekonnt wurde das bekannte Lied „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ von den Chören Bech-Biwer-Hemstal vorgetragen. Mit stimmigen Einlagen, u. a. aus der Messe in C von Anton Bruckner, trugen die Sängerinnen und Sänger um Dirigent Jos. Stutz, mit Emile Hau an der Orgel, Wesentliches zur Gestaltung dieses Festgottesdienstes bei. Als Solistin fungierte Josiane Mirkes.

„Mir sinn als Kierch gefuerdert!“

Aus dem Paulusbrief an die Philipper las Tanja Konsbruck: „Steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn“, derweil Pfarrer Carlo Morbach die Verklärungsszene aus dem Lukas-Evangelium verkündete.

Von der Kirche als Gemeinschaft der Christen, die von Gott zusammengerufen ist und sich im Gotteshaus versammelt, ging Erzbischof Jean-Claude Hollerich in seiner fundierten Predigt aus. Kirchengebäude lediglich zu profanen Zwecken zu nutzen, käme einem Verrat gleich an jenen Menschen, die sie gebaut haben, so der Erzbischof. Allerdings obliege der christlichen Gemeinschaft der Auftrag, diese Gebäude mit Leben zu füllen.

In einer Gesellschaft, in der sich wesentliche Veränderungen vollzogen hätten und in der das Geld knapper werde, komme es darauf an, sich zu besinnen auf die Verantwortung, die einer für den anderen trage. „Mir si Kierch a mir si gefuerdert“, betonte der Erzbischof, bevor er an die Solidarität sowie an das benevole Engagement appellierte. Dies seien Werte, die zu einer schöneren, besseren Welt beitragen würden, gerade in einer Zeit, wo sich die Frage nach dem Sinn im Leben und nach religiöser Erfahrung mehr denn je stelle.

Schließlich wies Jean-Claude Hollerich auf eine weitere wichtige Dimension des Christentums hin, nämlich auf das Gebet. „Glaube an Gott und Zugang zu diesem Gott im Gebet ist etwas, was wir wieder entdecken müssen“, so der Erzbischof. Beten heiße, sich Zeit für Gott nehmen. Es heiße auch, sich selbst verwandeln zu lassen und seinen Beitrag zu einer lebendigen Kirche zu leisten.

Die beiden weiteren Lieder, die die Kinder sangen, nämlich „Gib uns helfende Hände, Augen, die sehn, Ohren, die hören, dein Wort verstehn“, und „Wo ich gehe, bist du da. Wo ich stehe, bist du da“, bekräftigten die Aussagen des Erzbischofs.

Im Anschluss an die beeindruckende Eucharistiefeier, die mit dem Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ ausklang, hatte die Gemeinde Bech zum Ehrenwein eingeladen. Hier kam Bürgermeister Camille Kohn auf das Wesen und Werden der jüngsten Restaurierung zu sprechen.

VON MONIQUE HERMES (FOTOS: SERGE WALDBILLIG)