Bericht von der Generalversammlung 2015 des Interesseveräin Hollerech


Zur 8. Generalversammlung der SIL-Ho begrüßte die Präsidentin Frau Dr. Wahl
die Gemeinderäte - Mme Isabel Wiseler – Lima, Mme Dr. Martine Mergen,
Mme Marceline Goergen, Me Tom Krieps und die Präsidentin der USILL, Mme
Rita Herrmann sowie die Präsidenten der Interessevereine Merl-Belair und
Pfaffental, M. Nico Meyrer und M. Jean-André Stammet.
Besonders begrüßt wurden die Mitglieder des Hollericher Interessevereins und
die Vertreter der Hollericher Vereine.
Entschuldigt waren die Gemeinderäte M. Francois Benoy, Mme Claudine
Konsbrück, Mme Cathy Fayot und M. Marc Angel, sowie M. André Polfer,
Präsident des Cessinger Interessevereins (vertreten durch M. John Hansen)
und M. Fernand Diederich vom Interesseverein Cents.
Der Hollericher Interessenverein gab in seiner Generalversammlung einen
Rückblick und einen Vorausblick seiner Tätigkeit.
Rückblickend hatte die SIL-Ho mit der Bürgermeisterin Mme Lydie Polfer am
28.03.2014 einen Termin, indem verschiedene Punkte, die den Hollericher Sorgen
machen, zur Sprache gebracht wurden.
Insbesondere wurde über das Rockenbrod Projekt gesprochen. Die Bürgermeisterin
konnte die SIL-Ho beruhigen, da zurzeit kein neuer Antrag vorläge und wenn,
würden der Interesseverein von dem Schöffenrat informiert werden. Bis heute kam
keine Information.
Am 20.11.2012 fand ein Rundgang mit Herrn Vanetti, Chef de circulation, im
Quartier Hollerich statt und bereits damals bat man um Abschaffung der
Linksabbiegung von der route d’Esch in die rue Baudouin wegen des Rückstaus zu
Zeiten des Spitzenverkehrs. Früher gab es diese Linksabbiegung auch nicht. Diese
Linksabbiegung verursacht ständig einen Rückstau der Autos bis in die rue de
Bouillon und ergibt ebenso einen Rückstau für die von der Escher Autobahn
kommenden Autos in Richtung stadteinwärts. Bisher hat diese Bitte beim
Schöffenrat kein Gehör gefunden. So auch nicht nach dem Todesfall Anfang August
2013 auf der route d’Esch – Das Syndicat hat zum 1-jährigen Todestag Blumen an
der Unfallstelle niedergelegt.
um Thema Urbanismus und Mobilität macht sich die SIL-Ho weiterhin Sorgen. Das
Alfin Bürogebäude ist soweit fertig und es bleibt jetzt abzuwarten, welche
Mobilitätsauswirkung diese Arbeitsplätze bringen werden. In der route d’Esch, Ecke
rue Jardinier wurde der Bau eines weiteren Bürogebäudes begonnen.
Dadurch sind weitere gravierende Auswirkungen auf den Verkehr und die
Lebensqualität zu erwarten, besonders durch die Summation dieser beiden
Bürogebäude. Die Parkplatzsituation wird folglich nicht verbessert.
GRÜNFLÄCHEN
Wegen der gewünschten Vergrößerung der Stadt ist es umso wichtiger, dass alle
derzeit bestehenden Grünflächen erhalten bleiben. Es besteht ein umgekehrtes
Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Wohnraum in der Stadt. Im Quartier Hollerich ist die
Bevölkerung nach neuester Statistik vom Dezember 2014 auf 6755 angestiegen:
Davon sind 25,21 % Luxemburger und 74,79 % Ausländer. Die Arbeitsplätze
überwiegen bei weitem. Das Syndicat Hollerich hat die Lebensqualität des Bürgers
als Priorität gesetzt. Leider nimmt die Lebensqualität in der Stadt immer mehr ab
und es ist auch daher begreiflich, dass die Bürger, obwohl sie in der Stadt arbeiten,
in die Umgebung ziehen. Auch ein Mobilitätsproblem.
Aufgrund der geplanten Ausdehnung des Wohnraumes in der Stadt sollten
alle derzeit bestehenden Grünflächen unbedingt erhalten bleiben und nicht
verkleinert werden. Die Hauptstadt Luxemburg sollte eine Stadt mit guter
Lebensqualität und vielen Grünflächen sein. Einige Großstädte und
Hauptstädte haben trotz Industrie das im Ausland erreicht.
SICHERHEIT
Die Sicherheit des Bürgers in der Stadt wird immer schwieriger. Interessante
Informationen bekam das Syndicat Hollerich im Dezember 10.12.2014 im „Comité
de Prévention“. Der Regionaldirektor der Polizei in Luxemburg-Stadt M. René
Lindenlaub, wies in seiner Statistik 33 % mehr Einbrüche im Süden der Stadt auf.
Hauptsächlich seien die Einbrüche mehr in den Appartements
als in den Häusern. Die Polizei fährt schon vermehrt am späten Abend und auch an
den Wochenenden Kontrollen. Es wurde auch unbedingt auf
Sicherheitsmaßnahmen (speziell Türen!) hingewiesen, die der Bürger ergreifen
müsste. Zurzeit verfügen nur 35,3 % der Bürger über Sicherheitsmaßnahmen.
Die Prostitution breitet sich von der Gare nach Hollerich immer mehr aus.
Das bringt eine Zunahme der Kriminalität in unser Quartier, wie Raubüberfälle und
Spritzenüberfälle. Die Prostitution in den Griff zu bekommen ist eine schwierige
Aufgabe für den Schöffenrat, egal welches Quartier davon betroffen ist. Die SIL-Ho
hat vorgeschlagen, die Prostitution in eine Industriezone unterzubringen, wo
niemand gestört wird. Notfalls muss die Gesetzgebung geändert werden.
USSE
Unser derzeit gut aufgebautes Busnetz, befürchtet das Syndicat Hollerich, wird mit
dem Abriss des Hamilius-Gebäudes am 1.6.15 schwierig werden. Unser zentraler
Busbahnhof am Aldringer steht uns dann nicht mehr zur Verfügung.
Die Busse sollen an 5 Haltestellen und unterschiedlichen Straßenecken verteilt
werden. Dies wird sicherlich eine große organisatorische Leistung abverlangen.
Sodass zu hoffen ist, dass die Gemeinde und der Bürger mit diesen gravierenden
Nachteilen fertig werden. Das Syndicat kann auf diese Problematik nur aufmerksam
machen und das hat es auch bereits in Hollerich getan.
PAG
Der Unterschied zwischen einem Einfamilienhaus und einem
Mehrfamilienhaus sollte gestrichen werden!!!
Der Hauseigentümer sollte selbst entscheiden können, ob er in der erlaubten
Quadratmeterzahl eine oder mehrere Wohnungen unterbringt. Dies soll nicht
heißen, dass er eine Vergrößerung vornimmt. Er soll aber selbst entscheiden
können, wie er die erlaubte Wohnfläche aufteilt.
Somit werden mehr und preiswerter Wohnungen geschaffen, ohne dass dafür
die Bausubstanz vergrößert werden muss!

Der PAG ist eine große Herausforderung für die kommenden 25 Jahre!
Hollerich war einst das gesellschaftliche Zentrum des Südwestens der
Stadt. Was ist es heute?
In der AGO - 2008 hatte unser damaliger Vize-Präsident „Diplom - Architekt Paul
Faber“ in seinem Vortrag zur Verschönerung des Vorplatzes unserer Kirche gute
und kreative Ideen dargelegt. Die SIL-Ho wird sich sehr freuen, wenn der
Schöffenrat einige von diesen Ideen verwirklichen würde.
Hollerich hatte immer eine historische Bedeutung mit der Kirche als Zentralpunkt.
Die Hollericher Kirche und die davor liegende Grünanlage eignen sich hervorragend
zur Gestaltung eines grünen Zentrums für den Stadtkern. Wir möchten diese
Grünflächen erhalten wissen.
Die Hollericher Bürger möchten zur Verschönerung ihres Quartiers beitragen
dürfen und halten die Einführung der Bürgerbeteiligung bei kommunalpolitischen
Entscheidungsfindungs-Prozessen für sehr wichtig. Die SIL-Ho sieht
sich nicht als Störfaktor politischer Entscheidungen, sondern als eine kreative
Mithilfe.
Luxemburg, den 4.3.2015