Interesseveräin Hollerich (S.I.L-Ho) Bericht der Generalversammlung


Interesseveräin Hollerich (S.I.L-Ho)
Bericht der Generalversammlung

Die diesjährige Generalversammlung des Interessenvereins Hollerich fand am 2.3.2011 im Hollericher Kulturzentrum statt. Präsidentin Dr. Marianne Wahl begrüßte die Anwesenden, insbesondere die Gemeinderäte Vronny Krieps, Colette Mart, Claude Radoux, DP, Isabel Wiseler-Lima, CSV, Marc Angel, Armand Drews, Ben Fayot, LSAP, Carlo Back, Carlo De Toffoli, Déi Gréng sowie Christophe Schiltz, Präsident der Stater Sozialisten und Serge Wilmes, Sekretär der CSV-Stat. Die Präsidentin konnte ebenfalls den Präsidenten der USILL Paul Reeff sowie Maurice Bauer, Mitglied des Verwaltungsrates der Usill, die Präsidenten der Syndikate Zessingen, Gasperich und Belair-Merl, André Polfer, François Dahm und Nico Meyrer begrüssen. Einen Willkommensgruß richtete sie an die Bewohner des Stadtviertels Hollerich, an die Vertreter des Interessenvereins Clausen sowie an alle Vertreter der Hollericher Vereine. Ein Dankeschön ging an die Firma Copytrend, die den Interessenverein bei der Gestaltung der diesjährigen Generalversammlung materiell unterstützte.

Der Vizepräsident, Me Tom Krieps, berichtete über die Aktivitäten des Syndikats im Jahr 2010. Besucht wurden die Versamlungen der Interessenvereine Zessingen und Gasperich, sowie die der Lokalvereine « Fraen a Mammen » und Harmonie Municipale Hollerich-Luxembourg-Gare-Cessange.

Am 14. Oktober 2010 fand im Centre culturel von Hollerich ein Informationsabend der Gemeinde über das Projekt der « Zone 30 » für die Stadtviertel Hollerich und Merl statt. Ferner wurden die Sitzungen der « Union des Syndicats d’Intérêts Locaux de la Ville de Luxembourg (U.S.I.L.L) », des Dachverbandes der städtischen Interessenvereine, besucht. Der Interessenverein war ebenfalls an den Informationsabenden der Gemeinde sowie im Comité de prévention der Gemeinde vertreten.

Die Tätigkeitsschwerpunkte :

Schwerpunkt Mobilität

Im Jahre 2010 gab es einen tödlichen Unfall in der Hollericher Strasse. Durch einen Lastkraftwagen mit Anhänger kam ein Fahrradfahrer zu Tode. Mit der Gemeinde muss geklärt werden, wie man den Fahrradweg an dieser Stelle verkehrssicherer gestalten kann.

Schwerpunkt Urbanismus

Der Gemeinderat hat kürzlich die Bauflächen gelegen in der Route d’Esch/rue Antoine Meyer, rue Lavandier und rue Van Werveke umklassiert und eine Modifizierung des allgemeinen Bebauungsplanes der Stadt vorgenommen. Die Pläne kann man im Stadthaus einsehen und bis zum 10. März Einspruch erheben.

Der Interessenverein hat sich beim Bürgermeister schriftliche erkundigt zum Bauprojekt in der route d’Esch auf der Höhe vom Mikado, sowie ebenfalls zum Bauprojekt an der Ecke route d’Esch/rue des Jardiniers.

Schwerpunkt Wohnqualität

Seit dem Frühjahr 2010 mehren sich die mutwilligen Beschädigungen auf Parkplätzen, wie zum Beispiel Zerschlagen von Frontscheiben der Autos und der Seitenspiegel, Diebstähle von Autoradios, Zerschlitzen der Autoreifen, Aufbrechen von Autos und Anzünden des Armaturbretts sowie zahlreiche mutwillige Beschädigungen. In diesem Zusammenhang hat der Bürgermeister uns am 23.11.2010 für den Parkplatz route d’Esch/rue de Cessange eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung zugesagt.

Der Interessenverein hatte schon 2008 dem Schöffenrat seine Bedenken mitgeteilt was die Verlegung des Ateliers in den alten Schlachthof befasst. Die Antwort der Gemeinde auf diesen Brief lautete, dass der Interessenverein in die Gespräche einbezogen werden würde. Das sind aber jetzt schon 2 Jahre her.

Inzwischen haben die Vertreter der Bürgerinitiative im Vorfeld viel Arbeit geleistet und die Bürger durch Zuschriften in der Presse sowie über den Postweg informiert. Jetzt sind 6 Mitglieder der Bürgerinitiative in den Interessenverein eingetreten und haben sich für den Verwaltungsrat gemeldet. Bei der Bürgerversammlung am 3. Februar hat der Bürgermeister angeboten, ein Begleitkomitee zu gründen, wo die verschiedenen Interessenparteien vertreten sein sollen. Die erste Sitzung dieses Gremiums war am 28. Februar 2011.

Der Interessenverein hat der USILL seine Bedenken mit auf den Weg gegeben, was die Öffnungszeiten der Ausschanklokale bis 6 Uhr morgens angeht.

Was die Commodo/Incommodo-Prozedur des in der rue de Bouillon gelegenen Restaurants SOBOGUSTO anlangt, hat der Bürgermeister uns mitgeteilt, dass eine Genehmigung ausgestellt wurde, die die Personenzahl von 240 auf 400 Leute heraufsetzt. Der Interessenverein hat gegen diese Genehmigung Einspruch erhoben.

Sonstiges

Zusammen mit dem Interessenverein Gasperich wurde ein Brief an den Schöffenrat geschrieben, wo auf den schlechten Zustand der Gehwege auf dem Hollericher Friedhof aufmerksam gemacht wurde. Eine weitere Forderung bestand darin, dass Parkplätze vor dem Friedhof erforderlich sind. Bei einer Planung rund um die Kirche müssen ungedingt Parkplätze vorgesehen werden wegen der Distanz vom Friedhof zur Kirche. Laut der Gemeinde war die Instandsetzung der Gehwege für Januar programmiert.

Jährlich stellt der Interessenverein in Zusammenarbeit mit den Vereinen für die Gemeinde den Manifestationskalender auf. Dr. Wahl bedankte sich bei den Vereinen für die gute Zusammenarbeit.

Nachdem die verschiedenen Berichte von der Generalversammlung verabschiedet worden waren, setzte M. Paul Reeff, Präsident der USILL, folgende Schwerpunkte in seiner Ansprache. Er begrüßte die gute Zusammenarbeit der Syndikate aus dem « Süden » der Stadt; das ist wichtig in Anbetracht der Probleme die da bevorstehen: Porte de Hollerich, Peripheriebahnhöfe Howald und Zessingen, Benzintanks-Projekt und den Ban de Gasperich .

Am 9. Oktober 2011 gibt es wieder Wahlen, bemerkte M. Reeff. Während 6 Jahren dürfen die Bürger ja nur an Sitzungen teilnehmen, Vorschläge machen, diskutieren und Gespräche führen, aber von den Beschlüssen und Entscheidungen sind sie ausgeschlossen. Wir haben ja eine repräsentative, aber leider keine partizipative Demokratie, wo der Bürger an der Beschlussfassung teilnimmt, wie z.B. in der Schweiz.

Die Gemeinde setzt jetzt die sogenannten Begleit-Komitees ein sowie jetzt auch in Hollerich für das Projekt « Schlachthof ». M. Reeff versicherte, dass die USILL auf der Seite der Bürger steht, und dass die USILL insgesamt auch gegen das Ansiedeln des «Atelier» ins Projekt «Schlachthof» ist. Ein so grosses Unterhaltungskomplex gehört nicht in ein Wohnviertel. Darum bat er den Hollericher Interessenverein seine Position weiterhin vehement zu verteidigen.

In diesem Zusammenhang erinnerte er auch noch einmal daran, dass die USILL und 17 der 21 Syndikate der Stadt gegen die Öffnung der Discos, Bars, Cafés, usw. bis 6 Uhr morgens sind. Leider finden sie aber kein offenes Ohr bei den Stadtgewaltigen. In den Stadtvierteln Hollerich, Gare, Limpertsberg und Zentrum sind bereits sehr viele Lokalitäten bis 6 Uhr früh geöffnet.

Bei der freien Aussprache stellte ein Einwohner fest, daß seit vierzig Jahren die Lebensqualität in Hollerich dramatisch zerstört wurde : die steigende Zahl der genehmigten Nachtflüge, den Lärm der Züge, die Umleitung der Busse durch kleine Strassen des Stadtviertels (rue Marie Adelaïde), den dadurch entstehenden Stau und die CO2-Ausstoßung und neuerdings das Ignorieren der Zone 30. Diskotheken, Restaurants und Biergärten (M – Club, Sobogusto) zerstören die Nachtruhe. Seitdem sich verschiedenen Take-out-Geschäfte im Stadtviertel installiert sind, steigt die Verunreinigung des Quartiers.

Wo bleibt hier die so genannte Win-win Situation für den Anrainer? Dieser Frage schließt sich der Interessenverein an!

Die Präsidentin bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern des Interessenvereins für ihren Einsatz und wies darauf hin, dass diese Tätigkeiten im Rahmen des Benevolats und deshalb keine Selbstverständlichkeit sind.

Luxemburg, den 2.3.2011

INTERESSEVERÄIN HOLLERECH a.s.b.l.

SYNDICAT D`INTÉRÊTS LOCAUX DE HOLLERICH (SIL-Ho)

Siège social: Centre des Sociétés Luxembourg – Hollerich
36, rue Emile Lavandier - L-1924 Luxembourg