„Gleich an zwei Abenden in derselben Stadt zu spielen, ist für uns sehr aufregend. Das nächste Mal werden wir vier Gigs hintereinander spielen“, scherzte Ryan Tedder, Sänger und Gitarrist von One Republic, am Mittwochabend im ausverkauften Atelier. Die US-amerikanische Pop-Rockband wusste nicht nur mit ihren größten Hits wie „Apologize“ und „Good Life“ zu begeistern, sondern überraschte dazu mit einer gelungenen Cover-Version von „With Or Without You“ von U2 und Adèles „Rolling in the Deep“.
Ursprünglich sollte One Republic nur an einem Abend in Luxemburg auftreten, und zwar am 21. April. Das Konzert war jedoch so schnell ausverkauft, dass man sich dazu entschied, einen zweiten Auftritt, am Vortag, hinzuzufügen. Die Tatsache, dass die Karten für das Zusatzkonzert ebenso schnell vergriffen waren, zeigt, wie beliebt die fünf Musiker und vor allem ihre großen Chart-Hits im Großherzogtum sind.
Von diesen durfte am Mittwochabend natürlich keiner fehlen. „All the Right Moves“, „Stop and Stare“, „Good Life“: One Republic hat auf der Bühne bewiesen, dass sie nicht nur perfekte Popsongs schreiben können, sondern auch live einiges draufhaben. „Wir treten überall auf der Welt auf. Das Wichtigste für mich ist dabei, an meine Texte zu glauben“, erklärte der Sänger Ryan Tedder auf der Bühne.
Hohe Ansprüche
Berühmt ist der 30-Jährige vor allem für die Aussage, ein Musiker sei nur so gut wie sein schlechtester Song. Vielleicht lässt sich der Erfolg von One Republic auch durch die hohen Ansprüche erklären, die die Band an sich selbst stellt.
Die fünf Musiker überzeugten am Mittwochabend im Atelier ihre Fans vor allen Dingen mit musikalischem Talent und viel Bühnenpräsenz. Neben Gitarre, Schlagzeug und Bass kamen beim ersten Song „Made For You“ sowie bei „Secrets“ ebenfalls Cello und Violine zum Einsatz. Als Ryan Tedder beim Gute-Laune-Song „Good Life“ das Mikrofon zu Boden fiel, übernahm kurzerhand das Publikum den Gesangs-Part. Die Kommunikation zwischen der Band und den Zuschauern funktionierte auf jeden Fall einwandfrei. Und der Vollblut-Popmusiker Tedder genoss dies sichtlich.
Nach 13 Songs spielten One Republic als Zugabe unter anderem den Ben E. King-Hit „Stand By Me“ und ein Medley aus White Stripes „Seven Nation Army“ und Justin Timberlakes „SexyBack“ – eine überraschende Hommage an die Anfang Februar aufgelöste Rockband.
Viel Bühnenpräsenz
Seit neun Jahren spielen die einstigen Schulfreunde Ryan Tedder und der Gitarrist Zach Filkins gemeinsam Musik. Nach und nach stießen dann auch Eddie Fisher am Schlagzeug, Brent Kutzle am Bass und Drew Brown an der Gitarre zu One Republic hinzu.
Nachdem die Band an einem Musikwettbewerb teilgenommen hatte, wurde der Hip-Hop und R'n'B-Starproduzent Timbaland auf sie aufmerksam. 2007 verhalf er ihnen weltweit an die Spitze der Charts mit dem Lied „Apologize“, das er produzierte. Das Debütalbum der fünf Musiker aus Colorado „Dreaming Out Loud“ verkaufte sich seitdem zwei Millionen Mal. Seit November 2009 ist ihre zweites Studioalbum „Waking Up“ auf dem Markt.
Ein drittes soll bald folgen. Davon gab es am Mittwochabend im Atelier erwartungsgemäß eine Kostprobe. „Wir schreiben momentan kräftig an neuen Songs und die wollen wir natürlich zuerst am Publikum testen“, erklärte Ryan Tedder. Das neue Lied „Life in Color“ hat indessen durchaus Potenzial, sich zum nächsten Publikumserfolg zu entwickeln. (VON SANJA SIMIC-Fotos DANI REUTER))