Dreifaches Jubiläumsjahr 2017 geht in die Annalen ein

„D'Frënn vun der Militärmusek“ seit zwei Jahrzehnten im Dienst

der Militärmusik engagiert.


Gonderingen.

Mit einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder, für die stellvertretend der am vergangenen 27. Januar in die Ewigkeit abberufene Ehrenpräsident Niki Bettendorf erwähnt wurde, begann im Best Western EuroHotel die statutarische Generalversammlung des Fördervereins „d'Frënn vun der Militärmusek“.

In seiner Begrüssungsansprache, die gleichzeitig als Tätigkeitsbericht galt, ging Präsident Joseph Lorent ausführlich auf das dreifache Jubiläumsjahr 2017 ein, in dem die grossherzogliche Militärmusik ihr 175-jähriges Bestehen feierte, an die Gründung der Freiwilligenarmee vor 50 Jahren erinnert wurde und die „Frënn vun der Militärmusek“ (FvMM) ihren 20. Geburtstag begingen.

Einer der Höhepunkte der Jubiläumsfeierlichkeiten war am 1. Juli an Bord des Schiffes „MS Princesse Marie-Astrid“ die Taufe der Rose „Salut à Luxembourg“ zu Ehren der Militärmusik. Die Patenschaft hatten Jeannette Braun-Giampellegrini, Erna Hennicot-Schoepges, Octavie Modert, Viviane Reding, Lydie Polfer, Guy Arendt, Niki Bettendorf, Mario Daubenfeld, Pierre Nimax, Gaston Reinig und Jean Spautz übernommen.

Am 9. Mai gab die Philatelieabteilung der Luxemburger Post eine Sonderbriefmarke zum 175. Geburtstag der Militärmusik heraus. Bereits im November 2016 hatten die Feiern mit einem einem Komponistenwettbewerb für den Marsch „175 Joer Militärmusek“ begonnen, dessen Finale im Trifolion in Echternach stattfand, also in jener früheren Garnisonsstadt, in dem ein Hornistenkorps des ersten Jägerbataillons als Vorläufer der heutigen Militärmusik erstmals am 29. Dezember 1842 urkundliche Erwähnung fand. Es folgten am 25. Januar im hauptstädtischen Musikkonservatorium ein Wohltätigkeitsonzert, bei dem Hofkapellmeister Pierre Nimax, Lt-Colonel honoraire André Reichling und Major Jean-Claude Braun am Dirigentenpult standen, am 16. Februar im Kulturzentrum von Moutfort ein gemeinsames Geburtstagskonzert mit der „US Air Forces in Europe Band“ und am 25. März im Konservatorium von Luxemburg die Welturaufführung des von den FvMM beim bekannten spanischen Komponisten Ferrer Ferran in Auftrag gegebenen Werkes „The Neverending Dream“. Ausserdem wurde ein Jubiläumscrémant mit Sonderetikette herausgegeben.

Als Koorganisator fungierten die FvMM am 7. Juli bei einem monumentalen Konzert der Militärmusik mit dem „Choeur de Chambre de Luxembourg“ im Binnenhof der Abtei Neumünster. Dessen Höhepunkt war die Tschaikowski-Ouvertüre „1812“, bei der das Artilleriepeloton der Armee von Fetschenhof aus 18 Kanonenschüsse abfeuerte und die Glocken der Kirche von Stadtgrund in die Musikdarbietung hineinläuteten. Bei einem Jazz&Swing-Konzert der BigBand am kam es es zur Uraufführung des vom jungen Militärmusiker David Ascani komponierten Werkes „Malva“. Unbedingte Erwähnung verdient auch das am 20. Oktober von der Armee in der Philharmonie organisierte Geburtstagskonzert, das in Anwesenheit des grossherzoglichen Paares und von Grossherzog Jean zu einem grandiosen Finale der Jubiläumsfeiern wurde.

Unter Berücksichtigung der durch das Jubiläumsprogramm bedingten aussergewöhnlichen Ausgaben schloss der von Kassierer Emile Noesen vorgelegte Finanzbericht verständlicherweise mit einem Mali ab. Auf Vorschlag der Kassenrevisoren Gilbert Holzem und Pierre Christen erteilte die Generalversammlung diskussionslos Entlastung für die gewissenhafte Buchführung.

Per Akklamation erfolgte die Wiederwahl der austretenden Verwaltungsratsmitglieder Georges Engel, Joseph Lorent, Gaston Reinig, Marc Rosch und Joseph Schmit. Neu in dieses oberste Gremium wurden aufgenommen: Gilles Lacour, Regierungsrat Erster Klasse im Kulturministerium, als Nachfolger von Marco Battistella, und der kürzlich in den Ruhestand getretene hauptamtliche Sekretär der Militärmusik Nello Zigrand, der sich zudem zu einer kollegialen Zusammenarbeit im Sekretariat der FvMM bereit erklärte.

Beim Programm für das Jahr 2018, das noch mit Dirigent Jean-Claude Braun in den Einzelheitem abgeklärt wird, liegt das Hauptgewicht auf der Herausgabe eines umfangreichen Buches über die Geschichte der Militärmusik und einer Doppel-CD mit Märschen von Luxemburger Militärmusikern.

Nachdem UGDA-Präsidentin Martine Deprez anerkennende Worte für die sowohl von den „Frënn vun der Militärmusek“ als auch von der Militärmusik selbst geleistete Arbeit gefunden hatte, bedankte sich Adjutant-Major Christian Kirpes als Sous-chef bei den FvMM für die vielfältige Unterstützung der Militärmusik. Dies z.B. durch die Organisation von Konzerten, die Anmietung der Konzertsäle, die Erteilung von Kompositionsaufträgen und das Engagement von grossen Dirigenten und Solisten. Einen interessanten Einblick in das Arbeitsvolumen der Militärmusiker vermittelte eine Statistik, aus der u.a. hervorging, dass im vergangenen Jahr 211 Proben abgehalten wurden und es insgesamt 223 Auftritte gab, darunter 71 Konzerte als grosses Harmonieorchester. (C.)

Bildzeilen:

Auf den teilweise erneuerten und erweiterten Verwaltungsrat der „Frënn vun der Militärmusek“ wartet auch nach dem Jubiläumsjahr 2017 ein grosses Aufgabengebiet. (FOTO: TESSY HANSEN)