Am Wochenende vom 10. Dezember ging die 13. von „Pole Position S.A.“ in den LuxExpo-Hallen in Luxemburg-Kirchberg, eine Rennsport- und Automobilausstellung über die Bühne. Hunderte Fahrzeuge waren ausgestellt, nur die Motoren heulten nicht auf.
Die Rennwagen selbst und alles, was sich um sie herum bewegt, lockten dieses Jahr wohl noch mehr Zuschauer an, als je zuvor, weil erstmals eine Ausstellung zu sehen war mit Formel-1-Rennwagen seit dem Anfang der F1-Weltmeisterschaft vor 60 Jahren. Nennen wir nur den Talbot Lago 26C von Louis Rosier aus dem Jahr 1950, den Ensign N177 von Clay Regazzoni aus dem Jahr 1977 und den „Red Bull“ von Weltmeister Sebastian Vettel. Dieser Monoposto war allerdings nicht Teil der F1-Retrospektive, sondern er stand auf einem anderen Stand, wie manch anderer F1 der eben zu Ende gegangenen Saison.
Dem Rallyesport wurde wohl nicht an zentraler, aber auf verschiedenen der mehr als 200 Stände große Aufmerksamkeit gewidmet. Der Citroën C3 WRC von Weltmeister Sébastien Loeb fehlte ebenso wenig wie eine breite Palette von Rallyefahrzeugen luxemburgischer und belgischer Piloten. Die Sportkommission des ACL stellte die Siegerfahrzeuge in den einzelnen Kategorien der Luxemburger Meisterschaft 2010 aus und informierte über den einheimischen Rennsport.
Das sportliche Motorrad belegte einen unübersehbaren Teil des Expo-Geländes. Besonderes Schmankerl: die Retrospektive auf die Weltmeisterschaft der 250er, die voriges Jahr durch die Kategorie Moto2 ersetzt wurde. Streichen wir nur die Moto Guzzi von 1948 hervor, die 1949 das erste WM-Rennen gewann, die NSU Sportmax (1 Zyl., 200 km/h) von 1955 mit ihrer gewagten Aluminium-Verkleidung, die nur ein Jahr später verboten wurde, sowie die 255 km/h schnelle Harley-Davidson von Walter Villa.
Historische Fahrzeuge waren ebenfalls einige zu sehen: Werner Esch zeigte beispielsweise neben einer „Peugeot de Paris“ von 1902, einen schneeweißen Mercedes Targa Florio Typ 28/95 von 1921.
Die Tuning-Fraktion mit ihren schrill gestylten Fahrzeugkarosserien und den dröhnenden Akustikanlagen wurde die Jugend in ihren Bann schlagen.
Futuristisch, aber ohne nur einen Millimeter abzuheben, machte Enovos mit dem Pionier-Zweisitzer Tesla Roadster Appetit auf den Elektroantrieb, gleich daneben auch auf Erdgas als Energieträger.
Wem das alles nicht reichte, der konnte an mehreren Ständen Auskunft und Beratung über das professionelle Fahrzeugtuning großer spezialisierter Unternehmen einholen. Fachliteratur, Miniaturautos, Handwerkszeug, Rennsportkleidung und vieles mehr ermöglichten, sich ein Souvenir und den Schraubern ein praktisches Gerät mit nach Hause zu nehmen.
In einer Halle waren drei Miniaturrennstrecken aufgebaut, wo die Besucher teils aktiv ihre Fahrkünste erproben konnten. In einer weiteren konnte man Elektro-Kart-Fahren.
(HL / Fotos G. Jallay, C. De Jesus, JM Denninger, F. Schneider)