Der kleine Ort Lasauvage an der französischen Grenze fristet ein eher beschauliches Dasein. Einmal im Jahr steht er ganz im Zeichen von alten Fahrzeugen. In diesem Jahr ging das Oldtimer-Treffen schon zum sechsten Mal über die Bühne. Organisiert wird es von der Vereinigung „Luxembourg Cult Vehicles“.
Als der Verein 2006 von einer Handvoll Idealisten aus der Taufe gehoben wurde, hatte man sich zum Ziel gesetzt, Lasauvage zu einem Mekka der Oldtimer zu machen. Diese Zielsetzung hat die Vereinigung ganz sicher erreicht, denn die Veranstaltung zieht immer mehr Freunde von Autoveteranen aus Luxemburg, aber auch aus Frankreich und Deutschland an. Genaue Zahlen lagen am 2. September noch nicht vor. Laut den Angaben von Vereinspräsident Jim Antinori lag die Teilnehmerzahl am Samstag aber schon über der des Vorjahres.
Die zahlreichen Besucher kamen ganz sicher auf ihre Kosten, denn in Lasauvage waren am Wochenende so manche Raritäten zu bewundern. Die einen waren noch in ihrem Originalzustand, während die anderen von ihren Besitzern in mühseliger Kleinarbeit liebevoll restauriert wurden. Um an dem Treffen teilnehmen zu können, müssen die Autos im Prinzip vor 1975 gebaut worden sein.
Zu sehen waren u.a. zahlreiche amerikanische Fahrzeuge aus den 1950er- und 1960er-Jahren mit den für die damalige Zeit typischen Heckflossen. Aber auch mehrere Corvettes zogen die Blicke auf sich. An die Zeit, in der der französische Hersteller sportliche Fahrzeuge baute, erinnerte ein Renault Gordini. Eher bescheiden wirkten daneben ein Ford Taunus 12 M aus den 1960er-Jahren, ein Mercedes 220 von 1972 oder ein Ford Granada 2.0 L von 1975. Imposant waren ein Chevrolet Impala von 1959 mit einem Hubraum von 4,6 Litern, ein Cadillac Deauville von 1969, ein Chevrolet Camaro von 1967 mit einem Hubraum von satten 5 700 ccm oder ein Cadillac Sedan V8 von 1950.
Längst Kultstatus hat der Ford Mustang erlangt. In Lasauvage war ein schönes Exemplar aus dem Jahr 1964 zu bewundern. Eines der ältesten Fahrzeuge war ein Renault von 1932. Sportliche Erfolge konnte vor knapp 40 Jahren ein Ford Escort Mexico feiern, der 1973 gebaut wurde. Auch ein Jaguar E-Type, mit dem einst Jerry Cotton auf Verbrecherjagd ging, war ausgestellt. Wesentlich bescheidener wirkten hingegen mehrere Exemplare des Fiat 500, von den Italienern liebevoll Topolino – kleine Maus – genannt. Vom gleichen Hersteller stammte ein Abarth Spider.
Im Gehege der Autos wilderten aber auch mehrere Exoten. So war u.a. ein Traktor der Marke David Brown zu sehen. Gebaut wurde er 1961. Mehrere amerikanische Militärfahrzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg rundeten das Angebot ab.
Die Liebhaber von alten Fahrzeugen wurden am Wochenende in Lasauvage nicht enttäuscht. Nach dem schönen Erfolg werden sich die Besitzer von Oldtimern mit Sicherheit im kommenden Jahr wieder in der idyllischen Ortschaft treffen. (rsd)