Vor fast zehn Jahren, im Jahr 2004, fand die erste Auflage des „Blues Express“, organisiert von der Stadt Differdingen in Zusammenarbeit mit den Vereinigungen „Train 1900“ und „Minièresbunn“, statt. Am 14. Juli hatten unzählige Musikfans nun den Weg zur neunten Auflage des Kulturereignisses in den Süden des Landes, nach Fond-de-Gras und Lasauvage, gefunden, wo erneut Blues vom Feinsten geboten wurde.
Schauplatz der neunten Ausgabe des „Blues Express“ waren auch in diesem Jahr die einzigartige Kulisse des ehemaligen Industriebahnhofs Fond-de-Gras und die Minenarbeiterortschaft Lasauvage. Hier traten auf zehn Bühnen 37 Bands und Künstler aus dem In- und Ausland auf. So hatten die Verantwortlichen u. a. die Ehre, den amerikanischen Musiker Lucky Peterson als Hauptact zu verpflichten.
Lucky Peterson, ein Meister der Gitarre, gelang es im Jahr 2010 mit seiner CD „You can always turn around“, eine Top-Platzierung in den Blues-Charts zu erreichen. Seither heimste der Musiker unzählige Preise ein und gilt als eine der unglaublichsten Blues-Stimmen. Die zahlreichen Fans, die sich vor der Hauptbühne in Lasauvage versammelt hatten, konnten sich ein Bild von dem unglaublichen Können des Musikers machen.
Auch „Stan Webb's Chicken Shack“ wusste die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Die bluesorientierte Band aus Großbritannien, welche 1965 gegründet wurde, hat sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt. Viele Mitglieder der Band kamen und gingen, einzige Konstante ist bis heute Gitarrist Stan Webb.
Des Weiteren begeisterte der deutsche Saxophonist Tommy Schneller sowohl durch sein Spiel auf dem Instrument als auch durch seine Stimme. Die deutsche „Band Blues Company“, die bis in das Mutterland des Blues, den Vereinigten Staaten, bekannt ist, bringt es mittlerweile auf 20 Studioalben.
Headliner aus luxemburgischer Sicht waren „Funky P“, die in der einzigartigen Kulisse der Reparaturhalle des „Train 1900“ mit ihrem erfrischenden Mix aus Soul, R&B und Jazz auftrumpften. Aber auch die anderen Bands wussten die Fans in ihren Bann zu ziehen und nicht einmal der einsetzende Regen konnte die gute Laune der Besucher trüben.
Neben den musikalischen Höhepunkten konnten die Besucher des Blues Festivals vier Ausstellungen bewundern. So wussten die Fotografien der jungen Künstlerin Rita Noël in der „Salle des pendus“, den ehemaligen Umkleideräumen der Minenarbeiter, die Betrachter zu faszinieren. Im Museum Eugène Pesch waren Mineralien aus Brasilien zu sehen und auf der Place Saintignon ließen die Fotos von Claude Piscitelli die Höhepunkte der vergangenen „Blues Express“-Auflage wieder aufleben, während die Paul-Wurth-Halle die sechste Ausgabe der Ausstellung „Konscht am Minette“ beherbergte, wo 33 Künstler ihre Werke präsentierten.
Die Vereine der Gemeinde Differdingen sorgten währrenddessen für das leibliche Wohl der Besucher mit Paëlla, Scampi, Pizza oder traditionellen Grillspezialitäten. Die Organisatoren hatten mit der Einrichtung eines großen Park-and-Ride-Dienstes und eines permanent zirkulierenden Shuttle-Service den Transport der Fans zwischen den verschiedenen Schauplätzen garantiert.
Bei Gelegenheit des diesjährigen „Blues Express“ konnten die Besucher des Weiteren ein T-Shirt in limierter Ausgabe, mit einem Aufdruck von Janis Joplin, als Souvenir erwerben.
Text: SCL
Fotos: Claude Piscitelli