Zwei Großprojekte in der Gemeinde Lenningen werden in den kommenden Wochen in Betrieb genommen
Ausgabevolumen liegt bei über drei Millionen Euro / Ministerien haben finanzielle Unterstützung zugesagt
Zum Beginn des neuen Schuljahres werden zwei neue Gebäude offiziell in Betrieb genommen. Das Nebengebäude der Grundschule in Lenningen und die „Maison relais“ in Canach. Übergangslösungen sollen im Bereich Unterricht und Kinderbetreuung somit der Vergangenheit angehören.
Die Auffangstruktur in Canach mit dem Namen „Mueresgässel“ öffnete bereits am 16. Juli ihre Tore. Im nagelneuen Gebäude im Zentrum der Ortschaft wurden die „Vakanzaktivitäten“ für drei Wochen organisiert. Jetzt ist noch einmal Pause bis zum Montag, dem 6. September. Dann werden von Montag bis Freitag von jeweils 7 bis 19 Uhr die Kinder von der Früherziehung bis zum vierten Zyklus betreut.
Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres war die Kinderbetreuung mit Hausaufgabenhilfe in der Gemeinde verstreut. Sowohl im Festsaal in Lenningen wie auch im ehemaligen Pfarrhaus und im Sport- und Kulturzentrum „A Wëllems“ in Canach hielten sich die Kinder vor und nach dem Unterricht auf.
Diese Übergangslösungen waren notwendig geworden, da einerseits die Nachfrage in der Gemeinde Lenningen immer weiter stieg und andererseits der Zeitplan beim Abriss der früheren Mädchenschule nicht eingehalten werden konnte. „Es wurde Asbest im Altbau festgestellt, und dieses musste von einer spezialisierten Firma entsorgt werden. Das hat uns rund sechs Monate zurückgeworfen“, erinnert sich Guy Barten, Bürgermeister der Gemeinde Lenningen.
Doch dies sind Sorgen von gestern, wenn man sich in der neuen „Maison relais“ umschaut, die für 120 Kinder konzipiert ist. Im Erdgeschoss befindet sich unter anderem eine Küche sowie Räume für Personal. Die Gemeinde Lenningen hat die Leitung der Auffangstruktur in die eigenen Hände genommen. „Wir verfügen schon seit einiger Zeit über qualifiziertes Personal und haben von Anfang an gute Erfahrungen gemacht“, sagt Barten. Im ersten und zweiten Stock gibt es Räumlichkeiten für die Kinder, die in zwei Altersgruppen aufgeteilt werden. Darüber hinaus können mit den Schiebetüren die Räume je nach Bedarf eingeteilt werden.
In puncto Sicherheit sind zwei Notausgänge vorhanden. Im Eintrittsbereich wird eine Kamera eingerichtet, so dass ungebetene Gäste keine Möglichkeit haben, in das Gebäude zu gelangen. Draußen, hinter der „Maison relais“, befindet sich ein kleiner Hof, wo die Kinder spielen können. Das Haus wird ans Fernwärmenetz angeschlossen.
Die Ausgaben liegen bei rund 1,8 Millionen Euro, wobei das Familienministerium einen Zuschuss bereits angekündigt hat. An zwei Wochen wird die Struktur geschlossen sein, und zwar rund um Weihnachten und Silvester.
Schüler der Zyklen drei und vier gehen nach Lenningen
Das Nebengebäude der Grundschule in Lenningen wurde bereits im Monat Juni fertiggestellt, doch die Inbetriebnahme folgt erst Mitte September. Auf drei Stockwerken sind drei Klassensäle verteilt und Räume, die flexibel genutzt werden können. „Wir hatten ständig Probleme, adäquate Räume für den Unterricht zu finden“, blickt Barten zurück. Alle Lösungen seien nicht zufriedenstellend gewesen, doch ab dem Schuljahr 2010/2011 sei es anders. Die Schüler der Zyklen drei und vier werden in Lenningen unterrichtet, die anderen in Canach.
Die Niedrigenergie-Konstruktion verfügt über einen Anschluss für kabelloses Internet. Für draußen kündigt Barten an, dass der vorhandene Spielplatz vergrößert wird. Die jetzigen Spielgeräte seien eher für kleinere Kinder konzipiert.
Der Bau des Nebengebäudes kostet die Gemeinde rund 1,4 Millionen Euro. Allerdings hat das Erziehungsministerium eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.
Die Projekte für Kinder im Grundschulalter der Gemeinde Lenningen sind so gut wie abgeschlossen. Nun soll ein Jugendhaus realisiert werden. Konkrete Pläne dafür gibt es allerdings noch nicht. (VON JEROEN VAN DER HOEF)