„Tag der Ahnenforschung“ fand bereits zum sechsten Mal statt

Viele Menschen stellen sich Fragen, was ihre Herkunft und Familienbande, aber auch den sozialen Stand ihrer Vorfahren angeht. Antworten auf diese Fragen liefert die Genealogie, auch Ahnenforschung genannt. Gestern fand im Kultur- und Gesellschaftszentrum „An der Eech“ in Leudelingen die sechste Auflage des Tages der Ahnenforschung statt.

So bilden generell alte Familiendokumente, soweit noch vorhanden, Familienbücher, Fotos, Briefe, Postkarten, Ahnenpässe aus dem Zweiten Weltkrieg, aber auch alte Gräber mit der Auflistung mehrerer Generationen, zum Teil mit Geburts- und Todesjahr, die ersten Grundlagen einer Ahnenforschung. Weitere Nachforschungen können im Staatsarchiv, den Pfarrregistern oder über das Internet angestellt werden. Allerdings sind im Staatsarchiv nur Dokumente bis zum Jahre 1923 einsehbar. Zur Einsicht in Schriftstücke jüngeren Datums bedarf es einer gerichtlichen Genehmigung.

Weitere Indizien liefern die größten Tageszeitungen, welche etwa für das „Luxemburger Wort“ von 1848 bis 1950 auf der Internetseite des Staatsarchivs aufgerufen werden können. Einsehbar sind hier insgesamt 210 000 Seiten und 1 680 000 Artikel aus 34 138 Zeitungen. Die Suche nach einer Namensangabe liefert alle vorhandenen Informationen zu diesem Namen. Mehrere Internetseiten geben Auskunft über unterschiedliche Schriftstücke.

Demhingegen liefern etwa die Pfarrbücher der Pfarrei St.-Nikolaus aus Luxemburg Informationen ab dem Jahre 1601. Taufregister wurden in vielen Pfarreien ab 1620 geführt, Sterberegister ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts. Eine erste Volkszählung gab es unter Kaiserin Maria-Theresia im Jahre 1766. Diese Angaben waren einem tiefschürfenden Einführungsvortrag in die Ahnenforschung von Christiane Oth-Diederich zu entnehmen.

Insgesamt 21 Verwaltungen, Vereine und Familien aus Luxemburg und der Großregion waren beim Ahnenforschungstag vertreten. Sie gaben Erläuterungen und boten praktische Einblicke in den Aufbau von „Stammbäumen“, etwa durch die Nutzung der Informatik. So kann der Ausdruck einer Ahnentafel durchaus viele Quadratmeter Papier füllen. Derzeit gibt es in Luxemburg zwei Ahnenforschungsvereine. Von Seiten von Luxracines.lu erklärte Robert Deltgen, dass im neuen Museum der Stadt Diekirch eine Ecke der Genealogie, u. a. mit Erinnerungsstücken von Auswanderern, gewidmet werde. Ebenso plane das Staatsarchiv in Zusammenarbeit mit den Städten Diekirch und Ettelbrück die Einrichtung einer Filiale im Norden des Landes.