Anwesen bei Limpach wird dringend gebraucht

Wie ein roter Faden zog sich der geplante Bau eines neuen landwirtschaftlichen Anwesens bei Limpach durch die Generalversammlung der „Association des parents d'enfants mentalement handicapés“ (Apemh).

Nach allgemeinen Dankesworten bedankte Präsident Nicolas Anen sich besonders bei Lucien Bechtold, Georges Mersch, Marianne Tholl-Hoesdorf und Romain Wester für ihre zehnjährige Mitarbeit im Vorstand. Weitere Dankesworte richtete er an André Lutgen, François Wagner und Monique Bachner-Bout, die sich aus den Verwaltungsgremien zurückgezogen haben.

Dann bezog der Präsident Stellung zu den Vorgaben der UN-Konvention zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Die „Association des parents d'enfants mentalement handicapés“ setze sich schon seit längerem für offene, in Ortschaften angesiedelte Wohnstrukturen, für Mitbestimmung, Mitspracherecht und viel Autonomie ein. Mit dem Projekt „Klaro“ wolle man versuchen, Dokumente in einer, den Betreuten klar verständlichen Ausdrucksweise zu erstellen. Auch werden in den vereinseigenen Produktionsstätten qualitativ hochwertige Erzeugnisse hergestellt.

Mit „Incluso“ wurde im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Ministerium für Familie und Integration ein Projekt zur Eingliederung von Kindern mit Behinderungen in bestehende Betreuungs- und Erziehungsinfrastrukturen für Kinder gestartet.

In seinem Bericht ging „administrateur délégué“ und Generalsekretär Fernand Haupert auf die Statutenänderungen bei der Stiftung ein. In Zukunft müssen Eltern im Verwaltungsrat die Mehrheit stellen.

Beim Projekt Limpach liege die Baugenehmigung der Gemeinde Reckingen/Mess vor, so Haupert weiter. Diejenige des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen sei allerdings noch nicht erteilt worden, da die Studie über die Auswirkungen auf die Fauna und Flora noch nicht abgeschlossen ist. In dem Anwesen könnten bis zu 150 Personen mit Behinderungen angestellt werden. Die Warteliste umfasst etwa 200 Anfragen.

Im „Parc merveilleux“ in Bettemburg ist der Bau einer Kindertagesstätte für 60 Kinder geplant.

Der Finanzbericht, den Angèle Wegner in Vertretung von Schatzmeister Carlo Beaumet vortrug, bezeugte eine gute Finanzlage. Albert Huberty trat dem Verwaltungsrat der Stiftung bei.

Dem Bericht von Direktorin Liette Braquet von „Formation et travail“ war zu entnehmen, dass derzeit fünfzehn Berufe mit Bezug auf die vereinseigenen Werkstätten angeboten werden. Derzeit würden auch immer wieder Anfragen von Kindern aus dem Bereich der „éducation modulaire“ eingehen. Nach Vollendung der Schulpflicht zum 16. Lebensjahr würden Eltern und Kinder dann vor nackten Tatsachen stehen, dass diese Schulabgänger keine Arbeitsstelle auf dem normalen Arbeitsmarkt finden. Dies sei ihnen allerdings während Jahren vorgegaukelt worden.

Demgegenüber warte auch die Genossenschaft auf das dringend benötigte Anwesen bei Limpach, so Liette Braquet im Bericht zum Bereich „Hébergement et accueil“. Beim „Home Service“ werden laut Direktorin Sylvie Hirtz derzeit 326 Personen betreut.

Gleichwohl lud Nicolas Anen zum „Summerfest“ am 13. Juli auf dem „Nossbierg“ ein, zu den Tagen der offenen Tür in Hosingen am 29. November und in Bettingen/Mess am 6. Dezember sowie zur Weihnachtsfeier am 15. Dezember. (pm)