Die Expogast mit dem „Villeroy & Boch Culinary World Cup“, die ab heute Samstag und bis zum kommenden Mittwoch sowohl für Privat- als auch für Fachbesucher geöffnet ist, bildet den krönenden Abschluss des Jahres der Gastronomie in Luxemburg, das im März auf der größten Tourismusmesse in Berlin in Anwesenheit von Ministerin Françoise Hetto-Gaasch und Léa Linster offiziell vorgestellt wurde.
Die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Tourismus- und Gastronomie-Sektors werden oft unterschätzt, obwohl sie einen wichtigen Faktor in Luxemburg bilden. Mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen wurden in den 261 Hotels, Campings und Herbergen verzeichnet und schlugen im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von mehr als 226 Millionen Euro zu Buche. 1 100 Restaurants beschäftigten mehr als 7 300 Personen bei einem Umsatz von 485 Millionen Euro. Des Weiteren weist Luxemburg in Europa die meisten Sterne pro Einwohner auf und unterstreicht somit die hohe Qualität und den Stellenwert der Branche.
Rund 45 000 Besucher, davon geschätzte 8 000 Fachkenner, kamen zur 2006er-Auflage der Expogast und dem „Culinary World Cup“. Für dieses Jahr wird eine noch höhere Zahl erwartet, wenn etwa 2 500 Köche aus 53 Ländern in den verschiedenen Wettbewerben an den Start gehen. Positiver Nebeneffekt dieser Großveranstaltung: mehr als 6 000 Zimmerbuchungen verzeichnen alleine die Mannschaften und Jurymitglieder während den kommenden fünf Tagen.
Anmeldungen von über 120 Medienvertreter aus der ganzen Welt zeugen von der Wichtigkeit dieser Veranstaltung. Deren Berichterstattungen werden sich nicht nur auf die Expogast mit dem „Villeroy & Boch Culinary World Cup“ beschränken. Reportagen über das Großherzogtum sorgen für eine kostenlose Werbung im Ausland. Das „Office national du tourisme“ bietet für die Journalisten verschiedene Formeln zur Entdeckung des Landes an, mit einem kulinarischen Rundgang durch die Hauptstadt oder der Entdeckung der Luxemburger Wein- und Crémantkellereien an der Mosel. Die Expogast und die Kochweltmeisterschaft gehören mittlerweile weltweit zum festen Bestandteil der Gastronomie. Hier entstehen die neuen Trends für die Zukunft, und deshalb schaut die ganze Welt gespannt alle vier Jahre auf Luxemburg, das sich auch noch auf einer ganz anderen Ebene von Großveranstaltungen unterscheidet.
Die Weltmeisterschaft der Köche fungiert in Fachkreisen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Hierfür ausschlaggebend ist der Vatel-Club Luxemburg. Die Mitglieder des Vorstands um den Präsidenten Armand Steinmetz, die täglich in den unterschiedlichen Bereichen der Gastronomie tätig sind, lieben und leben ihren Beruf mit purer Leidenschaft und stemmen alle vier Jahre gemeinsam diese Kochweltmeisterschaft. Genau diese Leidenschaft und dieser Enthusiasmus übertragen sich auf eine solche Großveranstaltung. Sowohl die Besucher als auch die Wettbewerber fühlen die Emotionen und die Einsatzbereitschaft hinter den Kulissen. Diese „Gewürzzutaten“ sorgen für den kleinen aber feinen Unterschied zu ähnlichen Veranstaltungen. Es ist das „typesch Lëtzebuerg“, das für das besondere Flair sorgt und von den Gästen aus aller Welt hoch anerkannt wird.
Feierliche Eröffnung
Nach Buschtrommel-Musik und einer Feuershow eröffnete der Präsident der „World association of chefs societies“ (Wacs) Gissur Gudmundsson die Expogast und den „Villeroy & Boch Culinary World Cup“. Zuvor begrüßte LuxExpo-Direktor Jean-Michel Collignon neben den Ehrengästen die „Crème de la crème“ der Gastronomie.
Ministerin Françoise Hetto-Gaasch unterstrich die Wichtigkeit der Gastronomie im Tourismusbereich sowie den hohen Stellenwert der Kochweltmeisterschaft, die sich über die Jahre zur ersten Veranstaltung dieser Art entwickelt habe. Dies sowohl was die Zahl als auch die Qualität der Beteiligten betreffe. Die Luxemburger Küche hätten sich mit der Zeit den wechselnden Gewohnheiten der Kunden angepasst, ohne jedoch ihre Wurzeln zu vergessen. Der freundschaftliche Austausch sowie Initiativen mit Berufskollegen aus dem Ausland förderten die Qualität in der Gastronomie.
Nicolas Luc Villeroy, Direktor der Abteilung „Art de la table“ bei „Villeroy & Boch“, hob die Partnerschaft seines Unternehmens mit den Organisatoren seit der Erstauflage im Jahre 1972 hervor, was mittlerweile mehr als ein Sponsoring ist. Vatel-Club-Präsident Armand Steinmetz erinnerte daran, dass diese Auflage bis jetzt alle Rekorde in puncto Teilnahme und Mannschaften gebrochen habe. Neben dem Wettkampfcharakter dürfe man jedoch nicht vergessen, dass auch viele Freundschaften entstanden seien. Gissur Gudmundsson erläuterte noch u.a. eine wichtige Regeländerung für diesen Wettbewerb, die besagt, dass keine Vorbereitungen mehr außerhalb der Küche erlaubt sind.
Mit Begeisterung verfolgten die Teilnehmer und Gäste sowohl die Vorstellung von den 30 von insgesamt 53 Ländern, die mit einer National-, Jugend- oder Militärmannschaft angetreten sind, als auch abschließend die Präsentation der Siegertrophäe.
(VON JOS. NERANCIC - FOTOS:GUY JALLAY)