Er sieht fast aus wie ein echter Rasen, spielt sich auch fast so – ist aber kein frisches Grün.
Mit der Einweihung des neuen synthetischen Fußballfeldes im Park von Mertert erfüllten die Gemeindeverantwortlichen nun einen lang gehegten Wunsch des Fusionsvereins UMW.
Innerhalb von nur 13 Monaten ist aus dem ehemaligen Fußballplatz im Park ein vollwertiges 100 Meter mal 64 Meter großes Kunstrasen-Spielfeld geworden. Die umfangreichen Arbeiten begannen im April vergangenen Jahres. Zuerst musste die alte Tribüne abgerissen und rund 3 000 Kubikmeter Bodenmassen, bedingt durch einen Niveauunterschied von über zwei Metern in der Diagonalen des Feldes, bewegt werden. Drainage-Arbeiten wurden verrichtet, neue Wege angelegt, eine Umzäunung errichtet sowie ein Auffangbecken zum Sammeln des Regenwasser musste gebaut werden.
Bedingt durch den langen Winter kamen die Arbeiten etwas in Verzug, konnten aber letztendlich fristgerecht abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten für die moderne Sportinfrastruktur belaufen sich auf insgesamt rund 1,5 Millionen Euro – 30 Prozent des Kostenvoranschlages des Kunstrasens (1,14 Millionen Euro) werden vom Sportministerium getragen. Die Errichtung eines neuen Getränkeausschanks mit Versammlungsraum schlägt mit 357 000 Euro zu Buche.
Investition in Zukunft der Jugend
Im Rahmen einer kleinen Feier, musikalisch umrahmt von der Fanfare Concordia Mertert unter der Stabführung von Klaus-Dieter Schick, wurde der Platz nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Gäste, darunter Sportminister Romain Schneider, die Minister Octavie Modert und Nicolas Schmit, die Ost-Abgeordneten Fernand Boden, Léon Gloden und Ben Scheuer, der Gemeinderat aus Mertert mit Bürgermeister Gust. Stefanetti an der Spitze, Pfarrer Roger Geimer sowie FLF-Präsident Paul Philipp, nahmen an der Einweihung teil.
Mit Stolz wies Bürgermeister Gust. Stefanetti auf die Verwirklichung dieser neuen Infrastruktur hin. Nach der Instandsetzung des Platzes in Wasserbillig im Jahr 2003 verfüge die UMW nun über zwei hervorragende Spielfelder, so das Gemeindeoberhaupt, und wünschte viel Spaß und faire Spiele auf der neuen Anlage.
Nachdem Pfarrer Roger Geimer den Segen Gottes auf die neue Sportinfrastruktur herabgerufen hatte, beglückwünschte Sportminister Romain Schneider die UMW zum Aufstieg in die erste Division und die Gemeinde Mertert zu dieser hohen Investition in die Zukunft der Jugend. Gerne erinnere er sich an die Zeit, wo er als aktiver Fußballspieler schon selbst auf diesem alten Rasen gespielt habe. FLF-Präsident Paul Philipp fand lobende Worte betreffend die beispielhafte Jugendarbeit, die durch diesen neuen Kunstrasen noch verstärkt und weiter ausgebaut werden könne. Hocherfreut zeigte sich auch der Präsident der Union Mertert/Wasserbillig, Sam Befort, über das neue Spielfeld, bevor er sich bei der Gemeinde Mertert für dessen Realisierung bedankte.
Natürlich dürfe der sportliche Aspekt bei dieser Veranstaltung nicht zu kurz kommen, so der Präsident des Organisationsvorstandes, Jérôme Laurent, der damit auf das Highlight, das Galaspiel des FC Kaiserslautern gegen den CS Grevenmacher, am späten Nachmittag hinwies. Diese Partie endete vor rund 600 Zuschauern mit einem 2:0-Sieg der U23-Mannschaft des FCK und wurde vom Luxemburger Schiedsrichtertrio Alex Krüger, Paulo Vivas und Joaquim Da Silva geleitet. Fortgesetzt werden die Feierlichkeiten unter anderem mit der Coupe René Zeimetz Anfang August.
Weniger Pflege notwendig als bei normalem Rasen
In sattem Grün erstrahlt der neue Kunstrasen und die Halme fühlen sich täuschend echt an. Dennoch muss auch dieser Rasen gehegt und gepflegt werden. Er ist zwar pflegeleichter als ein normaler Rasen, doch alle 14 Tage muss das künstliche Grün mit einer speziellen Bürste abgezogen werden, um die Fasern aufzurichten. Außerdem muss zweimal jährlich eine Grundreinigung erfolgen. Dabei werden das Granulat und der Sand mit einer Maschine komplett aufgehoben und die Schmutzpartikel anschließend ausgefiltert.
Der Kunstrasen dient künftig allen Jugendmannschaften, den Damen und den Senioren als Trainings- und Spielstätte. Nur die erste Mannschaft trägt ihre Spiele noch auf dem Spielfeld in Wasserbillig aus.
Bleibt noch zu bemerken, dass das dritte Fußballfeld an der Mosel in den nächsten Monaten dem bereits angekündigten Funpark weichen muss. Bis Mitte Juli wird bereits das Multifunktionssportfeld mit synthetischen Plätzen für Fußball, Basketball sowie für weitere Sportarten fertiggestellt sein. In einer zweiten Phase soll dann der Funpark auf dem ehemaligen Spielfeld entstehen.
Anlässlich der Feierlichkeiten hat die UMW eine Festbroschüre herausgegeben, die per Überweisung von 15 Euro auf das Konto LU94 0090 0000 6519 9382 bestellt werden kann. Weitere Informationen über die Broschüre und den Verein sind erhältlich auf der Internetseite des Klubs.
VON MARC BEISSEL