Im Beisein zahlreicher Gäste wurde auf Einladung der in Brüssel residierenden Botschafterin Lelde Licité und von Honorarkonsul Henri Diederich am Montagabend im Kultur- und Sportzentrum „am Sand“ in Niederanven der Nationalfeiertag der Republik Lettland begangen.
Auf den 18. November 1918 geht der lettische Nationalfeiertag zurück. An diesem Stichdatum rief nämlich der Lettische Nationalrat, unmittelbar nach der Russischen Revolution und dem Ende des Ersten Weltkrieges, die Unabhängigkeit der aus Kurland und Teilen Livland bestehenden Republik aus. Zuvor hatte der mittlere der heute drei baltischen Staaten eine abwechslungsreiche Fremdherrschaft gekannt. Bis 1946 war Lettland formal ein selbstständiger Staat, der allerdings gar bewegte Zeiten erlebte. So wurde das Land durch ein geheimes Zusatzprotokoll zu dem 1939 zwischen Stalin und Hitler abgeschlossenen Nichtangriffspakt, der die Aufteilung Osteuropas zwischen der Sowjetunion und Deutschland vorsah, der sowjetischen Interessensphäre zugesprochen. Die Folge dieses Geheimabkommens waren 1940 die Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion und dessen Einverleibung in die Union der Sowjetischen Sowjetrepubliken (UdSSR), gefolgt von Massendeportationen nach Sibirien. 1941 starteten die Hitler-Truppen einen Großangriff im Baltikum mit Besetzung und Verwaltung Lettlands als Teil des Reichskommissariates Ostland. Nach Kriegsende wieder zur sowjetischen Unionsrepublik geworden, erklärte Lettland 1989 seine Souveränität und 1990 nach Parlamentswahlen seine Unabhängigkeit. Ein Jahr später wurde in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit die Unabhängigkeit befürwortet, woraufhin Lettland 1991 aus der UdSSR ausschied. Als ärmstes der damals zehn Beitrittsländer wurde die Republik Lettland zum 1. Mai 2004 in die Europäische Union aufgenommen.
Honorarkonsul Henri Diederich wies in seiner Begrüßungsansprache kurz auf diese hart erkämpfte Unabhängigkeit Lettlands hin, um dessen neueste Kraftanstrengungen hervorzuheben, die dazu führten, dass das in den Jahren 2008 bis 2010 in eine Rezessionsphase geratene Land durch teils drastische Austeritätsmaßnahmen seine Wirtschaft in Ordnung bringen und den Beweis liefern konnte, dass die Letten ein diszipliniertes und starkes Volk sind.
Sodann stellte Honorarkonsul Diederich die neue Botschafterin Lelde Licité vor, für die es der erste Nationalfeiertagsempfang in Luxemburg war. Die am 29. September 1965 in Limbazi geborene Inhaberin eines Magistertitels in Wirtschaftswissenschaften der Universität Riga trat 1992 in den diplomatischen Dienst ihres Heimatlandes ein. Ihr erster Auslandsposten führte sie von 1997 bis 2000 an die Botschaft in Stockholm. In der Folge sammelte die junge Diplomatin vor allem Erfahrung in EU-Fragen, so als Leiterin der Koordinationsabteilung im Außenministerium (2002-2003), Rätin an der Ständigen EU-Vertretung in Brüssel (2003-2004), danach im Botschafterrang als beigeordnete Chefin an derselben Vertretung (2004-2011) und schließlich als Botschafterin für die Europäische Union, Belgien und Luxemburg.
Botschafterin Lelde Licité würdigte die wertvolle Unterstützung ihres Landes durch Luxemburg sowohl nach Erlangung seiner Unabhängigkeit zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als auch während der 50-jährigen Besatzungszeit. Lettland habe jedenfalls den Beweis erbracht, dass es eine europäische Demokratie und ein vetrauenswürdiger starker und zukunftsorientierter Partner in internationalen Organisationen, wie beispielsweise der EU und der Nato, ist. Nicht zuletzt aber wies die Botschafterin auf das reichhaltige kulturelle Erbe Lettlands und Luxemburgs hin, die wohl durch eine geografische Distanz von 2 000 km voneinander getrennt sind, diesbezüglich aber über ein wichtiges Stück eigener Identität verfügen.
Dass die Letten, deren um die 400 in Luxemburg leben, ihr kulturelles Erbe und ihre Tradition hochhalten, bewiesen zuerst der Kinderchor „Mazãs Dzerves“ (Kleine Kraniche) mit mehreren Volksliedern, dann die Akkordeonistin Ksenija Sidorova und schließlich eine Gruppe der lettischen Gemeinschaft, die sich spontan zusammenfand, um die Nationalhymne zu singen. (j-lo)
Auf den 18. November 1918 geht der lettische Nationalfeiertag zurück. An diesem Stichdatum rief nämlich der Lettische Nationalrat, unmittelbar nach der Russischen Revolution und dem Ende des Ersten Weltkrieges, die Unabhängigkeit der aus Kurland und Teilen Livland bestehenden Republik aus. Zuvor hatte der mittlere der heute drei baltischen Staaten eine abwechslungsreiche Fremdherrschaft gekannt. Bis 1946 war Lettland formal ein selbstständiger Staat, der allerdings gar bewegte Zeiten erlebte. So wurde das Land durch ein geheimes Zusatzprotokoll zu dem 1939 zwischen Stalin und Hitler abgeschlossenen Nichtangriffspakt, der die Aufteilung Osteuropas zwischen der Sowjetunion und Deutschland vorsah, der sowjetischen Interessensphäre zugesprochen. Die Folge dieses Geheimabkommens waren 1940 die Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion und dessen Einverleibung in die Union der Sowjetischen Sowjetrepubliken (UdSSR), gefolgt von Massendeportationen nach Sibirien. 1941 starteten die Hitler-Truppen einen Großangriff im Baltikum mit Besetzung und Verwaltung Lettlands als Teil des Reichskommissariates Ostland. Nach Kriegsende wieder zur sowjetischen Unionsrepublik geworden, erklärte Lettland 1989 seine Souveränität und 1990 nach Parlamentswahlen seine Unabhängigkeit. Ein Jahr später wurde in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit die Unabhängigkeit befürwortet, woraufhin Lettland 1991 aus der UdSSR ausschied. Als ärmstes der damals zehn Beitrittsländer wurde die Republik Lettland zum 1. Mai 2004 in die Europäische Union aufgenommen.
Honorarkonsul Henri Diederich wies in seiner Begrüßungsansprache kurz auf diese hart erkämpfte Unabhängigkeit Lettlands hin, um dessen neueste Kraftanstrengungen hervorzuheben, die dazu führten, dass das in den Jahren 2008 bis 2010 in eine Rezessionsphase geratene Land durch teils drastische Austeritätsmaßnahmen seine Wirtschaft in Ordnung bringen und den Beweis liefern konnte, dass die Letten ein diszipliniertes und starkes Volk sind.
Sodann stellte Honorarkonsul Diederich die neue Botschafterin Lelde Licité vor, für die es der erste Nationalfeiertagsempfang in Luxemburg war. Die am 29. September 1965 in Limbazi geborene Inhaberin eines Magistertitels in Wirtschaftswissenschaften der Universität Riga trat 1992 in den diplomatischen Dienst ihres Heimatlandes ein. Ihr erster Auslandsposten führte sie von 1997 bis 2000 an die Botschaft in Stockholm. In der Folge sammelte die junge Diplomatin vor allem Erfahrung in EU-Fragen, so als Leiterin der Koordinationsabteilung im Außenministerium (2002-2003), Rätin an der Ständigen EU-Vertretung in Brüssel (2003-2004), danach im Botschafterrang als beigeordnete Chefin an derselben Vertretung (2004-2011) und schließlich als Botschafterin für die Europäische Union, Belgien und Luxemburg.
Botschafterin Lelde Licité würdigte die wertvolle Unterstützung ihres Landes durch Luxemburg sowohl nach Erlangung seiner Unabhängigkeit zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als auch während der 50-jährigen Besatzungszeit. Lettland habe jedenfalls den Beweis erbracht, dass es eine europäische Demokratie und ein vetrauenswürdiger starker und zukunftsorientierter Partner in internationalen Organisationen, wie beispielsweise der EU und der Nato, ist. Nicht zuletzt aber wies die Botschafterin auf das reichhaltige kulturelle Erbe Lettlands und Luxemburgs hin, die wohl durch eine geografische Distanz von 2 000 km voneinander getrennt sind, diesbezüglich aber über ein wichtiges Stück eigener Identität verfügen.
Dass die Letten, deren um die 400 in Luxemburg leben, ihr kulturelles Erbe und ihre Tradition hochhalten, bewiesen zuerst der Kinderchor „Mazãs Dzerves“ (Kleine Kraniche) mit mehreren Volksliedern, dann die Akkordeonistin Ksenija Sidorova und schließlich eine Gruppe der lettischen Gemeinschaft, die sich spontan zusammenfand, um die Nationalhymne zu singen. (j-lo)