Eindrucksvolle „Night vigil“ in Osweiler

Am Dienstag, den 16. Dezember 2014 beging Osweiler den 70. Jahrestag des Beginns der Ardennenoffensive mit einer so genannten „Night Vigil“. Bereits um 5.30 Uhr hatte ein lang anhaltendes Läuten der Kirchenglocken den frühmorgendlichen Überraschungsangriff der deutschen Truppen auf die amerikanischen Stellungen entlang der Grenzortschaften im Osten und Norden unseres Landes in Erinnerung gerufen.

Am Abend fanden sich zahlreiche Einwohner und Leute aus der ganzen Umgegend auf dem Dorfplatz ein, um sich an einem von der Gemeinde Rosport organisierten Fackelzug zu beteiligen. Einen groβen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hatte eine Gruppe belgischer und englischer Darsteller in authentischen Uniformen, die eine symbolische Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner in Szene setzten. Sehr beeindruckend war ebenfalls die Parade einer groβen Anzahl militärhistorischer Fahrzeuge (Jeeps, Lastwagen, Motorräder, ...).

Da die Straβenlampen ausgeschaltet worden waren, bewegte sich der Fackelzug in aller Stille durch die dunkle Dorfstraβe zum amerikanischen Denkmal, wo unter den Klängen der amerikanischen „Sonnerie aux Morts“, intoniert von zwei Musikanten der Militärmusik, Blumen niedergelegt wurden.

Alsdann ergriffen Romain Osweiler, der Bürgermeister der Gemeinde Rosport, und Daniel J. Horning, der den verhinderten US-Botschafter Robert A. Mandell vertrat, das Wort. Nach dem Singen der „Hémecht“, war der Ort genannt „Schlammfuer“, von wo aus der Westwall gut einzusehen ist, die nächste Station des Fackelzugs.

Dort wurde ein Mahnfeuer angezündet, und Mike Boehler erläuterte den historischen Kontext der Rundstedt-Offensive am Frontabschnitt Echternach-Osweiler-Dickweiler. Dabei ging er vor allem auf das Leid der Soldaten beider Seiten ein, die sich urplötzlich unter schwierigsten Bedingungen in einem mörderischen Kampf gegenüber standen.

Gegen 20 Uhr fanden sich die Teilnehmer am Fackelzug im Festsaal ein, wo neben einer Ausstellung mit allerlei Kriegsmaterial auch Originalbilder zum Kriegsgeschehen zu sehen waren, die der gebürtige Rosporter Alfred Steinmetzer kurz nach Kriegsende gezeichnet hatte.

Erny Kirpach erzählte verschiedene Episoden, im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen im Raum Echternach. Genau wie Mike Boehler arbeitete er eng mit dem im Jahre 2011 gestorbenen Fred Karen zusammen, dessen Verdienste um die historische Erforschung der „Kriegsereignisse im Frontsektor der Untersauer“ (so der Titel seines im Jahre 1989 erschienenen, heute vergriffenen Buches) besonders hervorhob.

Nach der Vorstellung der DVD „Mysteries uncovered“, die das Diekircher Militärmuseum vor Kurzem herausgegeben hat, sorgten die Mitglieder der Osweiler Vereine im Auftrag der Gemeinde für das leibliche Wohl der Gäste.