In den vergangenen sechs Jahren wurden die Geschicke der Gemeinde Strassen von zwei Koalitionen geleitet. Die nach den Wahlen gebildete DP-LSAP-Koalition ging im März 2007 zu Bruch, nachdem die Sozialisten, die CSV und „Déi Gréng“ gegen die Budgetvorlage gestimmt hatten. Daraufhin bildete die LSAP eine neue Koalition mit der CSV und „Déi Gréng“ und die DP musste gezwungenermaßen auf der Oppositionsbank Platz nehmen. Trotz der scheinbar gegensätzlichen Auffassungen hätte die Zusammenarbeit zwischen den derzeitigen Koalitionspartnern gut funktioniert, so dass man das Programm fast komplett habe umsetzen können, so die Schöffenratsmitglieder. Die DP-Opposition bezweifelt die Harmonie innerhalb der Mehrheit und wirft dem scheidenden Schöffenrat einen Mangel an Koordination und Weitsicht bei der Finanzplanung und der künftigen Entwicklung von Strassen vor.
Diese Ampelkoalition habe einen „frischen Wind in die Gemeinde gebracht“, der die Ortschaft trotz aller Eigenarten der drei Mehrheitsparteien weitergebracht habe, betont Noch-Bürgermeister Gaston Greiveldinger (LSAP). Dank einer „guten Zusammenarbeit innerhalb des Schöffenrats“ hätten in fünf Jahren nahezu 70 Projekte unter anderem im Wohnungsbau, im Schulwesen und in der Mobilität umgesetzt werden können, so Gaston Greiveldinger sowie seine beiden Schöffen François Gleis (CSV) und Jean-Paul Faber (Déi Gréng).
Strassen verfügt über moderne Schulinfrastrukturen. Im März 2011 erst wurde die neue Ben-Heyart-Schule neben dem Rathaus eröffnet. In den vergangenen Jahren seien auch die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungsstätten an die Bedürfnisse der Eltern und Kinder angepasst worden, betont der Schöffenrat. Und ab Herbst 2011 soll auch die alte Schule für rund 3,5 Millionen Euro zu einer neuen Maison relais umgebaut werden. Laut Gaston Greiveldinger sollen die Öffnungszeiten der kommunalen Kinderhorte und der Maison relais auch künftig bei Bedarf angepasst werden. In den kommenden Jahren müsse auch ein neues Betreuungsangebot für 13- bis 16-jährige Jugendliche geschaffen werden. Dem Schöffenrat schwebt diesbezüglich die Eröffnung eines Jugendtreffs vor, in dem die Jugendlichen nach der Schule einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Als möglichen Standort nennt Gaston Greiveldinger drei Häuser gegenüber dem Rathaus, die sich bereits im Besitz der Gemeinde befinden.
Für Unmut bei den Anrainern hatte in der sich zu Ende neigenden Amtsperiode das Wohnungsbauprojekt „Pescher“ gesorgt, das in sechs Phasen auf einem Gelände zwischen der Rue de Reckenthal und der Rue du Bois verwirklicht wird. Die drei ersten Teile des Projektes wurden bereits gebaut, die Phasen vier, fünf und sechs sollen demnächst nach und nach in Angriff genommen werden. Um in Zukunft bei solch großen Projekten Streit mit den Anrainern zu vermeiden, sollen die Bürger künftig im Vorfeld besser informiert und in die Planungsphase miteingebunden werden, verspricht der LSAP-Politiker Greiveldinger.
Trotz einer fortschreitenden Verstädterung von Strassen sollen in Zukunft in der IVL-Gemeinde nicht nur vier- bis fünfstöckige Gebäude mit Wohnungen gebaut werden, sondern weiterhin auch Einfamilien- oder Reihenhäuser, unterstreicht Gaston Greiveldinger. Einigkeit herrscht bei sämtlichen Parteien des Strassener Gemeinderats, dass nach der Fertigstellung des SNHBM-Projekts an der Route d'Arlon und dem Bau des Viertels „Pescher“ zusätzlicher bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss.
Sämtliche Parteien im Strassener Gemeinderat begrüßen denn auch die Ankündigung der Regierung, dass die Bartringer Öltanks, durch die zurzeit auch die Entwicklung der Gemeinde Strassen an der Grenze zu Bartringen gebremst wird, langfristig verlagert werden sollen. Dieses Areal berge großes Entwicklungspotenzial, insbesondere im Wohnungsbau, so die Parteien. Für Gaston Greiveldinger könnte dieses Areal nach anderen städtebaulichen Kriterien unter Berücksichtigung neuer innovativer Ideen in der sanften Mobilität und im Klimaschutz neugestaltet werden. Zudem streben LSAP, CSV und „Déi Gréng“ – sollten sie denn in der nächsten Amtsperiode erneut den Schöffenrat bilden – einen Beitritt zum Klimabündnis an.
14 000 Einwohner bis 2030
Nach Fertigstellung des Pescher-Projektes und der übrigen Wohnungsbauprojekte wird die Bevölkerung der IVL-Gemeinde Strassen in den kommenden Jahren um bis zu 2 000 Einwohner wachsen. Zum 31. Juli 2011 lebten in der Randgemeinde der Stadt Luxemburg 7 579 Personen. Laut dem „Pacte logement“ soll die Gemeinde westlich der Stadt Luxemburg bis ins Jahr 2030 die Marke der 14 000 Einwohner bei gleichbleibendem Gemeindeperimeter überschreiten. Geht es nach dem Wunsch der Mehrheits- und der Oppositionsparteien, dann soll Strassen in den nächsten Jahren langsamer wachsen als bisher. Für Gaston Greiveldinger soll die Lebensqualität im Nachbarort der Hauptstadt erhalten bleiben und künftig zur „Wohlfühlgemeinde“ werden, so Greiveldinger.
Trotz einer im Rahmen der Errichtung des interkommunalen Schwimmbades „Les Thermes“ getätigten Anleihe in Höhe von 18 Millionen Euro verfügt die Gemeinde Strassen weiterhin über eine gesunde Finanzlage. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag am 1. August bei 2 135 Euro.
Die Bilanz des scheidenden Schöffenrats fällt aus Sicht der DP-Opposition jedoch weniger positiv aus. „Der jetzige Schöffenrat hat wenig eigene Projekte umgesetzt. Die meisten Projekte, die in den vergangenen fünf Jahren eingeweiht wurden, wurden nicht vom jetzigen Gemeinderat sondern bereits vor den Wahlen von 2005 unter dem Vorsitz der DP in die Wege geleitet“, betonen die Räte Marc Fischer und Jean-Claude Weydert.
Als Beispiele nennen sie die Ben-Heyart-Schule, die Umgestaltung der alten Schule zu einer Maison relais, das interkommunale Schwimmbad „Les Thermes“ und das Wohnungsbauprojekt Pescher.
Das Schwimmbad-Projekt sei lediglich vom neuen Schöffenrat abgeändert worden und dadurch schlussendlich zehn Millionen Euro teurer geworden als ursprünglich geplant. Bei der Finanzplanung und der künftigen Entwicklung von Strassen wirft die DP-Opposition dem scheidenden Schöffenrat einen Mangel an Koordination und Weitsicht vor. Auf Initiative des LSAP-Bürgermeisters sei der Hebesatz der Gewerbesteuer in dieser Amtsperiode angehoben worden ohne die diesbezüglichen Konsequenzen für die Gemeindefinanzen zu bedenken, so die Opposition. Der Schöffenrat habe die Gelegenheit verpasst, um neue Einnahmequellen zu schaffen. Um zu verhindern, dass die Gemeindefinanzen in den kommenden Jahren in eine Schieflage geraten, müssten die ordentlichen Ausgaben unbedingt reduziert werden. (VON ANNE-AYMONE SCHMITZ)
Diese Ampelkoalition habe einen „frischen Wind in die Gemeinde gebracht“, der die Ortschaft trotz aller Eigenarten der drei Mehrheitsparteien weitergebracht habe, betont Noch-Bürgermeister Gaston Greiveldinger (LSAP). Dank einer „guten Zusammenarbeit innerhalb des Schöffenrats“ hätten in fünf Jahren nahezu 70 Projekte unter anderem im Wohnungsbau, im Schulwesen und in der Mobilität umgesetzt werden können, so Gaston Greiveldinger sowie seine beiden Schöffen François Gleis (CSV) und Jean-Paul Faber (Déi Gréng).
Strassen verfügt über moderne Schulinfrastrukturen. Im März 2011 erst wurde die neue Ben-Heyart-Schule neben dem Rathaus eröffnet. In den vergangenen Jahren seien auch die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungsstätten an die Bedürfnisse der Eltern und Kinder angepasst worden, betont der Schöffenrat. Und ab Herbst 2011 soll auch die alte Schule für rund 3,5 Millionen Euro zu einer neuen Maison relais umgebaut werden. Laut Gaston Greiveldinger sollen die Öffnungszeiten der kommunalen Kinderhorte und der Maison relais auch künftig bei Bedarf angepasst werden. In den kommenden Jahren müsse auch ein neues Betreuungsangebot für 13- bis 16-jährige Jugendliche geschaffen werden. Dem Schöffenrat schwebt diesbezüglich die Eröffnung eines Jugendtreffs vor, in dem die Jugendlichen nach der Schule einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Als möglichen Standort nennt Gaston Greiveldinger drei Häuser gegenüber dem Rathaus, die sich bereits im Besitz der Gemeinde befinden.
Für Unmut bei den Anrainern hatte in der sich zu Ende neigenden Amtsperiode das Wohnungsbauprojekt „Pescher“ gesorgt, das in sechs Phasen auf einem Gelände zwischen der Rue de Reckenthal und der Rue du Bois verwirklicht wird. Die drei ersten Teile des Projektes wurden bereits gebaut, die Phasen vier, fünf und sechs sollen demnächst nach und nach in Angriff genommen werden. Um in Zukunft bei solch großen Projekten Streit mit den Anrainern zu vermeiden, sollen die Bürger künftig im Vorfeld besser informiert und in die Planungsphase miteingebunden werden, verspricht der LSAP-Politiker Greiveldinger.
Trotz einer fortschreitenden Verstädterung von Strassen sollen in Zukunft in der IVL-Gemeinde nicht nur vier- bis fünfstöckige Gebäude mit Wohnungen gebaut werden, sondern weiterhin auch Einfamilien- oder Reihenhäuser, unterstreicht Gaston Greiveldinger. Einigkeit herrscht bei sämtlichen Parteien des Strassener Gemeinderats, dass nach der Fertigstellung des SNHBM-Projekts an der Route d'Arlon und dem Bau des Viertels „Pescher“ zusätzlicher bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss.
Sämtliche Parteien im Strassener Gemeinderat begrüßen denn auch die Ankündigung der Regierung, dass die Bartringer Öltanks, durch die zurzeit auch die Entwicklung der Gemeinde Strassen an der Grenze zu Bartringen gebremst wird, langfristig verlagert werden sollen. Dieses Areal berge großes Entwicklungspotenzial, insbesondere im Wohnungsbau, so die Parteien. Für Gaston Greiveldinger könnte dieses Areal nach anderen städtebaulichen Kriterien unter Berücksichtigung neuer innovativer Ideen in der sanften Mobilität und im Klimaschutz neugestaltet werden. Zudem streben LSAP, CSV und „Déi Gréng“ – sollten sie denn in der nächsten Amtsperiode erneut den Schöffenrat bilden – einen Beitritt zum Klimabündnis an.
14 000 Einwohner bis 2030
Nach Fertigstellung des Pescher-Projektes und der übrigen Wohnungsbauprojekte wird die Bevölkerung der IVL-Gemeinde Strassen in den kommenden Jahren um bis zu 2 000 Einwohner wachsen. Zum 31. Juli 2011 lebten in der Randgemeinde der Stadt Luxemburg 7 579 Personen. Laut dem „Pacte logement“ soll die Gemeinde westlich der Stadt Luxemburg bis ins Jahr 2030 die Marke der 14 000 Einwohner bei gleichbleibendem Gemeindeperimeter überschreiten. Geht es nach dem Wunsch der Mehrheits- und der Oppositionsparteien, dann soll Strassen in den nächsten Jahren langsamer wachsen als bisher. Für Gaston Greiveldinger soll die Lebensqualität im Nachbarort der Hauptstadt erhalten bleiben und künftig zur „Wohlfühlgemeinde“ werden, so Greiveldinger.
Trotz einer im Rahmen der Errichtung des interkommunalen Schwimmbades „Les Thermes“ getätigten Anleihe in Höhe von 18 Millionen Euro verfügt die Gemeinde Strassen weiterhin über eine gesunde Finanzlage. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag am 1. August bei 2 135 Euro.
Die Bilanz des scheidenden Schöffenrats fällt aus Sicht der DP-Opposition jedoch weniger positiv aus. „Der jetzige Schöffenrat hat wenig eigene Projekte umgesetzt. Die meisten Projekte, die in den vergangenen fünf Jahren eingeweiht wurden, wurden nicht vom jetzigen Gemeinderat sondern bereits vor den Wahlen von 2005 unter dem Vorsitz der DP in die Wege geleitet“, betonen die Räte Marc Fischer und Jean-Claude Weydert.
Als Beispiele nennen sie die Ben-Heyart-Schule, die Umgestaltung der alten Schule zu einer Maison relais, das interkommunale Schwimmbad „Les Thermes“ und das Wohnungsbauprojekt Pescher.
Das Schwimmbad-Projekt sei lediglich vom neuen Schöffenrat abgeändert worden und dadurch schlussendlich zehn Millionen Euro teurer geworden als ursprünglich geplant. Bei der Finanzplanung und der künftigen Entwicklung von Strassen wirft die DP-Opposition dem scheidenden Schöffenrat einen Mangel an Koordination und Weitsicht vor. Auf Initiative des LSAP-Bürgermeisters sei der Hebesatz der Gewerbesteuer in dieser Amtsperiode angehoben worden ohne die diesbezüglichen Konsequenzen für die Gemeindefinanzen zu bedenken, so die Opposition. Der Schöffenrat habe die Gelegenheit verpasst, um neue Einnahmequellen zu schaffen. Um zu verhindern, dass die Gemeindefinanzen in den kommenden Jahren in eine Schieflage geraten, müssten die ordentlichen Ausgaben unbedingt reduziert werden. (VON ANNE-AYMONE SCHMITZ)