Gemeinderat Tandel wagt interessanten Vorstoß im Bautenreglement
„Les goûts et les couleurs ne se discutent pas“ sagt der Volksmund. Und doch hat alles seine Grenzen, spätestens dann, wenn einzelne Auswüchse die Harmonie des Ganzen stören. Dieser Meinung war am Freitagnachmittag zumindest der Gemeinderat Tandel, der daher einstimmig beschloss, im kommunalen Bautenreglement striktere Regeln bei der Farbwahl für Gebäudefassaden zu verankern, um sich so eine Handhabe gegen die Zerstörung ansehnlicher Ortsbilder durch allzu unangemessene Häuserfassaden zu verschaffen.
Um festzustellen, welche Farbe denn nun den in fachkundiger Zusammenarbeit mit dem nationalen Denkmalschutzamt erstellten Erträglichkeitskriterien entspricht, basiert sich die Gemeinde auf ein innovatives Gerät, das mehr als 2 000 Farbtöne präzise erkennen und nach Codes einordnen kann. Trotz dieser strikteren Regulierung der Farbwahl bleibe aber immer noch eine genügend breite Farbenpalette erhalten, so Bürgermeister Ali Kaes, der berichtete, dass auch bereits andere Gemeinden Interesse an der ausgeklügelten Tandeler Fassadenverordnung angemeldet hätten.
Längere Debatte um PAG-Ausweitung in Tandel
Daneben wurden am Freitag aber noch weitere Unklarheiten im bestehenden Bautenreglement bzw. im allgemeinen Bebauungsplan (PAG) präzisiert, so etwa was Bauten in der Grünzone angeht oder bestimmte Bauvolumen. Für längere Debatten sorgte derweil die Anfrage eines landwirtschaftlichen Betriebs aus Tandel zur Erweiterung des dortigen PAG. Hintergrund des Gesuchs seien Beschwerden bezüglich der Biogasanlage des Hofs, deren Geruchsausstöße seit geraumer Zeit von Einwohnern umliegender Häuser als belästigend empfunden würden und die auch bereits zu einer Petition geführt hätten, wie Bürgermeister Ali Kaes erklärte.
Das für die Prüfung zuständige Umweltamt habe mittlerweile zwar mitgeteilt, dass die Biogasanlage den Commodo-Normen entspreche (weshalb bei Enthaltung von Schöffe Nico Weis auch beschlossen wurde, die Ablieferung der kommunalen Grünschnitte dorthin weiterzuführen), dennoch sei die Lage nicht sehr glücklich.
Der Betreiber der Biogasanlage sei daher nun vor kurzem mit Plänen für eine Aussiedlung des Hofs an die Gemeinde herangetreten, so Kaes, dies jedoch mit dem Hinweis, dass die entsprechenden Investitionen von rund 3,8 Millionen Euro nur tragbar seien, wenn beim jetzigen Standort des Hofs in Tandel eine dem Landwirt gehörige Parzelle in den Bauperimeter aufgenommen und ihm so die Schaffung einer Wohnsiedlung ermöglicht würde. Nach langen und kontroversen Beratungen sei der Schöffenrat jedoch zu der Ansicht gekommen, dass man eine solche Erweiterung beim besten Willen nicht zulassen könne, seien die Aussichten auf eine Lösung der Problematik in Tandel auch noch so wünschenswert, so der Bürgermeister.
Die Gemeinde habe nämlich bereits seit längerem prinzipiell festgelegt, bis auf Weiteres keine Erweiterung des PAG vorzunehmen, da allein das zurzeit erschließbare Bauland eine Verdoppelung der Einwohnerzahlen erlaube. Würde man die Anfrage in Tandel nun dennoch bewilligen, hätte die Gemeinde wohl keinerlei Argumente, die Perimetererweiterungsgesuche anderer Bürger abzulehnen. Ausgewogenen Plänen für eine Bebauung des jetzigen Hofgeländes infolge einer Aussiedlung würde sich der Schöffenrat aber nicht verschließen, so Kaes. Eine Sichtweise, die anschließend auch die Mehrzahl der anderen Ratsmitglieder teilte, sodass die Anfrage letztlich bei Enthaltung von Rat Pol Gleis und der Neinstimme von Rat Jean-Paul Karier mehrheitlich abgelehnt wurde.
„Einheitswasserpreis muss vor den Wahlen kommen!“
Weiterhin schufen die Räte am Freitag einen zusätzlichen Redakteurposten in der Gemeindeverwaltung und auch die beratenden Gemeindekommissionen für Schule, Bauten, das Info-Blatt und Umwelt wurden besetzt. Eine Integrationskommission wird es derweil mangels Kandidaten bis auf weiteres keine geben.
Abschließend zeigte sich Bürgermeister Ali Kaes erfreut über die klare Befürwortung eines Einheitswasserpreises durch Premierminister Jean-Claude Juncker in dessen Rede zur Lage der Nation. Bis Herbst sollen demnach Pisten zur Erreichung dieses Ziels vorliegen. Eine Aussicht, die für die Gemeinde Tandel und viele andere Landgemeinden äußerst wichtig sei. Der Druck auf eine Umsetzung vor den nächsten Wahlen müsse nun aber unbedingt aufrechterhalten werden. (VON JOHN LAMBERTY)
„Les goûts et les couleurs ne se discutent pas“ sagt der Volksmund. Und doch hat alles seine Grenzen, spätestens dann, wenn einzelne Auswüchse die Harmonie des Ganzen stören. Dieser Meinung war am Freitagnachmittag zumindest der Gemeinderat Tandel, der daher einstimmig beschloss, im kommunalen Bautenreglement striktere Regeln bei der Farbwahl für Gebäudefassaden zu verankern, um sich so eine Handhabe gegen die Zerstörung ansehnlicher Ortsbilder durch allzu unangemessene Häuserfassaden zu verschaffen.
Um festzustellen, welche Farbe denn nun den in fachkundiger Zusammenarbeit mit dem nationalen Denkmalschutzamt erstellten Erträglichkeitskriterien entspricht, basiert sich die Gemeinde auf ein innovatives Gerät, das mehr als 2 000 Farbtöne präzise erkennen und nach Codes einordnen kann. Trotz dieser strikteren Regulierung der Farbwahl bleibe aber immer noch eine genügend breite Farbenpalette erhalten, so Bürgermeister Ali Kaes, der berichtete, dass auch bereits andere Gemeinden Interesse an der ausgeklügelten Tandeler Fassadenverordnung angemeldet hätten.
Längere Debatte um PAG-Ausweitung in Tandel
Daneben wurden am Freitag aber noch weitere Unklarheiten im bestehenden Bautenreglement bzw. im allgemeinen Bebauungsplan (PAG) präzisiert, so etwa was Bauten in der Grünzone angeht oder bestimmte Bauvolumen. Für längere Debatten sorgte derweil die Anfrage eines landwirtschaftlichen Betriebs aus Tandel zur Erweiterung des dortigen PAG. Hintergrund des Gesuchs seien Beschwerden bezüglich der Biogasanlage des Hofs, deren Geruchsausstöße seit geraumer Zeit von Einwohnern umliegender Häuser als belästigend empfunden würden und die auch bereits zu einer Petition geführt hätten, wie Bürgermeister Ali Kaes erklärte.
Das für die Prüfung zuständige Umweltamt habe mittlerweile zwar mitgeteilt, dass die Biogasanlage den Commodo-Normen entspreche (weshalb bei Enthaltung von Schöffe Nico Weis auch beschlossen wurde, die Ablieferung der kommunalen Grünschnitte dorthin weiterzuführen), dennoch sei die Lage nicht sehr glücklich.
Der Betreiber der Biogasanlage sei daher nun vor kurzem mit Plänen für eine Aussiedlung des Hofs an die Gemeinde herangetreten, so Kaes, dies jedoch mit dem Hinweis, dass die entsprechenden Investitionen von rund 3,8 Millionen Euro nur tragbar seien, wenn beim jetzigen Standort des Hofs in Tandel eine dem Landwirt gehörige Parzelle in den Bauperimeter aufgenommen und ihm so die Schaffung einer Wohnsiedlung ermöglicht würde. Nach langen und kontroversen Beratungen sei der Schöffenrat jedoch zu der Ansicht gekommen, dass man eine solche Erweiterung beim besten Willen nicht zulassen könne, seien die Aussichten auf eine Lösung der Problematik in Tandel auch noch so wünschenswert, so der Bürgermeister.
Die Gemeinde habe nämlich bereits seit längerem prinzipiell festgelegt, bis auf Weiteres keine Erweiterung des PAG vorzunehmen, da allein das zurzeit erschließbare Bauland eine Verdoppelung der Einwohnerzahlen erlaube. Würde man die Anfrage in Tandel nun dennoch bewilligen, hätte die Gemeinde wohl keinerlei Argumente, die Perimetererweiterungsgesuche anderer Bürger abzulehnen. Ausgewogenen Plänen für eine Bebauung des jetzigen Hofgeländes infolge einer Aussiedlung würde sich der Schöffenrat aber nicht verschließen, so Kaes. Eine Sichtweise, die anschließend auch die Mehrzahl der anderen Ratsmitglieder teilte, sodass die Anfrage letztlich bei Enthaltung von Rat Pol Gleis und der Neinstimme von Rat Jean-Paul Karier mehrheitlich abgelehnt wurde.
„Einheitswasserpreis muss vor den Wahlen kommen!“
Weiterhin schufen die Räte am Freitag einen zusätzlichen Redakteurposten in der Gemeindeverwaltung und auch die beratenden Gemeindekommissionen für Schule, Bauten, das Info-Blatt und Umwelt wurden besetzt. Eine Integrationskommission wird es derweil mangels Kandidaten bis auf weiteres keine geben.
Abschließend zeigte sich Bürgermeister Ali Kaes erfreut über die klare Befürwortung eines Einheitswasserpreises durch Premierminister Jean-Claude Juncker in dessen Rede zur Lage der Nation. Bis Herbst sollen demnach Pisten zur Erreichung dieses Ziels vorliegen. Eine Aussicht, die für die Gemeinde Tandel und viele andere Landgemeinden äußerst wichtig sei. Der Druck auf eine Umsetzung vor den nächsten Wahlen müsse nun aber unbedingt aufrechterhalten werden. (VON JOHN LAMBERTY)