Prachthochzeit im Schatten der Burg: Graf von Ansembourg heiratet

Die Einwohner der Gemeinde Tüntingen, vor allem aber der kleinen Ortschaft Ansemburg, haben an diesem Samstag die Hochzeit des Grafen Gaston-Gaëtan de Marchant et d'Ansembourg und dessen Verlobten Marina Tenderes gefeiert. Um 11 Uhr läuteten die Glocken der Pfarrkirche in Tüntingen, in der sich auch die historischen Grabdenkmäler der Herrschaft Ansemburg befinden.

Der Graf, 32 Jahre alt, ist das zweitälteste Kind des vor dreieinhalb Jahren verstorbenen Gaston Amaury, Comte de Marchant et d'Ansembourg, und der Gräfin Béatrix de Brabandère. Nach dem Tod seines Vaters hat der junge Graf inzwischen seinen Wohnsitz in die mittelalterliche Burg, die über Ansemburg trohnt, verlegt.

Die Adelsfamilie Marchant et d'Ansembourg ist hauptsächlich in Belgien, den Niederlanden und in Luxemburg präsent. Der Luxemburger Zweig der Grafenfamilie geht auf den Unternehmer Thomas Bidart von Jacques de Raville aus Dinant zurück. Dieser erwarb im 17. Jahrhundert die Rechte einer Eisenverhüttungsanlage im Eischtal und ließ ein Herrenhaus im Renaissancestil in Ansemburg errichten.

Einige Jahre später kamen auch die mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert auf dem Felsensporn hoch oben über dem Eischtal und die damit verbundenen Herrschaftsrechte in seinen Besitz. Sein Erbe Thomas de Marchant wurde 1728 als „Baron de Marchant et d’Ansembourg“ in den Adelsstand erhoben. Seitdem gehört die Familie fest zum belgischen und Luxemburger Adel.

Mit Pferdekutschen fuhren am Samstag die Hochzeitsgäste von Schloss Ansemburg bis in die festlich geschmückte Pfarrkirche nach Tüntingen. Dort gaben sich Graf Gaston-Gaëtan und die junge Marina Tenderes das Ja-Wort vor dem mehr als 300 Jahre alten, aus weißem und schwarzem Marmor gefertigten Hochaltar aus dem Nachlass der vormaligen Klosterkirche Marienthal. Ein Blechbläser-Quintett und Gesänge vorgetragen von der Sopranistin Florence d’Ansembourg verschönerten die Hochtzeitsfeier musikalisch.

Mit Applaus wurde das frisch vermählte Paar im Anschluss an die Zeremonie von der Einwohnerschaft auf dem Parvis der Kirche empfangen. Dort streuten die geladenen Gäste Rosenblütenblätter. Mit der Pferdekutsche ging es schließlich wieder zurück zur abgelegenen Burg Ansemburg auf dem Felsensporn hoch über dem Eischtal.