Volksfest im Zeichen der Nuss

Wettergott Petrus hatte es gut gemeint mit den Besuchern des traditionellen „Veiner Nëssmoort“. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen herrschte am gestrigen Sonntag in dem idyllischen Grenzstädtchen an der Our wieder einmal reges Treiben.

Alles im Zeichen der Nuss – so hieß auch in diesem Jahr die Devise des beliebten Volksfestes in Vianden. Eine Änderung gab es jedoch: Da am kommenden Sonntag die Kommunalwahlen vor der Tür stehen, fand der Nussmarkt ausnahmsweise nicht, wie üblich am zweiten Oktoberwochenende statt, sondern wurde um eine Woche vorverlegt.

Die Besucher störte dies allerdings nicht. Denn, unzählige Interessierte von nah und fern streiften gestern im Schatten der Hofburg durch die romantischen Gassen von Vianden. Beim ersten offiziellen Nussmarkt, der am 6. Oktober 1935 stattfand, hätte sich wohl kaum jemand die Ausmaße vorstellen können, die diese Veranstaltung im Jahr 2011 annehmen würde. Damals wurden die Nüsse noch in Säckchen zu 100 Stück, in Papiertaschen, pfund,- kilo,- oder zentnerweise verkauft. Heute liegt der Fokus dieser traditionellen Veranstaltung aber eher auf der Kurzweil und dem Verzehr der verschiedensten frisch und vor Ort zubereiteten Nussspezialitäten.

Der Duft von knusprigem Nussbrot, süßem Nusskuchen, leckeren Nussecken, mit Nusslikör flambierten Pfannkuchen und frisch gebackenen Waffeln mit Nusssplittern war allgegenwärtig und ließ so manchen figurbewussten Besucher seine guten Vorsätze über Bord werfen. „Nësspâté“, „Nësswipp“, „Nësszoossiss“, deftige „Nëssraclette“ und zahlreiche andere kulinarische Spezialitäten sowie kuriose Artikel, alle auf Basis der „Veiner Noss“, rundeten das Angebot ab.

Die traditionelle „Nëssdrëpp“, kam dann im Anschluss an all die kleinen Leckereien nur recht, sagt man ihr doch eine magenberuhigende Wirkung nach. Auch die „abgeschwächte“ Version, der süße „Nësslikör“, sowie die milchige „Nësscrème“ und, neu in diesem Jahr, der „Nëssporto“ durften natürlich auch nicht fehlen.

Aber nicht nur wegen seiner kulinarischen Köstlichkeiten lockte der seit 1970 vom lokalen Tourismussyndikat organisierte Nussmarkt wieder einmal Tausende von Besuchern in die Ortschaft.

Unzählige Vereine und Geschäftsleute trugen dazu bei, dass auf dem Volksfest für jeden Geschmack etwas dabei war. So war das Unterhaltungsangebot vielfältig und begeisterte jung und alt.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten indes der Musikverein Neuerburg (D), die „Veiner Waisserten“, die „Zwee vuam Nëssmoortseck“ sowie mehrere DJ's.

Dank der guten Organisation im Vorfeld kam es auch dieses Jahr beim „Veiner Nëssmoort“ zu keinem größeren Verkehrschaos rund um Vianden. Zahlreiche Auffangparkplätze am Ortsrand waren vorhanden, da die Innenstadt für jeglichen Autoverkehr gesperrt war. Alles in allem war der Nussmarkt erneut ein voller Erfolg und wird sicherlich so manchem Besucher in angenehmer Erinnerung bleiben. (ArWa)