Weiswampach im Wandel der Zeit

Die Gemeinde Weiswampach liegt im Norden Luxemburgs im Kanton Clerf. Seit 1980 verzeichnet die Einwohnerzahl eine steigende Tendenz. Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen das Landmuseum „A Schiewesch“ in Binsfeld sowie die Kirche in Holler, deren Spuren bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Die Ortschaft Weiswampach liegt an der Nationalstraße 7, einer wirtschaftlichen Lebensader des Großherzogtums Luxemburg. In den Jahren 1971/72 wurden die ersten Schritte unternommen, um die Ortschaft für den Tourismus zu erschließen. Direkt am Campingplatz, der zirka 300 Stellplätze zählt, befinden sich zwei Seen, von denen einer der Fischerei und einer dem Wassersport vorbehalten ist. Ein 60 Hektar großes Erholungsgebiet grenzt an den Campingplatz und an die beiden Seen.

Bedingt durch die unmittelbare Nähe zu Belgien und Deutschland entwickelte sich Ende des vergangenen Jahrhunderts ein regelrechter Bauboom in der Gegend. Wenn anfangs der Bau von reinen mehrstöckigen Bürogebäuden überwog, so vollzieht sich inzwischen der Trend zum Bau von Apartmenthäusern. Mit den neuen Bürogebäuden konnte die negative Entwicklung der Briefkastenfirmen in real funktionierende, sesshafte Firmen umgewandelt werden.

Die Firmen, die sich nach und nach in Weiswampach angesiedelt haben, schufen eine bedeutende Zahl an Arbeitsplätzen. Das Angebot erstreckt sich vom Computerprogrammierer, Restaurant-Hygienespezialisten, über den Verkäufer bis zum internationalen Lastkraftwagenfahrer. Eine rezente Erfassung ergab, dass die Zahl der Arbeitsplätze in der Gemeinde Weiswampach zwischen 1 800 und 1 850 schwankt, wohl wissend, dass diese Zahlen zirka 600 internationale Fernfahrer begreifen.

Durch den Ausbau der Supermärkte und den damit entstandenen Einkaufszentren wurde aus dem immer noch existierenden Tanktourismus zunehmend ein regionaler und grenzüberschreitender Einkaufstourismus mit anspruchsvollem Angebot.

Die Gemeinde bemüht sich, erschwinglichen Wohnraum in Form von Einfamilienhäusern zu schaffen. Zu den seit längerer Zeit bestehenden Wohnsiedlungen wurden neue Projekte erschlossen oder befinden sich in der Planungsphase. In mehreren kleinen Dörfern der Gemeinde wurde der Wohnungsbau gefördert, um der Überalterung entgegenzuwirken. Dem Konzept der kurzen Distanzen in puncto Wohnsitz, Arbeit, Freizeit wurde hier Rechnung getragen. Somit rechnen die Gemeindeverantwortlichen mit dem Aufleben des kulturellen Lebens in den Dorfgemeinschaften und dem Zuwachs der Mitglieder der lokalen Vereine. Sie tragen bekanntlich zur Integration von ausländischen Mitbürgern bei.

In der Gemeinde Weiswampach sind 26 Nationalitäten eingeschrieben. Die portugiesischen Mitbürger stellen mit 15,91 Prozent die größte Gemeinschaft der Nicht-Luxemburger dar, gefolgt von den Belgiern mit 12,10 Prozent. 61,84 Prozent der Bevölkerung haben die Luxemburger Nationalität. Der Bevölkerungszuwachs bedingt eine Anpassung der öffentlichen Infrastrukturen. Im Grundschulbereich ist bestens vorgesorgt. Noch vor Jahresfrist wird der Bau einer Kinderkrippe, einer „Maison relais“ und einer Erweiterung der Vorschule ins Auge gefasst. Eine multifunktionelle Halle, die sich für kulturelle Zwecke und für Indoor-Sportarten eignet, hat oberste Priorität.

Henri Rinnen Bürgermeister