„Office social de Wiltz“ ist für 12 000 Einwohner zuständig

Das Gesetz vom 18. Dezember 2009 sieht vor, dass Sozialbüros für mindestens 6 000 Einwohner zuständig sein müssen. Diesbezüglich haben sich acht Gemeinden aus dem Kanton Wiltz in dem „Office social de Wiltz“ zusammengeschlossen.

Dies betrifft die Gemeinden Bauschleiden, Esch-Sauer, Goesdorf, Heiderscheid, Stauseegemeinde, Neunhausen, Wiltz und Winseler, die nun gemeinsam ein Sozialbüro für rund 12 000 Einwohner betreiben.

Durch die Konvention mit dem Familienministerium konnten zwei Posten für Sozialassistenten (Croix Rouge) sowie ein Sekretärsposten geschaffen werden. Diese unterstehen einem Verwaltungsrat mit je einem Mitglied jeder Gemeinde.

Durch die neu geschaffenen Sozialbüros hat nun jede, bis auf wenige klar definierte Ausnahmen, im Großherzogtum ansässige Person Anrecht auf den gleichen sozialen Beistand.

Im allgemeinen versteht sich das Sozialbüro als Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Im Gespräch mit dem Ratsuchenden soll versucht werden, die Ursachen für die Notlage zu finden sowie Auswege und Hilfen für die Zukunft zu suchen. Eine finanzielle Hilfe kann sich unter anderem auf die Begleichung von Arztrechnungen, der Ausstellung von Lebensmittelgutscheinen, der Übernahme von Energiekosten, von Miete, Versicherungen oder anderer lebensnotwendiger Bedürfnisse beziehen.

Die Aufgabe des Sozialbüros besteht aber nicht nur darin zu helfen, sondern ebenfalls das Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Diesbezüglich können finanzielle Hilfen in bestimmten Fällen auch zurückgefordert werden.

Das erste ordinäre Budget des Wiltzer Sozialbüros beläuft sich auf 534 000 Euro und wird zu je 50 Prozent vom Familienministerium und den angegliederten Gemeinden, je nach Einwohnerzahl getragen.

Seit dem Eröffnungstag am 3. Januar 2011 wurde das Büro in der Scheergasse (Haus Reckinger) bereits von 271 Menschen aufgesucht, 148 Dossiers wurden angelegt und 49 offizielle Hilfegesuche angefragt.

Wie Präsident Henri Besenius betonte, habe man im ehemaligen Haus Reckinger den idealen Platz für das Sozialbüro gefunden. Es fehle aber noch an einem sozialen Lebensmittelladen, in dem die Hilfsbedürftigen die Waren bis zu 66 Prozent billiger einkaufen könnten.

Der Verwaltungsrat setzt sich wie folgt zusammen: Henri Besenius (Wiltz), Colette Wark (Neunhausen), Vicky Heftrich (Esch/Sauer), Marie-Rose Peiffer (Goesdorf), Astrid Miller (Winseler), Guy Schon (Bauschleiden), Jeannot Bauler (Stauseegemeinde) und Emile Zeien (Heiderscheid). Als Sozialassistenten wurden Sandra Weber und Jean-Marie Glesener verpflichtet, während Annike Janssen als Sekretärin und Kassiererin eingestellt wurde. (gin)