Rund 150 Interessenten waren am 2. Februar im Kulturzentrum von Wormeldingen beim dritten Weinbautag anwesend. Insgesamt 13 Fachreferenten gaben Auskunft über ihre Fachgebiete. Die vom Winzerverband organisierte Tagesveranstaltung wurde auch mit großem Interesse angenommen. Präsident Marc Weyer erklärte unter anderem, dass der Weinbautag künftig immer am ersten Mittwoch im Februar stattfinden wird.
Der Winzerberuf ist vielseitig und konzentriert sich nicht nur auf das Handwerk. Dies wurde wie in den beiden vergangenen Jahren auch beim gestrigen Weinbautag wieder deutlich. Welche Auswirkungen haben die EU-Umweltrichtlinien auf den Weinbau in Luxemburg? Welche Möglichkeiten existieren für ein erfolgreiches Markteting? Was hat es mit der Schwarzfäule auf sich? Diese und viele weiteren Fragen und Themen wurden in den Raum gestellt, wobei die Besucherinnen und Besucher beim Tag der Weiterbildung auch Kontakte knüpfen sowie Erfahrungen und Meinungen austauschen konnten.
Präsident Weyer ging während seiner Begrüßungsansprache auf verschiedene Themen ein, die für die Winzerschaft in diesen Tagen und Jahren von großer Relevanz sind. Mit dem Ertrag aus 2010, der bei rund 110 Hektoliter lag, wurde das niedrigste Ergebnis seit 1985 erzielt. Daran hatten nicht nur die starken Wetterschwankungen ihren Anteil, sondern auch die qualitätsorientierte Arbeit im Weinberg mit einer strengen Auslese. „Guter Wein bedeutet nicht automatisch bessere Preise“, sagte Weyer. In einem von starker Konkurrenz geprägten Umfeld könne man mit neuen Ideen, einer klaren Identität und intelligenten Strategien die Produkte von der Luxemburger Mosel besser verkaufen. In Luxemburg sei die Produktion allerdings weit teurer als in anderen Weinregionen, unter anderem durch den Wasser- und Abwasserpreis. Weyer plädierte daher für einen einheitlichen Preis, mit dem der Winzer leben könne.
Die größte Herausforderung für 2011 und die darauf folgenden Jahre sei die europäische Weinmarktorganisation. Der Luxemburger Winzer müsse sich nach den ersten beschlossenen Maßnahmen richten, es sei zu analysieren, ob diese auch von Vorteil seien und die noch nicht beschlossenen Maßnahmen, die sich zum Nachteil erweisen, sollten verhindert werden. Wichtig seien auch das Etikettierungsrecht und die geplante Aushebung der Pflanzrechte, wobei 2018 allen Winzern freigestellt sein sollte, nach eigenem Ermessen wo und in welchem Maße Reben anzupflanzen. Dies habe Konsequenzen für den weltweiten Weinmarkt und somit auch für Luxemburg.
Der Önotourimus stehe an der Luxemburger Mosel noch am Anfang, wechselte Weyer im Anschluss das Thema. „Wir, der Verband und Leader, haben uns vorgenommen, das Jahr 2011 zum Start des Önotourismus auszurufen“, betonte der Präsident. Es gäbe hier viele Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen. Es sei jedoch nicht so, dass sich der Winzer jeden Tag zu jeder Stunde den Touristen widmen müsse.
Zum 100. Jubiläum des Winzerverbandes wird eine Önothek geplant, so wie sie es in dieser Form noch nicht gibt. „In dem Regionalladen in Grevenmacher mit Schwerpunkt Wein und Crémants von der Luxemburger Mosel sollen die Produkte von allen Winzern verkauft werden können, aber auch regionale Erzeugnisse und Produkten aus den Naturparks“, erklärte Weyer. Dieses Konzept habe Pilotcharakter, Gespräche werden zurzeit geführt.
Weinbauminister Romain Schneider schloss sich den Worten seines Vorredners an und betonte die Wichtigkeit des Önotourismus in der Region.
Zum Thema Wasser und Abwasser sagte der Ehrengast, dass ein Papier ausgearbeitet werde mit landesweit einheitlichen oder harmonisierten Preisen. Dies solle nicht nur für die Landwirtschaft gelten, sondern auch für die Privathaushalte und für die Industrie.
Bei der Nutzung von Trester sehe er ein großes Potenzial, das man nutzen solle. Dabei müsse man auf die Forschungsinstitute zurückgreifen. Schließlich unterstrich Schneider die Qualität der Luxemburger Moselweine und betonte, dass man sich nicht vor anderen Regionen zu verstecken brauche.
Im Anschluss übernahmen die Referenten das Wort und gingen in rund 20 Minuten dauernden Vorträgen auf ihr Fachgebiet ein. Eine CD-Rom mit sämtlichen Power-Point-Präsentationen dieses Weinbautages kann kostenlos beim Winzerverband angefordert werden unter der E-Mail-Adresse wenzer@pt.lu.
(Text/Foto: jvdh)
www.dewenzer.lu
Der Winzerberuf ist vielseitig und konzentriert sich nicht nur auf das Handwerk. Dies wurde wie in den beiden vergangenen Jahren auch beim gestrigen Weinbautag wieder deutlich. Welche Auswirkungen haben die EU-Umweltrichtlinien auf den Weinbau in Luxemburg? Welche Möglichkeiten existieren für ein erfolgreiches Markteting? Was hat es mit der Schwarzfäule auf sich? Diese und viele weiteren Fragen und Themen wurden in den Raum gestellt, wobei die Besucherinnen und Besucher beim Tag der Weiterbildung auch Kontakte knüpfen sowie Erfahrungen und Meinungen austauschen konnten.
Präsident Weyer ging während seiner Begrüßungsansprache auf verschiedene Themen ein, die für die Winzerschaft in diesen Tagen und Jahren von großer Relevanz sind. Mit dem Ertrag aus 2010, der bei rund 110 Hektoliter lag, wurde das niedrigste Ergebnis seit 1985 erzielt. Daran hatten nicht nur die starken Wetterschwankungen ihren Anteil, sondern auch die qualitätsorientierte Arbeit im Weinberg mit einer strengen Auslese. „Guter Wein bedeutet nicht automatisch bessere Preise“, sagte Weyer. In einem von starker Konkurrenz geprägten Umfeld könne man mit neuen Ideen, einer klaren Identität und intelligenten Strategien die Produkte von der Luxemburger Mosel besser verkaufen. In Luxemburg sei die Produktion allerdings weit teurer als in anderen Weinregionen, unter anderem durch den Wasser- und Abwasserpreis. Weyer plädierte daher für einen einheitlichen Preis, mit dem der Winzer leben könne.
Die größte Herausforderung für 2011 und die darauf folgenden Jahre sei die europäische Weinmarktorganisation. Der Luxemburger Winzer müsse sich nach den ersten beschlossenen Maßnahmen richten, es sei zu analysieren, ob diese auch von Vorteil seien und die noch nicht beschlossenen Maßnahmen, die sich zum Nachteil erweisen, sollten verhindert werden. Wichtig seien auch das Etikettierungsrecht und die geplante Aushebung der Pflanzrechte, wobei 2018 allen Winzern freigestellt sein sollte, nach eigenem Ermessen wo und in welchem Maße Reben anzupflanzen. Dies habe Konsequenzen für den weltweiten Weinmarkt und somit auch für Luxemburg.
Der Önotourimus stehe an der Luxemburger Mosel noch am Anfang, wechselte Weyer im Anschluss das Thema. „Wir, der Verband und Leader, haben uns vorgenommen, das Jahr 2011 zum Start des Önotourismus auszurufen“, betonte der Präsident. Es gäbe hier viele Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen. Es sei jedoch nicht so, dass sich der Winzer jeden Tag zu jeder Stunde den Touristen widmen müsse.
Zum 100. Jubiläum des Winzerverbandes wird eine Önothek geplant, so wie sie es in dieser Form noch nicht gibt. „In dem Regionalladen in Grevenmacher mit Schwerpunkt Wein und Crémants von der Luxemburger Mosel sollen die Produkte von allen Winzern verkauft werden können, aber auch regionale Erzeugnisse und Produkten aus den Naturparks“, erklärte Weyer. Dieses Konzept habe Pilotcharakter, Gespräche werden zurzeit geführt.
Weinbauminister Romain Schneider schloss sich den Worten seines Vorredners an und betonte die Wichtigkeit des Önotourismus in der Region.
Zum Thema Wasser und Abwasser sagte der Ehrengast, dass ein Papier ausgearbeitet werde mit landesweit einheitlichen oder harmonisierten Preisen. Dies solle nicht nur für die Landwirtschaft gelten, sondern auch für die Privathaushalte und für die Industrie.
Bei der Nutzung von Trester sehe er ein großes Potenzial, das man nutzen solle. Dabei müsse man auf die Forschungsinstitute zurückgreifen. Schließlich unterstrich Schneider die Qualität der Luxemburger Moselweine und betonte, dass man sich nicht vor anderen Regionen zu verstecken brauche.
Im Anschluss übernahmen die Referenten das Wort und gingen in rund 20 Minuten dauernden Vorträgen auf ihr Fachgebiet ein. Eine CD-Rom mit sämtlichen Power-Point-Präsentationen dieses Weinbautages kann kostenlos beim Winzerverband angefordert werden unter der E-Mail-Adresse wenzer@pt.lu.
(Text/Foto: jvdh)
www.dewenzer.lu