Einer gestern am späten Vormittag von der tschechischen Botschaft in Luxemburg zusammen mit den „Amitiés tchèque et slovaque Luxembourg“ organisierten kurzen Gedenkfeier für Jan Palach kam diesmal ungewollt eine besondere Bedeutung zu. Die ehrende Erinnerungszeremonie fand nämlich knapp vier Wochen nach dem Tod des ehemaligen Staatspräsidenten, Dissidenten und Dramatikers Vaclav Havel statt, der die Symbolfigur der Wende von 1989 war. Er hatte am 17. März 1991 als Präsident der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik anlässlich eines Staatsbesuches in Luxemburg ebenfalls mit Blumen an der Gedenkplakette am gleichnamigen Square bei der hauptstädtischen Place d'Armes die Erinnerung an den am 19. Januar 1969, also 20 Jahre vor der Wende, als Folge einer Selbstverbrennung verstorbenen Philosophiestudenten der Karlsuniversität niedergelegt.
Aus Protest gegen die blutige Niederschlagung des sogenannten Prager Frühlings durch die von der Sowjetunion angeführten Truppen des Warschauer Paktes – Rumänien ausgenommen – hatte sich Jan Palach am 16. Januar 1969 auf dem Wenzelsplatz in Prag mit Benzin übergossen und angezündet. Nach seiner Einlieferung in eine Klinik verweigerte er trotz hochgradiger Verbrennungen, die 85 Prozent seiner Körperoberfläche in Mitleidenschaft gezogen hatten, die Einnahme von Schmerztabletten, um bei Bewusstsein zu bleiben. Der von einem unbändigen Freiheitsidealismus beseelte Opponent zum kommunistischen Gewaltregime hatte noch am Vorabend seines Todes nach drei Tagen gegenüber dem behandelnden Arzt erklärt, dass er, der angesichts der drohenden Hoffnungslosigkeit für sein Vaterland seine Verzweiflungstat als Zeichen verstanden wissen wollte, um die Menschen aufzurütteln, seine als Pflicht anzusehende Handlungsweise nicht bereue. Diesbezüglich hatte er in einem Abschiedsbrief, der bei seiner Beerdigung verlesen wurde, u. a. geschrieben: „Unsere Gruppe ist aus Freiwilligen gebildet, die dazu bereit sind, sich für unser Anliegen selbst zu verbrennen. Die Ehre, das erste Los zu ziehen ist mir zugefallen, damit erwarb ich das Recht, den ersten Brief zu schreiben und die erste Fackel zu entzünden.“
20 Jahre nach dem Tod von Jan Palach, dessen Rolle als Symbol für den Freiheitskampf und die Demokratiebewegung schnell erkannt wurde und stetig wuchs, fiel dann der Eiserne Vorhang, unter dem auch der spätere Staatspräsident Vaclav Havel schwer gelitten hatte. (j-lo) (Foto: Marc Wilwert)
Aus Protest gegen die blutige Niederschlagung des sogenannten Prager Frühlings durch die von der Sowjetunion angeführten Truppen des Warschauer Paktes – Rumänien ausgenommen – hatte sich Jan Palach am 16. Januar 1969 auf dem Wenzelsplatz in Prag mit Benzin übergossen und angezündet. Nach seiner Einlieferung in eine Klinik verweigerte er trotz hochgradiger Verbrennungen, die 85 Prozent seiner Körperoberfläche in Mitleidenschaft gezogen hatten, die Einnahme von Schmerztabletten, um bei Bewusstsein zu bleiben. Der von einem unbändigen Freiheitsidealismus beseelte Opponent zum kommunistischen Gewaltregime hatte noch am Vorabend seines Todes nach drei Tagen gegenüber dem behandelnden Arzt erklärt, dass er, der angesichts der drohenden Hoffnungslosigkeit für sein Vaterland seine Verzweiflungstat als Zeichen verstanden wissen wollte, um die Menschen aufzurütteln, seine als Pflicht anzusehende Handlungsweise nicht bereue. Diesbezüglich hatte er in einem Abschiedsbrief, der bei seiner Beerdigung verlesen wurde, u. a. geschrieben: „Unsere Gruppe ist aus Freiwilligen gebildet, die dazu bereit sind, sich für unser Anliegen selbst zu verbrennen. Die Ehre, das erste Los zu ziehen ist mir zugefallen, damit erwarb ich das Recht, den ersten Brief zu schreiben und die erste Fackel zu entzünden.“
20 Jahre nach dem Tod von Jan Palach, dessen Rolle als Symbol für den Freiheitskampf und die Demokratiebewegung schnell erkannt wurde und stetig wuchs, fiel dann der Eiserne Vorhang, unter dem auch der spätere Staatspräsident Vaclav Havel schwer gelitten hatte. (j-lo) (Foto: Marc Wilwert)