Beckerich. Er arbeitet mit wiederverwerteten Materialien – Kartons, Blechen, Kunststoffen und anderen Resten, die am Ende ihres Lebenszyklus stehen. Befreit von ihrer ursprünglichen Funktion, klebt er sie auf Leinwand, Papier oder Pappkarton und schafft daraus Werke, deren Entstehung von reiner Freude getragen ist. Die Kunst von Hubert Wurth entzieht sich jeder Zuordnung. Sie ist weder figurativ noch informell – sie ist einfach. Seine Arbeiten verwandeln das Sichtbare in neue Sichtbarkeit. Es geht um Flächen, Grenzen, Strukturen – um die spielerische Auseinandersetzung mit Form und Raum. In seinen Collagen und farbigen Flächen bewegt sich der Künstler zwischen Leere und Fülle, Hell und Dunkel. Was sieht man? Nichts Bestimmtes und doch zieht jedes Werk den Betrachter in seinen Bann. Je nach Wahrnehmung eröffnet sich eine Welt aus Farbe oder Form, in der Wurth den Betrachtenden völlige Freiheit lässt: Freiheit zur Interpretation, zur Assoziation, zum Entdecken neuer Realitäten. Die Farben geben den Ton an – sie wirken unmittelbar, oft unbewusst, auf die Emotion. Der Blick wandert über die Oberfläche und stößt auf überraschende Wendungen: architektonische Reliefs, Umrisse, Linienkreuze, geometrische Formen, die sich in einer wohlüberlegten Ordnung begegnen. Die eindrucksvollen Arbeiten können noch einschließlich bis zum 26. Oktober in der Millegalerie in Beckerich besichtigt werden. Geöffnet ist jeweils von donnerstags bis sonntags, zwischen 14 und 18 Uhr. Termine außerhalb dieser Zeiten können unter der Nummer 621 25 29 79 vereinbart werden. (NiCa)