Zwei Künstlerinnen, ein Dialog in Weiß

Beckerich. In der Millegalerie in Beckerich begegnen sich derzeit zwei unterschiedliche künstlerische Positionen, die jedoch durch eine gemeinsame Farbe miteinander verbunden werden: Weiß. Für viele steht Weiß für Leichtigkeit, Spiritualität und Ruhe, und genau diese Eigenschaften prägen die Arbeiten von Roma Babuniak und Mariette Flener. Trotz der Verschiedenheit ihrer Materialien entsteht ein überraschend harmonisches Zusammenspiel. Beide Kunstschafende beschäftigen sich mit Minimalismus, Reinheit und dem Zusammenspiel von Licht, Oberfläche und Form. Roma Babuniak hat sich ganz dem Porzellan verschrieben. Ihre filigranen, handgeformten Objekte entstehen in einem langen, geduldigen Prozess. Der Künstlerin geht es nicht um Funktionalität; vielmehr sollen ihre Werke sinnliche Erfahrungen auslösen. Transparenz, Lichtdurchlässigkeit sowie der fein modulierte Schattenwurf ihrer Objekte verleihen den Werken eine meditative Qualität. In manchen Arbeiten setzt sie echte Perlen ein, die die Zartheit ihrer Formen verstärken. Ihr Ansatz verbindet traditionelle Handwerkskunst mit zeitgenössischen ästhetischen Fragestellungen. Mariette Flener hingegen arbeitet mit hochwertigem weißem Papier, das sie mit Hilfe von Prägungen in Relief verwandelt. Diese Technik verleiht den Werken eine subtile Dynamik und visuelle Haptik. Farbe verwendet die Künstlerin bewusst nicht. Licht und Struktur übernehmen die Hauptrolle. Flener entwickelt ihre Kompositionen aus Systemen von Linien, Zeichen und rhythmischen Mustern. Licht und Struktur werden zu einem zentralen Element, das sich in Schattierungen, Reflexionen oder labyrinthartigen Formen ausdrückt. Jedes ihrer Werke wirkt wie eine visuelle Botschaft, die Betrachtende dazu einlädt, eigene Assoziationen zu entwickeln. Die Ausstellung kann noch bis zum 7. Dezember besucht werden. Geöffnet ist die Millegalerie von donnerstags bis sonntags jeweils zwischen 14 und 18 Uhr. (NiCa)