Diese neuen Grenzübergänge befinden sich in Esch-Belval. Pikant dabei: Sie sind nur hundert Meter voneinander getrennt, auf einer Straße, die über einen schmalen französischen Landstrich von Luxemburg wieder zurück nach Luxemburg führt. Vielleicht schwer verständlich, und dies gerade heutzutage, wo in Europa Grenzen eigentlich nur wenig Bedeutung haben beziehungsweise haben dürften... Ja, ja, auch wenn es inzwischen keine Schlagbäume mehr an den Grenzen gibt, so sind wir zugegebenermaßen dennoch meistens sehr misstrauisch, sobald jemand aus der Fremde kommend die Grenze überschreitet.
Der sonderbare Korridor über Frankreich von und nach Luxemburg befindet sich in Esch-Belval und führt von der ehemaligen Industriebrache nach Beles. Es ist ein neuer Zugang zu der Retortenstadt an der Grenze, der in diesen Tagen ohne viel Aufhebens für den Verkehr freigegeben wurde.
Die Straße mit länderübergreifender Bedeutung nennt sich Rue de la Recherche – anders demnach als viele ander Straßen in Belval, die dank Rockhal den Namen einer Musikrichtung tragen: Rue du Rock'n'Roll, Rue du Blues, Rue du Swing ...
Die Straße hin zur Grenze führt am neuen Belval-Lyzeum vorbei, verläuft dann unter dem Schienenstrang der CFL, überquert dort ein erstes Mal die gestrichelte Grenzlinie nach Frankreich, neigt sich nach rechts, überquert hierbei ein zweites Mal die Landesgrenze, diesmal wieder nach Luxemburg, und mündet in einen Kreisverkehr, über den man dann auch nach Beles gelangen kann.
Keiner spricht davon, aber Luxemburg hat tatsächlich nun zwei zusätzliche Grenzübergänge.