Demuth holt sich dritten Titel

Tagessieg an De Coninck / D. Hauser überzeugt mit Platz zwei


Guy Demuth heißt der neue Luxemburger Bergmeister. Durch seinen vierten Rang beim vorgestrigen Finallauf in Holtz sicherte sich der 41-Jährige die ihm noch fehlenden Punkte zum definitiven Titelgewinn.

Fast schon bezeichnend für den ganzen Saisonverlauf hing Demuths dritter Titelgewinn unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn einmal mehr am seidenen Faden. Beide Benzinpumpen am Formel-Nippon-G-Force hatten ihren Geist aufgegeben und an eine Reparatur vor Ort war nicht zu denken. Rettende Hilfe gab es in der Person von Tommy Rollinger, der eigentlich mit Demuths ehemaligem F3000-Lola (das Auto ist nach dem Unfall in Abreschwiller wieder aufgebaut worden) hätte antreten sollen. Rollinger überließ Demuth sein Auto und ebnete so mit den Weg zur Meisterschaft.

Im ersten Rennlauf ließ es der neue Meister erfahrungsgemäß ruhig angehen. Mit einem vorläufigen vierten Rang bei schwierigen äußeren Bedingungen wurde das Minimalziel zum Titel erreicht. Für die beiden restlichen Durchgänge des Nachmittags war der Druck zwar weg, doch Demuth ging mit dem „fremden“ Auto dennoch kein unnötiges Risiko mehr ein. „Global betrachtet ist es sehr gut gelaufen. Tommy (Rollinger) hat eine sehr feine Geste gemacht und mir das Auto, das ich ihm verkauft habe, spontan zur Verfügung gestellt, sodass ich mir den Titel doch noch sichern konnte“, lautete Demuths erstes Fazit. „Es waren schwierige Bedingungen. Ich hatte mich an das andere Auto gewöhnt und musste mich jetzt wieder umstellen. Am Set-up hätte man noch vielleicht etwas ändern können. Aber es war nicht mein Wagen und ich ging daher auch nicht zu aggressiv zu Werke“, so Demuth weiter.

Neues Gesicht
Den Gesamtsieg in einem durch Absagen leider arg dezimierten Feld machten unterdessen andere unter sich aus. Zunächst ließ sich, nicht ganz unerwartet angesichts seiner Leistung im Nassen in Eschdorf, David Hauser im F3-Dallara die Bestzeit gutschreiben. Erst als die 2,5 km lange Strecke von Klein-Elcheroth nach Holtz für die Durchgänge zwei und drei weniger trocknete, musste sich Hauser dem jungen belgischen Mitfavoriten Jelle de Coninck beugen.

„Bei meinem zweiten Bergrennen Zweiter zu werden, stimmt mich sehr zufrieden. Im ersten Lauf war es ganz gut im Nassen. Danach wurde es aber mit den Regenreifen schwieriger aus den noch nassen Waldpassagen auf die trockene Geraden“, meinte der 20-Jährige, der sich Starts bei Bergrennen im kommenden Jahr durchaus vorstellen kann.

Sehr angetan von der Veranstaltung der „Ecurie Tëtelbierg“ zeigte sich auch Sieger De Coninck. „Es war zwar knapp zwischen mir und Hauser, aber ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe. Das ist eine tolle Strecke und ich konnte ziemlich ans Limit gehen, traf aber mit den Regenreifen auch die für mich richtige Wahl“, fasste der Gruppe-C-Norma-Pilot, der erstmals in Luxemburg antrat, das Rennen zusammen.

Im letzten Durchgang setzte der scheidende Meister Léon Linden im F3-Dallara auf Slick-Reifen. Damit konnte er seine Zeit noch einmal verbessern und neben Gesamtplatz sieben das Luxemburger Podium komplettieren.
(VON JEAN-MARIE RESCH - FOTO:FONS SCHNEIDER)