Die Gospel and Young Friends haben die Limpertsberger Kirche gerockt

Das Bühnendebüt von Gospel and Young Friends ist gelungen. Ein außergewöhnliches Konzert, dargeboten von über 100 Kindern, Jugendlichen und Senioren. Mitreißend, überraschend und berührend. Die 300 Besucher in der Limpertsberger Kirche wurden nicht enttäuscht.

Ein bisschen Wagemut gehört schon dazu, wenn man mit alten Menschen und Teenagern ein langfristiges Musikprojekt angehen will. Denn der 100-köpfige Gospelchor, der am vergangenen 3. Juli sein Einstiegskonzert gegeben hat, ist keine Castingband. Es haben leibhaftige alte Menschen gesungen, die wirklich im Seniorenheim Op der Rhum wohnen. Die Kinder und Jugendlichen waren ebenfalls echt und sind allesamt Waldorfschüler zwischen 10 und 17 Jahren. Genauso hat es sich um richtige Mitarbeiter und Freiwillige des beteiligten Altenheims gehandelt, die den Rhummer Gospelchor seit Langem begleiten. Aber gerade diese besondere Mischung hat die Fondation EME – Écouter pour Mieux s’Entendre – und SERVIOR dazu bewogen, das Projekt Gospel and Young Friends zu initiieren. Es handelt sich um das Folgeprojekt von Gospel and Friends, das im vergangenen November mit einem überwältigendem Abschlusskonzert in der Philharmonie sein Ende gefunden hat.

Diesmal haben die singenden Altenheimbewohner mit den Waldorfschülern nun « junge Freunde » gefunden. Und wiedermal hat es der Bandleader Robert Bodja geschafft, die beiden Gruppen über die letzten Monate gesanglich und emotional so aufzubauen, dass sie am Dienstag voller Selbstvertrauen auf der Bühne standen. Mit einem Programm, das eine große Bandbreite an Emotionen bot: Der ach so eindringlich vorgetragene Anfangssong der 91-jährigen « Madame La Star », die bewegenden Duette zwischen Jung und Alt, die rockige Einlage von « Madame Chaud Chaud Chaud » oder etwa das gefühlvolle Solo des 12-jährigen Victors mit seiner engelsgleichen Stimme.

Sehr viel zum Gelingen trugen auch die « Backgroundsänger » bei. Vier wunderbare, ausgebildete Stimmen, die für die richtige Tonlage und die Genauigkeit der Einsätze sorgten und dem ganzen Ensemble zu noch mehr Fülle verhalfen. Und nebenbei einige Mal selbst zu Solisten wurden. Geradeso ist es undenkbar, ein solches Projekt ohne talentierte und engagierte Musiker anzugehen. Beim aktuellen Konzert waren es teilweise jene Musiker, die auch schon die Philharmonie gerockt haben. Zum Teil waren es Neudazugekommene, die das Programm während vielen Proben minutiös einstudiert haben.

Dafür ist es umso erfreulicher, dass es nicht der einzige Auftritt des Ensembles war. Am 7. November wird der ganze Tross in die Rockhal ziehen und dort sein Publikum verzaubern.