Limpertsberg, Lycée Michel Lucius & Echternach, Lycée Classique d'Echternach: Am 24. November 2025 besuchte Nur Ben Shalom, Klarinettist und Initiator des Projekts Lebensmelodien, die Schüler.innen der 5G1 des Lycée Michel Lucius und der 2CG und der 2CE des Lycée Classique d’Echternach, um ihnen die Lebensmelodien vorzustellen. „Lebensmelodien“ - das sind jüdische Lieder, die im Kontext der Shoah zwischen 1933 und 1945 gesungen, komponiert oder gespielt wurden. Das renommierte Berliner Ensemble um Nur Ben Shalom führt die Lebensmelodien auf internationaler Bühne auf und ermöglicht es Schulklassen durch ein Bildungsprojekt an den Lebensmelodien teilhaben zu lassen.
Zum ersten Mal arbeiten Luxemburger Schulklassen an den Lebensmelodien mit: Sie schreiben die Geschichte des Luxemburger Shoah-Überlebenden Claude Marx auf, der als jüdisches Kind in Frankreich versteckt wurde und so die Shoah überleben konnte. Ein Chor zusammengesetzt aus Schülerinnen und Schülern des LCE singt die Lebensmelodie von Claude Marx: „Avinou Malkenou“ ist eine jüdische Liturgie, welche Claude Marx kurz nach der Befreiung zusammen mit Familienangehörigen hörte und die ihn tief berührte. Die Arbeit mit Claude Marx und dem Berliner Ensemble Lebensmelodien erlaubt eine tiefe und persönliche Auseinandersetzung mit der Shoah, sie verlangt Engagement und fördert Empathie und Verständnis, gleichzeitig unterstreicht sie die Wichtigkeit, niemals tatenlos zuzusehen.
Dass diese Botschaft angekommen ist, zeigen auch die Reaktionen der Schüler.innen nach dem Besuch des Berliner Klarinettisten: „Ben Shaloms Vortrag war eine starke, emotionale Erfahrung“, „damit sich die Geschichte nicht wiederholt, müssen wir ein gesellschaftliches Bewusstsein für diese Themen schaffen und fördern, damit die Mehrheit der Bürger in der Lage ist, Rassismus und Antisemitismus zu erkennen und zu bekämpfen. Vorträge wie diese helfen dabei“, „Man muss gut überlegen, wie man Gebrauch von seinem Wahlrecht macht und zusammenhalten und entschlossen handeln, wenn man Zeuge von Rassismus oder anderen Diskriminierungsformen wird.“