Gegründet am 4. März 1932 war der Moto-Club Schifflange, der später in Motor Union Schifflange umgetauft wurde, anfangs ein Motorrad Touristik Verein. Erst nach der Beendigung des Zweiten Weltkriegs vollzog sich der Wandel zu einem Motocross-Club. Das erste Motocross wurde am 29. März 1948 mit 29 Teilnehmern organisiert, und der weitere Weg in dieser Motorsportdisziplin führte dann zu internationalen Veranstaltungen. In den Jahren 1960 und 1961 gastierte die Europameisterschaft 250ccm in Schifflingen. Ab 1962 folgte dann die Weltmeisterschaft 250ccm auf der Strecke „am Marxelach“; es war der Beginn der Blütezeit des Schifflinger Vereins. Einen ersten Rückschlag musste man 1967 hinnehmen, auf der WM-Bühne war die MUS in dem Jahr nicht dabei, sie musste sich mit einem internationalen Motocross begnügen. Doch schon ein Jahr später war man auf der Weltebene wieder mit von der Partie, mit dem Grand-Prix 250ccm 1968 und rund 20.000 Zuschauern stand der Club im Zenit seiner Entwicklung. Ein Jahr später schon erfolgte der Absturz, der Verein wurde vom Weltverband nicht mit einem WM-Rennen bedacht, über die Ursachen dieser Entwicklung lässt sich heute nur mehr spekulieren. Über Jahre siechte der Verein vor sich hin, bis er sich 1977 aufraffte, um wieder ins Motocross-Geschehen einzusteigen. Der Einsatz wurde 1988 mit der Ausrichtung der Coupe de l’Avenir belohnt, doch apokalyptische Wetterunbillen brachten den Verein um seinen organisatorischen und finanziellen Erfolg und wieder versank er in der Bedeutungslosigkeit. Motocross-Veranstaltungen auf fremdem Gelände - 1989 in Folkendingen und 1990 in Bockholtz – stellten die Organisatoren nicht wirklich zufrieden und mehrmals stand die Auflösung der MUS bevor. Erst mit einem Jugend-Motocross 2008 in Düdelingen kam wieder Schwung auf. In der Folge gelang es diese Motorsportveranstaltung weiter auszubauen, wobei man nur 2020 Corona-bedingt aussetzen musste, und am vergangenen 25. September fand mit 163 Teilnehmern die 14. Ausgabe, genannt „Grand-Prix Pierre Nicolay“, statt. Insgesamt war dies das vierundfünfzigste Motocross der MUS. Schon seit längerem ist der Verein auch wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und ist im Motorradtourismus tätig. In ihrem Festjahr stechen besonders die Transplant-Tour im Mai, die Tour MS im Juni, sowie die Ankunft der MUL Mototour du Centenaire im Oktober hervor. Im Jahr 2022 hat die MUS sich ausserdem ein neues Logo zugelegt und im Oktober für zehn Tage eine Ausstellung mit Fotos aus dem reich bestückten Archiv des Clubs im Kulturzentrum in Schifflingen organisiert. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Galaabend in Präsenz des Sportministers Georges Engel, der lokalen Politprominenz und vieler Clubvertreter.