Im Beisein von Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa beging die Abteistadt Echternach am Sonntag dem 9. Januar feierlich die am 16. November 2010 von der Unesco in Nairobi beschlossene Aufnahme der Springprozession in die Liste der immateriellen Kulturgüter der Menschheit.
Auf Einladung des Willibrordus-Bauvereins und der Stadt Echternach zelebrierte Erzbischof Mgr. Fernand Franck ein Pontifikalamt in der Basilika, gefolgt von der Enthüllung einer Plakette mit dem Unesco-Label, die auf diese weltweite Anerkennung hinweisen soll, im Infozenter der Springprozession. Anschließend ergriffen im Rahmen einer akademischen Sitzung im großen Saal des Trifolion mehrere prominente Redner das Wort, um die Bedeutung der Klassifizierung der Springprozession für Echternach und das Land Luxemburg hervorzuheben.
Zu Beginn der Eucharistiefeier wurde das großherzogliche Paar in Begleitung von Flügeladjutant 1er Lieutenant David Lesch auf dem Parvis der Basilika von Erzbischof Mgr. Fernand Franck, Bürgermeister Théo Thiry und seinen beiden Schöffen André Hartmann und François Reuter sowie von Mitgliedern des Willibrordus-Bauvereins mit an deren Spitze Präsident Pierre Kauthen begrüßt. Unter den Klängen der Basilikaorgel, für die die beiden Organisten Jean-Marie Kieffer und Paul Kayser verantwortlich zeichneten, zogen sie in feierlicher Prozession, angeführt von einer großen Schar Messdienern mit dem Kreuz, in die festlich geschmückte Basilika ein.
Erzbischof Mgr. Fernand Franck war umgeben von Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier, Dom Michel Jorrot, dem Abt von Clerf, Prälat Erich Aretz aus Trier, Domherr Raymond Streweler, Bischofsvikar Erny Gillen, Dechant Théophile Walin, Subsidiar Fernand Reuter, Abbé Marcel Pundel und Frère Pierre Mendels aus Clerf. Neben den zahlreichen Gläubigen, Willibrordus-Verehrern und Freunden der Echternacher Springprozession hatten sich auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft in den ersten Reihen des Willibrordus-Heiligtums eingefunden. Wir bemerkten u. a. die Minister Françoise Hetto-Gaasch, Octavie Modert und Nicolas Schmit, die Abgeordneten Fernand Boden, Fernand Diederich, Marie-Josée Frank, Léon Gloden und Raymond Weydert sowie den Ehrenabgeordneten und ehemaligen Bürgermeister von Echternach, Jos Scheuer, auf dessen Idee und Initiative, die Springprozession der Unesco als immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorzuschlagen, zurückgeht.
Für die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes zeichnete der Basilikachor mit Auszügen aus der „Missa brevis“ von W. A. Mozart mit ihrem Dirigenten Marc Juncker, begleitet von einem Streichensemble des „Estro Armonico“ unter der Leitung von Guy Goethals, verantwortlich. Solisten waren Monique Heinisch-Scheuer (Sopran) und Werner Schiltz (Tenor).
Im großen Saal des Trifolion, gleich gegenüber der Basilika, begrüßte anschließend Bürgermeister Théo Thiry die Gäste, nachdem die Harmonie municipale Echternach unter ihrem Dirigenten Daniel Heuschen den Wilhelmus und die alteingesessene Weise der Echternacher Springprozession mit begleitender Slide-Show vorgetragen hatte.