Die Farce des Herrn Unterrichtsministers!
Der Pfingstdienstag fiel in den vergangenen Jahrzehnten stets in die Ferienzeit der Schulen. Somit war schulfrei. Doch dann kommt ein Unterrichtsminister und verlegt für das Jahr 2019 die Schulferien so, dass der Pfingstdienstag nicht mehr frei ist. Darauf folgen aus allen Ecken des Landes laute Proteste. Und so in die Enge getrieben, posaunt der Minister in Stadt und Land: Auf Antrag der Eltern wird jeder Schüler für die Springprozession freigestellt.
Die Dummen bei dieser Regelung sind die Lehrer und einige Schüler, die unter diesen Bedingungen am Pfingstdienstag kommenden Jahres in der Schule präsent sein werden.
So was nennt man schlicht und einfach eine Farce. Denn unter diesen Umständen ist kein geregelter Schulunterricht möglich!
Ist es wirklich nicht traurig, dass ein ganzes Land dafür kämpfen muß, damit der Pfingstdienstag wieder schulfrei wird?
Wenn schon, dann schon: Der Pfingstdienstag soll ein gesetzlicher Feiertag werden!
Wenn schon mit dem Parlament das ganze Land mobilisiert werden muß, damit am Pfingstdienstag in Luxemburg die Schulen ruhen, dann sollte man auch den Mut haben und einen Schritt weiter gehen!
Mit vollem Recht wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass die Springprozession inzwischen von der UNESCO als immaterielles Weltkurerbe anerkannt wird. Das ist sozusagen eine internationale Konsekration für ein nationales Geschehen in Luxemburg.
Doch wenn wir von Weltkulturerbe sprechen, so lässt sich nicht verschweigen, dass wir in Luxemburg ein anderes Kleinod haben, das ebenfalls eine derartige Ankennung gefunden hat: Nämlich die Altstadt unserer Hauptstadt. U.a. mit der Unterstadt Grund und der gar prächtigen Abtei Neumünster.
Demnach verständlich, dass die Idee aufkam, einen Tag im Jahr zu finden, an dem die beiden UNESCO Weltkurerben im Mittelpunkt von Feierlichkeiten stehen. Vielleicht auch unsere schönen Kirchen besonders zu Ehren kommen. Und in den Orschaften alte Gebräuche zum neuen Leben erweckt werden!
Und da wir schon am Pfingstdienstag diese so einzigartige Springprozession in Echternach haben, stellt sich die Frage: Warum nicht den Pfingstdienstag zu einem gesetzlichen Feiertag machen? Warum nicht so der Welt zeigen, dass wir stolz sind auf die Kultur, die die Vorfahren uns vererbten? Umso mehr, da die Kultur der Väter und Mütter internationale Anerkennung und nicht weniger Bewunderung gefunden hat!
Ergo: Machen wir doch den Pfingstdienstag zu einem gesetzlichen Feiertag! Dann hat in jedem Fall jeder Einwohner die Möglichkeit mitzumachen oder auch nicht!
Das nenne ich Demokratie!
Dagegen: Wenn die Schüler frei haben, die Lehrlinge arbeiten müßen. Und einige Staatsfunktionäre einen ganzen halben Tag frei gestellt werden..das nenne ich Poltik für einige Privilegierte.
Eine Elitepolitik, von der die Menschen, die in der Produktion arbeiten und von deren Arbeit das Land lebt, ausgeschlossen sind, nein, ein solches Land möchte ich nicht haben!