« Mécaniques Camaraderies » von Pauline de Chalendar genwinnt das Videokunst Festival D’Konschtkëscht 2012

Ein Animationsvideo über menschliche Beziehungen hat die Expertenjury überzeugt

Das Videokunst Festival D’Konschtkëscht hat am 23. November 2012 in den Trinitaires in Metz stattgefunden. Das Festival wurde erstmals in Lothringen ausgerichtet und unterstreicht so den grenzüberschreitenden Charakter des Projekts. Die diesjährige Aussage wurde organisiert von der lothringischen Einrichtung Les Yeux de L’Ouïe in Zusammenarbeit mit dem Projektträger, Archipel asbl, der seinen Sitz in Luxemburg hat. Über 100 Zuschauer haben das Festival verfolgt, unter ihnen die nominierten Künstler aus der gesamten Großregion.

Pauline de Chalendar wurde für ihr Animationsvideo « Mécaniques Camaraderies » (Mechanische Kameradschaften) von einer Expertenjury prämiert, nach einer ausführlichen Diskussion am Nachmittag des Festivalabends. Die Mitglieder der Jury waren Christina Biundo, freie Kuratorin und Koordinatorin der « Kunstfähre » in Trier, die Regisseure Linda Blaschette, Jovan Cvetkovski und Olivier Mitterrand sowie Gian Maria Tore von der Universität Luxemburg, spezialisiert in Semiotik, Filmtheorie und -analyse, Ästhetik und Kommunikation

Gian Maria Tore begründet die Juryentscheidung wie folgt: « Mécaniques Camaraderies kann mit jedem Ansehen neu entdeckt werden. Es lässt dem Betrachter einen wichtigen Interpretationsspielraum, wobei es formal präzise und schlicht aufgebaut ist, wie die Erforschung der ebenen Oberfläche eines weißen Papiers, auf dem sich eine Zeichnung aus einer paradoxen Perspektive entwickelt. Der Betrachter kann darin (wenn und wann er möchte) mikro-Geschichten lesen, das Auge kann seine Linien und Markierungen nachverfolgen. Schließlich ist auch das Ohr überrascht von einer ausgesuchten und subtilen Musik, kaum hörbar, quasi geflüstert... ».

Infolgedessen, wurde der jungen Kunststudentin der Kunsthochschule ENSA Nancy ein Preis von 1000 Euro von Pierre Villemin, Präsident von Yeux De L’Ouïe überreicht. Dieser Preis unterstreicht die Förderung der jungen Kunst durch das Projekt D’Konschtkëscht.

Pauline de Chalendar intressiert sich für die verschiedenen Formen, die eine Zeichnung annehmen, für den Raum, den sie einnehmen kann. Die Zeichnung ist das verbindende Element ihrer Arbeit. Mécaniques Camaraderies ist eine animierte Kohlezeichnung, wobei die Zeichnungen entstehen und verschwinden und in ihrem eigenen Verlauf lebendig werden. Das Video handelt von sozialen Beziehungen und Kommunikation, wobei es ein System von Interaktionen entstehen lässt, um den Charakter und das Verhalten der verschiedenen Individuen zu hinterfragen.

Im Anschluss an die Vorführung der zwölf nominierten Videos, hatten die Videokunst Macher, Förderer und Liebhaber Gelegenheit, gemeinsam zu diskutieren. Eine Fortsetzung wird es 2013 geben, wenn das Videokunst Festival D’Konschtkëscht in Trier stattfindet, in enger Zusammenarbeit mit der TUFA, Tuchfabrik.