„Zéng Joer Biogasvereenegung Lëtzebuerg“

Der Weg zur energetischen Unabhängigkeit
Tag der offenen Tür in drei Anlagen in der Gemeinde Beckerich

Die „Biogasvereenegung Lëtzebuerg“ feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, hatte die Vereinigung am Sonntag (18.Juli) zusammen mit der Gemeinde Beckerich zur Besichtigung von drei Biogasanlagen eingeladen.

1995 wurde Beckerich Mitglied des Klimabündnisses. Um die Anforderungen zu erfüllen, erstellte die Gemeinde Beckerich ein umfangreiches Programm zum Thema erneuerbare Energien, um so die energetische Unabhängigkeit in einigen Jahren zu erreichen.

Im Jahre 2004 gründeten 19 Landwirte der Beckericher Gemeinde und der Umgebung eine Genossenschaft, die die Grundlage für die Einrichtung einer Biogasanlage schuf, die sowohl Elektrizität als auch warmes Wasser produziert – ein gutes Beispiel für eine Kraft-Wärme-Kopplung. Seit 2004 produziert die Anlage Strom für 700 Haushalte. Neben der Biogasanlage befindet sich eine Holzhackschnitzelanlage.

Um allen Einwohnern und Interessenten für die erneuerbaren Energien zu sensibilisieren und ihnen einen Einblick hinter die Kulissen der Biogasanlage zu gewähren, bot die Gemeinde Beckerich am vergangenen Sonntag im Rahmen der Feierlichkeiten von „Zéng Joer Biogasvereenegung Lëtzebuerg“ die Möglichkeit, verschiedene Infrastrukturen und Anlagen zu besichtigen und die Vorteile der energiepolitischen Biogasproduktion hervorzuheben.

Der wesentliche Vorteil der Biogastechnologie für die Umwelt liegt in der Verminderung treibhauswirksamer Emissionen. Aufgrund der Erzeugung des regenerativen Energieträgers Biogas bei der Zersetzung organischen Materials tragen Biogasanlagen zur konsequenten Ressourcenschonung bei. Mit der energietechnischen Nutzung von Biomassen kann ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung im Rahmen des Ressourcen- und Klimaschutzes geleistet werden.

Eine weitere Anlage, die besichtigt werden konnte, war die Gemeinschaftsanlage Beckerich-Hovelingen. Diese Großanlage (Besitzer: Biogas Beckerich soc Coop.) liefert den Strom für 1 286 Wohnhäuser und beheizt im Winter, zusammen mit einer zwei Megawatt starken Holzhackschnitzel-Energiezentrale durch das gemeindeeigene Nahwärmenetz 117 Wohnhäuser und Gebäulichkeiten in der Umgebung. Neben der Biogasanlage konnte die imposante Biomasseheizzentrale mit ihrer Installation besichtigt werden.

Anhand der nötigen Erklärungen konnten die vielen Interessenten sich von der imposanten Großanlage in Beckerich überzeugen.

Ebenfalls fest überzeugt von der energietechnischen Nutzung von Biomasse, stellte die Hofanlage der Familie Severin-Boonen in Elvingen bei Schweich ihre moderne Biogasanlage, die neben dem Hof ganz unterirdisch installiert ist, vor.

Anhand dieser Anlage, die grünen Strom für 110 Wohnhäuser liefert und im Winter die Gebäulichkeiten in der Umgebung beheizt, ist zu erkennen, wie eine Biogasanlage umweltfreundlich mitten ins Dorf integriert werden kann. (CR)