Maison relais..Prioritäten..Finanzen

Zum Schuljahresbeginn 2017 soll die Maison relais funktionsfähig sein. Zu hoffen bleibt nur dass die Arbeiten nicht unnötig zu Ungunsten dieses Projektes schnell vorangetrieben werden um für die Gemeindewahlen im Oktober 2017 mit diesem Projekt auftrumpfen zu können um auf Stimmenfang zu gehen. Im Dezember 2014 wurde das Projekt dem Gemeinderat vorgestellt! Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht die Rede von einer Energie Klasse A und der Kostenpunkt belief sich auf 3,2 Millionen €. 3 Monate später musste der Gemeinderat jedoch über ein Projekt „Maison relais“ von 5,3 Millionen € abstimmen. Bleibt zu hoffen dass die Kosten dieses Mal nicht um einen zweistelligen Prozentsatz steigen wie es des öfteren bei anderen Projekten schon der Fall gewesen war. Es handelt sich wahrscheinlich um die erste „Maison relais“ im Lande die eine Energie Klasse A aufweisen kann. Getrieben vom Klimapakt und als Ziel immer ein Vorreiter in Neuheiten zu sein mit der Argumentation man kann von den Bürgern ab 2017 keine Energie Klasse A verlangen wenn man diese selbst nicht vorlebt. Einige Fragen und Überlegungen seien hier jedoch erlaubt!

-Werden im Jahr 2017 wirklich nur Häuser der Energie Klasse A gebaut werden?

- In welchem Verhältnis stehen die Investitionen zu den Subsidien die man erhält wenn man eine der besten Gemeinde punkto Klimapakt sein will ?

-Wieviel billiger wäre die „Maison relais“ geworden wenn man sich für eine Energie Klasse B entschieden hätte, die immerhin energetisch gesehen auch nicht schlecht wäre?

-Hat unsere Gemeinde überhaupt die finanziellen Mittel die anstehenden Projekte zu bewältigen, Maison relais“ (Kostenanschlag: 5,3 Millionen €) , neue Heizung auf der Fabrik (Kostenanschlag:700.000 €) und was geschieht mit der Fertigstellung der Hauptstraße in Pratz? Dem Gemeinderat wurde mitgeteilt dass zur Zeit seitens der Verwaltung „Ponts et chaussée“ kein Geld dafür vorgesehen ist, aber hat unsere Gemeinde überhaupt das Geld dieses Projekt in den kommenden Jahren abzuschließen? Schnell sagt man für die Maison relais würde man 1,48 Millionen € Subsidien ( 148 Plätze für Kinder x 10.000€ / Kind ) erhalten wohlwissend dass man diese jedoch aus der eigenen Tasche vorstrecken muss.

-Werden die erhofften Subsidien jemals die hierfür sehr teuren Investitionen tilgen können und somit rechtfertigen können?

Im Jahr 2009 als sich ein Engpass an Schulräumen andeutete wurde ein geplantes 2 Millionen € Projekt für einen traditionellen Schulausbau aufgegeben um drei zusätzliche Klassenräume auf dem Parkplatz beim Kiosk in einem Gebäude in Modulbauweise zu errichten das aus drei zusätzliche Klassenräumen besteht. Kostenpunkt waren +/- 500.000 €. Jetzt machen wir eine Investition in der Höhe unseres ordinären Budgets. Welch eine Steigerung in punkto Finanzen und bauteschnischer Art und Weise.

Die Prioritäten in unsere Gemeinde wurden seit Jahren unlogisch definiert. Zuerst hätte man die Schulinfrastrukturen rechtzeitig an die Realität der Gemeinde anpassen müssen um nicht andauernd hier hinterherzuhinken. Bei der Wasserversorgung stellte sich auch kürzlich raus, dass es hier noch Nachholbedarf gibt. Bei der Hauptstraße hätte man viel Geld sparen können wenn man sich auf Kanal und das Nötigste beschränkt hätte und wenn dann noch Geld übrig geblieben wäre, hätte man das synthetische Fußballfeld in Angriff nehmen können. Wir haben es aber andersrum gemacht. Die Finanzierung dieses gelungenen und wichtigen Prokjektes „Maison Relais“ bleibt spannend und die kommenden Jahre werden zeigen ob das ordinäre Budget diese Belastung verkraften wird.


René Zigrand
Conseiller communal