Wiedervernässung eines alten Moores in Sauerwisen
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Die Gemeinde Préizerdaul und das Naturschutzsyndikat SICONA setzen sich aktiv für die Schaffung von naturnahen Feuchtgebieten und Retentionsflächen ein. Gewässer und Feuchtgebiete beherbergen eine große Artenvielfalt. Intakte Fließgewässer und Feuchtgebiete sind zudem eine Voraussetzung für einen funktionierenden Hochwasserschutz.
So wurde am Rand eines ehemaligen Moorgebietes eine Fläche von rund 35 Ar wieder vernässt. Die dazu benötigte Fläche von rund 60 Ar wurde von privaten Besitzern zur Verfügung gestellt. Auf 2/3 der Fläche standen vom Borkenkäfer befallene Fichten, die vor den Erdarbeiten entfernt wurden. Die Wurzelstöcke wurden auf der Fläche belassen und zum Teil in langen Mieten am Rand der Fläche abgelagert. Diese lückige Struktur aus Totholz, Erde und Steinen ist ein hervorragendes Landhabitat für Amphibien, bietet aber auch Lebensraum für Reptilien, Wildbienen und Vögel.
Die neu angelegten, flachen Tümpel haben eine Gesamtwasserfläche von etwa 12 Ar. Sie werden aus den oberhalb gelegenen Drainagen gespeist, das Wasser durchströmt die länglichen Becken eines nach dem anderen und die Nährstofffracht wird sukzessive abgebaut. In einigen Bereichen könnte der Nährstoffgehalt soweit nach unten gedrückt werden, dass sich hier Tier- und Pflanzenarten der Niedermoore ansiedeln könnten. Wie die Fläche sich genau in den nächsten Jahren entwickeln wird, werden wir mit Spannung verfolgen. Sie wird aber sicherlich vielen bedrohten Arten eine Überlebenschance bieten.
Auch der unterhalb liegende Bach Roudbaach wird von der Maßnahme positiv beeinflusst. Das wiederhergestellte Feuchtgebiet puffert sowohl Nährstoffe als auch die Wassermengen, d.h. das Wasser wird etwas länger in der Fläche gehalten und hilft dadurch Trockenperioden zu überstehen.
Das Projekt wurde im Rahmen des Zweiten Nationalen Naturschutzplans PNPN2 von der Gemeinde Préizerdaul durch das Naturschutzsyndikat SICONA umgesetzt.