13. Mamer Geschichtsdag in Cap-Capellen

Am letzten Wochenende des Monats März 2023 hatte die Mamer Geschicht asbl zum ersten Teil des 13. Tages der Mamer Lokalgeschichte in das Kulturzentrum von Cap-Capellen geladen, welches sich in der Teilortschaft Cap (früher Kaap) befindet.

Passend zu dieser Veranstaltung hatte der Cercle Philatélique Mamer eine MengPost-Briefmarke und eine Postkarte mit dem « Hameau Kaap » (Weiler Kaap) herausgegeben, wie es 1777 auf der sogenannten Ferraris-Karte abgebildet ist. Dazu gab es noch einen Sonderstempel von POST Luxemburg, da der Kongress des Verbandes der Philatelistischen Gesellschaften Luxemburgs am Samstag im selbigen Kulturzentrum stattfand.

Die Ferraris-Karte wurde in den 1770er Jahren unter der Leitung des österreichischen Generalleutnants Graf Joseph de Ferraris erstellt und erstreckt sich auf die heutigen Territorien von Luxemburg und Belgien, sowie Teile von Deutschland und den Niederlanden. Ganz von Hand gezeichnet, war diese Karte für militärische Zwecke bestimmt und stellte strategische Landschaftselemente wie Flüsse und Gewässernetz, Brücken, Bodenbedeckung, Siedlungen, Strassen- und Wegenetz sowie Pfarrgemeinden dar. Die Ferraris-Karte besteht aus 275 Kartenblättern; Kaap findet man auf dem Blatt 224 mit dem Namen Mamer.

1777 gab es noch keine Gemeinden. Es gab jedoch die Pfarrämter, die zuständig für eine oder mehrere Ortschaften waren und die Zivilstandsregister (sogenannte Kirchenbücher) führten. Kaap gehörte zum Pfarramt Schönberg (Nr. 53 - heute Gemeinde Kehlen), Capellen zum Pfarramt Mamer (Nr. 15 auf der Ferraris-Karte).

Unter der Ersten Französischen Republik, im seit 1795 bestehenden Département des Forêts, entstand Anfang der 1800er Jahr die Gemeinde Mamer mit den Ortschaften Capellen, Holzem, Kaap und Mamer.

Durch die administrative Neuordnung des Landes nach dem Londoner Vertrag von 1839 entstand Anfang der 1840er Jahre der Kanton Capellen und Kaap wurde zum Kantonshauptort des neuen Kantons bestimmt.

Im Kulturzentrum wurde die philatelistisch aufbereitete Geschichte Luxemburgs sowie die Entwicklung der Gemeinde Mamer und seiner Ortschaften Cap und Capellen auf 450 A4-Seiten den Besuchern präsentiert, welche ein 56 A4-seitiges Heft zum architektonischen Erbe von Cap-Capellen gratis mitnehmen konnten.

Die Mamer Geschicht asbl hatte einen Stand mit Unterlagen zur Geschichte der Gemeinde Mamer aufgebaut, die LEADER-Region Lëtzebuerg West verteilte Dokumente zur Geschichte der Region und das Centre de Généalogie du Luxembourg (luxroots.org) half Interessierten bei der Ahnenforschung in seiner Datenbank. Das Polizeimuseum, welches sich im Untergeschoss des Kulturzentrums befindet, begeisterte die Besucher mit seiner Sammlung über die luxemburgischen Ordnungshüter und ihre Kollegen im Ausland.

Der zweite Teil des 13. Tages der Mamer Lokalgeschichte findet am 24. September 2023 in Holzem statt.

(www.mamer-geschicht.lu)