LET’S GROOVE – Rhythmisch ins neue Jahr mit Martin Grubinger

Im Rahmen von ready4life erlebten die Schülerinnen und Schüler des Lycée général der SAINTE-SOPHIE am 23. Januar ein Konzert von Weltklasse in der Philharmonie Luxemburg.

Laut ist es in der Pausenhalle. Nein, es ist nicht die übliche Lautstärke in der großen Pause. Das gesamte Lycée général und die Klasse 4.2 hat sich versammelt, um sich auf den Weg in die Philharmonie zu machen. Schon Wochen im Voraus schaute auf einem Plakat zu sehender sympathisch wirkender Mann mit Schlagzeugschlägeln und Mallets in der Hand auf die vorbeigehenden Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude.

Kein geringerer als Martin Grubinger, Multi-Percussionist aus Österreich, weltweit gefeiert ob seiner herausragenden Technik an den Schlagzeuginstrumenten und seiner Musikalität: John Williams, bekanntester Filmkomponist, bezeichnet ihn als „Zauberer“, er füllt Konzerthallen mit seinen Soloprogrammen wie Kooperationen mit führenden Orchestern in New-York, Tokyo, Paris und Wien und somit ließen wir uns diese Chance nicht nehmen, dieses Konzertereignis zu erleben.

Im Kammermusiksaal der Philharmonie angekommen, erblickten die Jugendlichen, neben bekannten Instrumenten wie Snaretrommeln, Marimba und Djembé, auch an einem Ständerwerk hängende Kochtöpfe, Pfannen, Waschschüsseln und Topfdeckel. Sicherlich gingen bei dem ein oder anderen alles Mögliche durch den Kopf, aber nicht, dass gleich der als weltbeste Percussionist gefeierte Grubinger auf der Bühne stehen wird.

Und dann war es soweit: Ein strahlender, in Jeans und T-Shirt gekleideter, Martin Grubinger betritt die Bühne und führt die Zuhörer mit einigen Worten in das Kommende ein. Grubinger beginnt mit dem Stück „One Study one summery“ von John Psathas. Durch ein – mit programmierten Rhythmen und Sounds versehendes – Playback begleitet, spielt Martin Grubinger zunächst mit insgesamt 4 Mallets auf dem Marimba, abgewechselt durch gezielte Akzente auf den Gebrauchs-gegenständen wie den Töpfen und Deckeln.

Nach wenigen Minuten schon sind die Jugendlichen in den Bann der Musik gezogen. Laut-leise, gefühlvoll–hart, schnell–langsam – alle Facetten des Hörbaren werden aufgezeigt. Nach dem imposanten Finale, lässt er durch ein Werk von J.S. Bach die Schüler zu Ruhe kommen. Auch wenn Grubinger die Klanghölzer des Marimbas nur durch einen Hauch von sanften Anschlägen zum Schwingen bringt, ist es mucksmäuschenstill im Saal der Philharmonie. Ein tobender Applaus honoriert unmittelbar nach dem letzten Schlag die Leistungen Grubingers. Er nutzt die Zeit, um etwas zu verschnaufen und vermittelt den Anwesenden, dass ein Schlagzeuger viel mehr ist, als jemand der auf Trommeln einschlägt oder den Rhythmus vorgibt.

Ein weiterer Höhepunkt lässt nicht lange auf sich warten und so nimmt Grubinger, nur mit zwei Sticks gerüstet, auf einem Hocker in der Mitte der Bühne Platz. Aber wo ist das Instrument? Das Saallicht wird bis zur Dunkelheit gedimmt und seine Sticks beginnen zu leuchten. Zu einem abgespielten Playback spielt er sogleich in akrobatischer Manier zur Musik das Werk „Bad Touch“ von Casey Cangelosi. Neben Sticktricks und beispielsweise imitierenden Bewegungen eines Jazz-Schlagzeugers, werden beeindruckende Lichteffekte im Saal abgebildet – eine fast mystische Atmosphäre entsteht.

Martin Grubinger setzt aber noch einen drauf: Er sucht nun Freiwillige, die mit ihm zusammen musizieren wollen. Schnell sind einige junge Schlagzeuger gefunden, u. A. Fabio Lorenzo aus der Klasse 3GPS, denen er mit seiner lockeren und humorvollen Art in kurzer Zeit wahre Kunststücke an der Marching-Snare vermittelt. Mit noch mehr Schülerinnen und Schülern an den verschiedenen Instrumenten beendet er dann gegen Ende das Konzert mit einem Jazz-Klassiker von Herbie Hancock „Melon Man“.

Ein wunderbarer musikalischer Morgen geht in der Philharmonie zu Ende und Martin Grubinger lässt staunende und glückliche Jugendliche zurück, die einen Morgen voller Klassischer , Fusion- und Jazz-Musik erlebt haben, gezeigt durch einen Superstar, der für das was er tut, brennt und dies auch in jeder Sekunde seines Konzerts alle sehen, hören und fühlen lassen hat.

Die Sainte-Sophie bedankt sich von Herzen bei Martin Grubinger für das unvergessliche Konzert und bei der Philharmonie Luxembourg, besonders zu nennen ist hier Frau Patricia Sanctuari, für das Möglichmachen dieses Besuchs.