In eigener Regie hat eine Freundesgruppe aus Luxemburg eine einwöchige Reise nach Moldawien unternommen, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt. Bei der Zwischenlandung in Wien-Schwechat stiessen noch österreichische Bekannte hinzu, die ebenfalls den verschiedentlich als ärmstes Land Europas beschriebenen osteuropäischen Binnenstaat erkunden wollten. Territorial ist die seit 1991 unabhängige Republik mit der parlamentarischen Demokratie als Staatsform identisch mit der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien und historisch gehörte sie bis 1940 zu Bessarabien.
Schwerpunkt der Informationsreise war die rund 800.000 Einwohner zählende Hauptsdtadt Chisinau, ein ehemaliger Provinzort des russischen Zarenreiches, der sich in einem Spagat aus traditionellen Werten und westlicher Eleganz bemüht.
Auf Einladung von Botschafterin Christine Freilinger, die letztes Jahr mir Aussenminister Sebastian Kurz die diplomatische Niederlassung Österreichs in Moldawien eröffnete und zu Beginn des 21. Jahrhunderts Gesandte der Alpenrepunlik in Luxemburg war, nahmen die Besucher am grossen Empfang zum österreichischen Nationalfeiertag im Palast der Republik in Chisinau teil.
Interessante Visiten galten an den nachfolgenden Tagen dem Staatsweingut Cricova mit einer Anbaufläche von 500 Hektar und einem 120 Kilometer langen Stollensystem sowie der in den Zeiten der Sowejetunion entfremdeten Klosteranlage von Capriana und dem Nonnenkloster Hâncu. Auf der Hinreise in die Ukraine wurden die Festungsanlage Bender und die Hauptstadt Tiraspol in Transdnestrien besichtigt. Es handelt sich dabei um einen schmalen Gebietstreifen östlich des Flusses Dnister, der unter der Verwaltung einer von Russland unterstützten, aber von keinem einzigen Uno-Mitgliedstaat offiziell anerkannten Separatistenregierung steht.
Abgeschlossen wurde die sowohl in kultureller als auch in geschichtlicher und politischer Hinsicht hochinteressante Expedition in der kosmopolitischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer in der Ukraine. Unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten sei die von Sergej Eisenstein im berühmten Film „Panzerkreuzer Potemkin“ verewigte „Potëmkinsche Treppe“ mit ihren vom Hafen in die Stadt führenden 192 Stufen erwähnt. (j-lo)