Der Glaube ist der Weg zur Hoffnung

In Waxweiler haben der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Kardinal Hollerich und der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters die Gläubigen auf dem Weg zur Echternacher Springprozession empfangen und gesegnet.

Waxweiler. Das hohe Pfingstfest steht in der Westeifel im Zeichen der großen Fußwallfahrt nach Echternach. Rund 70 Kilometer pilgern die Gläubigen am Pfingstsonntag von Prüm ausgehend in die luxemburgische Abteistadt. Abends treffen sie in Waxweiler ein. Der Ort gilt der Legende zufolge als Ursprung der Echternacher Springprozession.

Pfarrer Georg Josef Müller und die große Schar der Ministranten empfangen alljährlich die Pilger am Ortseingang von Waxweiler. Mit dem traditionellen Sprung geleiten die Springergruppen und der Musikverein „Lyra“ die Wallfahrer in die Pfarrkirche. Gesichert wird der Weg von der Freiwilligen Feuerwehr Waxweiler. Bereits seit vielen Jahren ist auch der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, mit dabei. Der Kardinal ist seit der Jahrtausendwende eng mit Waxweiler verbunden. Seinerzeit kam er oftmals als Aushilfspriester in der Urlaubsseelsorge von Bonn ins Prümtal.

In diesem Jahr beehrte auch Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier die zahlreichen Wallfahrer in der Westeifel. Nach dem Gebet der Brudermeister und der Begrüßung durch Pfarrer Müller sprach Peters zuerst zu den Gläubigen. Diese seien als „Pilger der Hoffnung“ getreu dem Motto des Heiligen Jahres der Erlösung unterwegs, das Papst Franziskus noch ausgerufen hat. Hoffnung könne man sich, so der Weihbischof, nicht selber nehmen, sondern sich ins Herz schenken lassen. Der Glaube sei der Weg, auch das Gebet, so Peters. Stationen dieses Weges seien das Aufbrechen, das Innehalten, das Weitergehen und das Ankommen. „Im Blick auf unser Leben ist dieses, als Ganzes genommen, ein Pilgerweg der Hoffnung, mit Jesus Christus in der Kraft seines Geistes an unserer Seite.“

Anschließend richtete Kardinal Hollerich ein persönliches Wort in seinem Viandener Heimatdialekt an die Pilger. Er zeigte auf, wie immens sich die Welt verändert, sich weiterentwickelt, auch mittels künstlicher Intelligenz. Aber es sei auch wichtig, dass Sachen bleiben. So wie den „Pilgergang von Prüm, Waxweiler, Bollendorf, Echternach“. Dies sei eine Tradition, die mit Leben erfüllt sei. Sie gebe Stabilität und Identität. Dahinter stehe ein Sinn, da habe man etwas davon, nämlich Zufriedenheit im Herzen, so der Kardinal.

Nach einem frühen Pilgeramt und anschließenden Frühstück (bereitet durch den in Waxweiler liebevoll genannten Bottichenschmeerverein) ging die Fußwallfahrt am Pfingstmontag weiter über Neuerburg, Mettendorf und Nusbaum bis nach Bollendorf, dem zweiten Etappenziel. An der Sauer entlang begleitete der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann die Gläubigen am Pfingstdienstag auf dem letzten Wegstück bis nach Echternacherbrück. Von dort führten der Vorstand des Willibrordus-Bauvereins sowie die beiden Oberhirten von Trier und Luxemburg die Prozession zur Pontifikalkonzelebration in die Echternacher Basilika. Im Anschluss begann die Springprozession, mit den Springergruppen aus Waxweiler an erster Stelle.