Große Hoffnung in das Denkmalschutz-Sonderprogramm

Große Hoffnung in das Denkmalschutz-Sonderprogramm

MdB Patrick Schnieder besuchte „Kultur-Kapelle“ Lauperath – Förderantrag gestellt


Lauperath/Waxweiler. Nachdem ein Sachverständiger die Kosten der Dachsanierung ermittelt hatte, konnte die Bauabteilung des Bistums Trier nun ein Sanierungskonzept für die Filialkirche Lauperath der Pfarrei Waxweiler fertigstellen. Das Konzept berücksichtigt die Außen- und Innensanierung, die Anschaffung und Installation einer neuen Sitzpolsterheizung sowie die Restaurierung des barocken Hochaltares und der Bänke. Vorausgegangen waren verschiedene Planungen und Treffen von Handwerkern in der Kapelle der Islekgemeinde Lauperath und der Wille des Verwaltungsrates der Katholischen Kirchengemeinde als Eigentümer, das kleine Gotteshaus erhalten zu wollen.


Die Kapelle geht auf das 13. Jahrhundert zurück und steht unter dem Patronat der heiligen drei Jungfrauen Fides, Spes und Caritas. Urkundlich ist die Kirche erstmals im Jahr 1570 erwähnt. Sie ist als Chorturmkirche mit achtflächiger, zeltdachähnlicher Helmkonstruktion und Kirchensaal mit Flachdecke gebaut. Der Chor im unteren Turmgeschoss zeigt in den vier Innenecken Vollsäulen mit Achteckkapitellen und Vollbasen sowie ein rippenloses Steingewölbe. Die Kapelle ist derselbe Bautyp wie die Gotteshäuser in Krautscheid und in Hölzchen (Arzfeld). In Lauperath fanden mehrfache Sanierungen und Renovierungen in den letzten drei Jahrhunderten statt.


Die Filialkirche von Waxweiler ist der Ortsmittelpunkt von Lauperath und multifunktionaler Versammlungsort mit religiösen und kulturellen Veranstaltungen. Altersbedingt, aber auch als Folge der sehr trockenen Sommer der letzten Jahre, sind am Chorturm umfangreiche statische Setzungsschäden im Triumphbogenbereich und Chorgewölbe entstanden, die die Funktionsfähigkeit massiv einschränken und die denkmalgeschütze Bausubstanz gefährden. Hinzu kommen Altschäden am mittelalterlichen Eichentragwerk und am Eichenglockenstuhl als Zeugnis hoher Handwerkskunst des markanten Chorturms, die zimmermannsmäßig restauriert werden müssen. Aktuell sind eine Befunduntersuchung und eine Bauforschung seitens des Bistums Trier beauftragt worden.


Neben der bau- und kirchengeschichtlichen sowie der überregionalen Bedeutung dieser Filialkirche dienen die Dachräume, wie in vielen Kirchen der Eifelregion, verschiedenen bedrohten Fledermausarten als Rückzugsort.


Im Verbund mit der Orts- und Kirchengemeinde, Vereinen und weiteren kirchlichen Gruppierungen hat sich nun der Förderverein „Lauperath aktiv – Verein für Kapelle, Brauchtum und Kultur“ zum Erhalt und multifunktionaler Nutzung der Filialkirche gegründet. Er steht auch für die touristische Inwertsetzung des Ortes und der weiteren Region mit Förderung der Wander- und Pilgerwege.


Hinsichtlich der geplanten Renovierung der „Kultur-Kapelle“ Lauperath stößt die Kirchengemeinde Waxweiler mit dem Erhalt ihres baulichen Erbes trotz anteiliger Mitfinanzierung durch das Bistum Trier an ihre finanziellen Grenzen und bemüht sich um Drittmittel. Die Verantwortlichen und Engagierten erhoffen sich zur Realisierung der umfangreichen Renovierung, neben Zuschüssen vom Bistum Trier, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und weiteren Institutionen, eine großzügige Förderung durch das „Denkmalschutz-Sonderprogramm“ der Bundesregierung. Sie fördert das kulturelle Erbe mitprägender Kulturdenkmäler. Aus Anlass der Information und Unterstützung im Kulturausschuss kam MdB Patrick Schnieder persönlich nach Lauperath (Foto).


Das Gotteshaus ist seit einigen Jahren wegen statischer Mängel am Chorturm nur eingeschränkt nutzbar. Der Förderverein hat bereits mit vielen Eigenleistungen begonnen und plant zukünftig noch viele weitere Aktionen, damit die Renovierung in die Tat umgesetzt werden kann.


Wer die Renovierung mit einer Spende unterstützen möchte, kann einen Betrag auf das Konto DE70 5866 1901 0001 1014 60 der Katholischen Kirchengemeinde Waxweiler überweisen, Stichwort: „Kultur-Kapelle Lauperath“. Bei Angabe der vollständigen Adresse wird auch eine Spendenbescheinigung zugestellt.


Foto: Michael Fischer


Das Foto zeigt Vertreter der Kirchengemeinde Waxweiler, der Ortsgemeinde Lauperath, des Fördervereins „Lauperath aktiv – Verein für Kapelle, Brauchtum und Kultur“ und der Bauabteilung des Bistums Trier zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder.